Interview mit Julie Kagawa

Oktober 2015 | Vor gut fünf Jahren begann die Schreibkarriere der US-Erfolgsautorin Julie Kagawa, als sie durch ihre "Plötzlich Fee"-Reihe über Nacht zur internationalen Bestsellerautorin wurde. Doch der Weg bis ganz nach oben war nicht leicht, ihr wurden viele Hürden in den Weg gelegt. Seit 2010 hat Kagawa dreizehn Bücher geschrieben, von denen bereits zehn ins Deutsche übersetzt wurden und die Herzen aller Fantasy-Fans höher schlagen lassen. Im Oktober diesen Jahres war die Autorin zum ersten Mal in Deutschland zu Gast, um in einem kleinen Kreis ihr neues Buch "Talon – Drachenzeit" vorzustellen. Vor ihrer Lesung hat Julie Kagawa sich die Zeit genommen für myFanbase einige Fragen rund ums Schreiben und ihren Werdegang zu beantworten.

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

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Julie Kagawa
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myFanbase: Bevor du Schriftstellerin wurdest, hast du als Buchhändlerin und Hundetrainerin gearbeitet. Wann kam der Augenblick in deinem Leben, wo du gemerkt hast, dass du hauptberufliche Autorin sein wolltest?

Julie Kagawa: Das erste Mal war das der Fall, als ich sechzehn oder siebzehn Jahre alt war und noch zur Highschool ging. Mein ursprünglicher Plan war nicht Schriftstellerin zu werden, sondern Tierärztin. Ich wollte früher immer gerne mit Tieren arbeiten, da ich Katzen und Hunde sehr liebe. Auch wenn das der eigentliche Plan war, habe ich mit sechzehn oder siebzehn gemerkt, dass ich als Tierärztin ziemlich viel über Mathematik und Naturwissenschaften wissen musste. Also habe ich diesen Plan beiseitegeschoben und mir, da ich gerne las und schrieb, gedacht, ich würde einfach Schriftstellerin werden. Dies war der Augenblick, in dem ich meinen beruflichen Werdegang beschlossen hatte. Im Highschool-Alter habe ich schließlich begonnen, mich ernsthaft auf diesen Karriereschritt zu konzentrieren. Als ich Hundetrainerin wurde hatte ich allerdings noch immer die Möglichkeit mit Tieren zu arbeiten, was auch sehr viel Spaß gemacht hat.

Arbeitest du neben dem Schreiben noch immer mit Tieren?

Nein, im Moment arbeite ich als Vollzeitautorin. Ich habe aber zwei Hunde, zwei Katzen und zwei Hühner, also arbeite ich technisch gesehen noch immer mit Tieren in meinem Alltag.

Was war das für ein Gefühl, als du dein erstes veröffentlichtes Buch in den Händen gehalten hast?

Ich habe geschrien. Es war atemberaubend und wirklich alles, was ich mir jemals im Leben erträumt habe. Ich hatte so hart daran gearbeitet eine Autorin zu werden, das war es was ich wirklich wollte. Jahrelang habe ich mich nur darauf konzentriert, aber als es dann endlich so weit war, war es surreal und atemberaubend und absolut schreiwürdig.

Gibt es ein Buch, auf das du besonders stolz bist, es geschrieben zu haben?

Ich bin sehr stolz auf "Plötzlich Fee – Herbstnacht", weil es das erste Serienende war, in dem alles zusammenkam und aufgelöst wurde und die Reihe somit zu Ende ging. In dem Buch gibt eine große Schlacht, DIE epische, finale Schlacht, das ultimative und noble Opfer, und das war's. Außerdem ist es das Buch, das sehr viele Menschen zum Weinen gebracht hat, was mich wirklich sehr stolz macht. Aber ich mag auch "Plötzlich Fee – Frühlingsnacht", das es eigentlich gar nicht hätte geben sollen. Die Reihe sollte mit "Plötzlich Fee – Herbstnacht" abgeschlossen sein; ich wurde für drei Bücher vertraglich gebunden. Allerdings war meine Lektorin nicht gerade zufrieden mit dem Ende, das ich mir für "Plötzlich Fee – Herbstnacht" überlegt hatte. Sie rief mich an und sagte: "Nein. Nein, du kannst das Buch so nicht enden lassen." Ich erwiderte bloß: "Aber, aber. Es geht um Aufopferung und Liebe und Verantwortung und Meghan hat so viel gelernt." Sie war trotzdem dagegen und meinte, dass meine Leser mich umbringen würden. Also habe ich ein viertes Buch geschrieben und meinen Lesern ihr "Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage" somit in "Plötzlich Fee – Frühlingsnacht" beschert. Eigentlich sollten sich alle herzlichst bei meiner Lektorin bedanken, dass die Reihe nicht mit "Plötzlich Fee – Frühlingsnacht" endete, sondern noch ein viertes Buch erschienen ist.

Wie gestaltest du eigentlich deine Charaktere? Beinhalten sie diverse Eigenschaften von Menschen, die du kennst, oder denkst du sie dir komplett aus?

Ich versuche, nicht zu viele Charaktereigenschaften von Menschen, die ich kenne, in meine Charaktere einfließen zu lassen. Sie alle tragen ein kleines Stück von mir in sich, was auf vermutlich bei allen Autoren der Fall ist. Die meisten Schriftsteller geben ihren Charakteren ein kleines bisschen von sich selber mit, ganz egal, wie unterschiedlich diese auch sein mögen. Viele meiner Figuren wurden von Animes und Videospielen inspiriert. Alle Charaktere aus der "Plötzlich Fee"-Reihe beruhen auf diverse Animes. Ash ist beispielsweise eine Kombination aus Heero Yuy aus "Gundam Wing", Squall Leonhart aus "Final Fantasy 7" und Tamahome aus "Fushigi Yûgi", was ein sehr alter Anime ist. Für Mokena, den Bösewicht aus "Plötzlich Fee – Sommernacht", habe ich eigentlich bloß Sephiroth aus "Final Fantasy 7" genommen und Kabel an seinem Körper befestigt. So wurde Mokena, der Eiserne König, geboren.

Hast du eine bestimmte Schreibroutine? Gibt es Dinge, die du während des Schreibens immer tun musst?

Ich brauche Koffein! Also habe ich eigentlich immer eine Cola bei mir, wenn ich mich ans Schreiben setze. Ich beginne morgens gegen 10 Uhr, gehe in mein Büro und setze mich hin. Nachdem ich mich um Facebook und Twitter und all die Ablenkungen gekümmert habe, beginne ich mit dem Schreiben. Ich versuche, es als einen Job zu sehen, also schreibe ich etwa tausend Wörter zwischen 10 Uhr und 17 Uhr. Ich versuche, jeden Tag etwa tausend Wörter zu schreiben, es sei denn, mein Abgabetermin rückt näher, dann schießt die Wortzahl deutlich in die Höhe. Aber tausend Wörter am Tag sollten das Minimum sein.

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Also schreibst du nur in deinem Büro oder gibt es noch andere Orte, an denen du arbeitest?

Meistens ist es in meinem Büro. Ich bin sehr leicht abzulenken, daher kann ich mich nicht zum Schreiben in ein Café setzen oder, Gott bewahre, eine Buchhandlung, da mich die Menschen um mich herum bloß ablenken würden. Und würde ich in einer Buchhandlung sitzen, dann käme ich wohl nicht zum Schreiben, da ich dort vermutlich bloß lesen würde.

Gibt es einen bestimmten Grund, aus dem du Young-Adult-Fantasybücher schreibst, oder planst du in Zukunft eventuell das Genre zu wechseln?

Ich liebe die Zeit, in der man erwachsen wird, da es sich um ein dramatisches Alter handelt, in dem man viele erste Male erlebt. Die erste Liebe, der erste Kuss, das erste Mal alleine Weggehen, das Erwachsenwerden und herauszufinden, wer man wirklich ist. Ich liebe dieses Alter einfach, ich habe aber in der Tat eine Novelle geschrieben, in der die Charaktere älter waren. Mir fiel es allerdings ziemlich schwer, weshalb ich mich entschieden habe, lieber im Bereich für junge Erwachsene zu schreiben. Vielleicht liegt das an meinem eigenen Reifegrad, ich weiß es nicht. Außerdem habe ich Fantasy schon immer geliebt, von daher schreibe ich das, was ich selber gerne lesen würde. Es könnte sein, dass ich irgendwann auch im Science-Fiction-Genre schreibe, aber fürs Erste bleibe ich bei Fantasy.

Also liest du gerne Fantasy. Was sind denn deine Lieblingsbücher?

Oh, da gibt es wirklich viele. Natürlich mag ich "Harry Potter" sehr gerne und vor kurzem habe ich "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" von Sabaa Tahir gelesen, das großartig war. Ich mag auch Neil Gaiman sehr gerne und habe "Der Herr der Ringe" gelesen und auch "Das Lied von Eis und Feuer" habe ich geliebt - viele verschiedene Bücher im Bereich Fantasy.

Es gibt eine Frage, die sich viele Blogger stellen. Wenn du dir einen deiner selbst erschaffenen männlichen Charaktere aussuchen könntest, welcher von ihnen wäre dein idealer "Bookboyfriend"?

Oh mein Gott. Von meinen eigenen Büchern? Das ist eine sehr schwierige Frage, weil ich sie natürlich alle mag. Aber mal überlegen. Ich glaube, dass es wohl Ash wäre. Ich liebe meine dunklen, schönen Bad Boys mit Schwertern. Ash hat dieses gewisse Etwas – er würde alles für Meghan tun, wirklich alles. Er ist absolut loyal, von daher würde ich ihn wählen.

Woher kam die Idee zu deiner neuen Buchreihe "Talon"?

Wenn man es genau nimmt, habe ich "Talon" schon in der Highschool geschrieben. Nicht das Buch, so wie ihr es kennt, sondern eine andere Version davon. Zwei der Charaktere sind gleich geblieben: Ember und Garret. Ich hatte eine Geschichte über Drachenmädchen namens Ember und einen Drachenjäger namens Garret verfasst. Aber sowohl der Schauplatz als auch der Handlungsverlauf waren anders. Zu Beginn handelte es sich um einen Mittelalter-Fantasyroman, der nicht in der modernen Zeit spielte. Nur die beiden Charaktere sind all die Jahre später gleich geblieben. Deswegen freue ich mich sehr, dass sie nun endlich veröffentlicht und in die Welt getragen wurden. Das ist wirklich fantastisch.

Weißt du schon, wie die Reihe enden wird?

Ja, weiß ich, aber ich werde es dir nicht sagen.

Zu schade aber auch. Aber eigentlich habe ich auch nicht damit gerechnet, dass du diese Frage beantworten würdest. Wirst du aber schon ein wenig etwas über den dritten Teil "Soldier" verraten?

Naja, vom Titel her kann man ja schon festmachen, dass es im Groben um Garret gehen und seine Geschichte erzählen wird. "Talon – Drachenherz" berichtet mehr über Riley und wie er zum Einzelgänger wurde. Der dritte Band geht auf die Hintergrundgeschichte von Garret ein und erzählt, wie er zu einem Krieger des St. Georg Ordens wurde. Auch werden einige Geheimnisse, die ihn umgeben, näher beleuchtet und erklärt, wie er zu dem Mann geworden ist, der er ist. Die englische Fassung des dritten Buchs erscheint im Frühling in Amerika.

Wird die Drachenreihe mit dem vierten Band zu Ende gehen oder planst du mehr Bücher der Reihe?

Die Reihe wird fünf Bücher umfassen. Ich weiß noch nicht genau, wann der fünfte Band erscheinen wird. Im Moment bin ich in den letzten Zügen des dritten Buchs, der dann erstmal veröffentlicht werden muss. Dann kommt Buch vier und dann mit einem Abstand von ungefähr sechs Monaten vermutlich der letzte Teil der Reihe.

Nach diesen fünf Bänden ist die Drachenreihe wirklich vorbei, oder kommt vielleicht auch für "Talon" noch ein Spin-Off, wie es auch schon bei der "Plötzlich Fee"-Reihe der Fall war?

Naja, ich bin mir noch nicht sicher. Wenn ich meine Drachenreihe beenden habe weiß ich nicht, was die Zukunft bringen wird. Also müssen wir uns gedulden und sehen was kommen wird – noch steht es in den Sternen.

Foto: Julie Kagawa - Copyright: myFanbase/Santana Binder
Julie Kagawa
© myFanbase/Santana Binder

Also hast du noch keine Pläne für zukünftige Bücher?

Ich habe einen ganzen Ordner voller Ideen, aber noch nichts Handfestes. Wenn ich schreibe, kommen mir oft glänzende neue Ideen, die zu mir sprechen. Sie sagen: "Los, schenk mir Beachtung. Ich bin viel interessanter als die Geschichte, die du gerade schreibst." Und ich sage dann bloß: "Nein, glänzende neue Idee. Du musst weggehen, weil ich mich jetzt um diese Idee kümmern muss, da ich einen Abgabetermin einzuhalten habe. Also geh schön rüber in den Ordner und ich werde dir Beachtung schenken, wenn ich die Zeit dafür habe." So ist mein großer Ordner voller Ideen entstanden, von denen ich mir eine x-beliebige aussuchen könnte. Sie alle scheinen ziemlich interessant zu sein.

Wie lange brauchst du für gewöhnlich, bis ein Buch fertig ist?

Normalerweise schreibe ich an einem Buch zwischen vier und sechs Monaten, ehe es fertig ist.

Oh, das ist gar nicht so lange, wie ich gedacht habe. Wenn du nun einmal zurückblickst, was war der beste Moment, den du seit dem Start deiner Karriere bis zum heutigen Tag hattest?

Mal überlegen. Das war vermutlich der Tag, an dem ich von meiner Agentin unter Vertrag genommen wurde. Ich hatte das Buch über mehrere Jahre geschrieben und die Dame, die später meine Agentin wurde, bei einer Schriftstellerkonferenz kennengelernt. Ich hatte ihr von meiner Idee erzählt und sie sagte mir, dass sie sie interessant fände und bat mich darum, ihr drei Probekapitel zu schicken. Also habe ich ihr drei Kapitel zukommen lassen und sie antwortete sehr schnell mit der Bitte, ihr das ganze Buch zu schicken. Das war der nächste Schritt, zu dem ich zuvor nie gekommen war. Normalerweise habe ich Probekapitel verschickt, nur um dann eine nette Absage zu erhalten, doch dieses Mal war es anders und somit sehr aufregend für mich. Also habe ich ihr das gesamte Manuskript geschickt und bald darauf eine E-Mail erhalten, dass sie sich mit mir unterhalten wolle. Ich hatte damit gerechnet, dass sie mir sagen würde, was geändert werden müsse und ich alles überarbeiten solle. So war es aber nicht. Das Gespräch fing genau so an: Sie sagte mir, was geändert werden sollte, fügte aber augenblicklich hinzu, dass sie sich nicht dabei wohl fühlen würde, wenn wir ohne offiziellen Vertrag zusammenarbeiteten. Also hat sie mich gefragt, ob ich gerne ihre Klientin werden würde, was der Moment war, in dem ich vor Schock vom Stuhl gefallen bin. Nachdem ich aufgestanden und laut "Ja!" geschrieben habe, hat sie mir gratuliert. Das ist die Geschichte, wie ich an meine Agentin gekommen bin. Dieser Augenblick war wohl der einprägsamste meiner Vor-Schreibkarriere.

Gibt es Dinge, die du im Nachhinein an deinen Büchern verändern würdest?

Es gibt ein paar von diesen Dingen. Eines davon ist aus Ethans Spin-Off "Plötzlich Prinz – Das Erbe der Feen". In dem Buch gibt es ein Amulett, das anting-anting heißt. Das ist ein philippinisches Wort, das Ethan von seinem Guru, einem Kali-Ausbilder, kennt. Auch ich habe einen Guru, der mir von diesem magischen Amulett anting-anting erzählt und mir die Schreibweise genauestens notiert hat. Nichtsdestotrotz habe ich es im Buch falsch geschrieben. Als es dann veröffentlicht wurde und ich es nochmal gelesen habe, ist mir dieser Fehler ins Auge gesprungen und ich habe gehofft, dass es niemandem auffallen würde. Aber natürlich hat jemand den Fehler entdeckt. In einer Review bei Goodreads wurde ich darauf aufmerksam gemacht, allerdings habe ich so getan, als wäre das niemals passiert. Als das zweite Buch dann erschienen, habe ich ganz besonders darauf geachtet, das Wort dieses Mal richtig zu schreiben.

Gibt es auch einen Aspekt der Handlung, den du eventuell abändern würdest?

Vielleicht nicht wirklich verändern. Nehmen wir "Plötzlich Fee – Sommernacht" als Beispiel. Ich habe das Buch vor sehr vielen Jahren geschrieben und wenn ich es heute erneut in die Hand nehme und lese, fallen mir ein Haufen Dinge auf, die ich verändern würde. Autoren verbessern ihr Handwerk kontinuierlich, von daher gibt es unzählige Dinge, die ich heute besser machen könnte. Aber ich weiß, dass es die beste Geschichte ist, die ich damals hätte schreiben können. Man würde irgendwann verrückt werden, wenn man nur darüber nachdächte, was wohl wäre, wenn man zurückgehen und Dinge verändern könnte. Im dritten Band der "Unsterblich"-Reihe gibt es einige Dinge, die ich etwas zu schnell abgehandelt habe und ich wünschte, ich hätte es etwas anders darstellen können. Aber auch hier wieder, es war die beste Geschichte, die ich damals hätte schreiben können und das muss man sich bei jedem seiner Bücher immer wieder sagen.

Hast du vielleicht ein paar Tipps und Tricks für jemanden, der gerne Autor werden würde?

Verfolge dein Ziel immer weiter und höre nicht auf zu schreiben. Schreiben ist eine Kunst, die man genau wie Gitarre oder Klavier spielen üben kann. Es ist eine Fähigkeit, die man nicht automatisch gut kann, es sei denn, man ist eine Art von Wunderkind. Die meisten von uns sind das aber nun einmal nicht, ich auch nicht. Der einzige Weg, besser zu werden, ist also, die Fähigkeit ständig zu trainieren, jeden Tag, wann immer man kann und niemals das Ziel aus den Augen verlieren. Als ich mit dem Schreiben anfing, war ich weit davon entfernt, auch nur annähernd gut genug zu sein, um ein Buch zu veröffentlichen. Ich musste stets schreiben, mein Potential trainieren und besser werden, bis ich meine Arbeit als gut genug erachtete, um sie zu veröffentlichen. Man muss immer daran denken, dass man immer besser wird, je öfter man schreibt und je länger man übt. Also, einfach weiterschreiben, mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Und was ist die beste Motivation, wenn man ständig nur Absagen erhält?

Weitermachen. Fast jeder Schriftsteller hat genau an diesem Punkt angefangen, an dem du gerade stehst – man war unbekannt, wollte veröffentlicht werden; wir alle mussten da durch. Wenn man es immer weiter versucht, wird einen jedes "nein" dem "ja" näherbringen, wenn man am Ball bleibt. Ich habe in meinen frühen Zwanzigern damit begonnen, mein Buch zu versenden, und es hat zehn bis zwölf Jahre gedauert, bis ich endlich eine Zusage. Danach ging alles wie von selbst. "Plötzlich Fee – Sommernacht" ist erschienen und kam bei den Lesern und Kritikern sehr gut an. Jeder sagte mir, dass ich über Nacht erfolgreich wurde, aber eigentlich hat es zwölf Jahre gedauert. Jeder kann Erfolg haben, man muss bloß immer weitermachen.

Die letzte Frage die ich habe ist, ob du auch gerne Serien schaust und wenn ja, welche sind deine Lieblingsserien?

Schockierenderweise schaue ich nicht viel Fernsehen. Ich schalte öfter Netflix ein. Zurzeit verfolge ich "Castle" und ich liebe "Supernatural", habe allerdings noch ein paar Staffeln aufzuholen. Ebenso liebe ich "The Walking Dead", außerdem habe eine lange Liste mit Serien, die ich noch gucken möchte. Ich habe selbst zum Lesen zu wenig Zeit. Wenn ich mich mal zum Lesen hinsetzen sollte, dann muss mich das Buch schon auf den ersten paar Seiten packen, da ich ohnehin schon wenig Zeit habe, um überhaupt zu lesen. Das hält mich allerdings nicht davon ab, neue Bücher zu kaufen. Mein Mann fragt mich andauernd, warum ich so viel kaufe und ich sage ihm dann, dass ich die Bücher einfach besitzen muss und sie irgendwann bestimmt mal lesen werde. Es ist das Zeitproblem das ich habe, wodurch ich nicht viel schaue oder lese.

Liebe Julie, vielen lieben Dank dafür, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast!

Die Fragen stellte Sanny Binder.

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