Raymond Geiger

Raymond Geiger hat beim US-Nahrungsmittelkonzern Heinz eine leitende Funktion inne und zeichnet konkret für das Produktsegment Bohnen, Essig und Saucen verantwortlich. War dies lange Zeit der lukrativste Zweig des Unternehmens, so steht mittlerweile die von Raymonds ehemaligem Protegé Tim "Timmy" Jablonski geleitete Ketchup-Sparte im Rampenlicht. Ganz so einfach will der erfahrene Geschäftsmann sich aber nicht geschlagen geben und setzt alles daran, dem Bohnengeschäft ein neues, zeitgemäßes Werbeimage zu verpassen. Was seinen privaten Hintergrund betrifft, so lebt Raymond zusammen mit seiner langjährigen Ehefrau Alice und der gemeinsamen Teenager-Tochter Emily in Pittsburgh.

Mit der Werbeagentur SCDP tritt Raymond erstmals in Kontakt, nachdem die angesehene Konsumentenforscherin Dr. Faye Miller zwischen ihm und Kreativdirektor Don Draper vermittelt hat. Letzterer verspricht sich von dem informellen Treffen den Beginn einer lukrativen neuen Geschäftsbeziehung, welche SCDP aufgrund von massiven finanziellen Schwierigkeiten sehr zugute käme. Dementsprechend motiviert legt er sich ins Zeug, um Raymond von den Vorzügen eines Agenturwechsels zu überzeugen. Dieser scheint zwar durchaus angetan von Dons Tatendrang, vertröstet ihn aber fürs Erste auf erneute Gespräche in einem halben Jahr. Als der Kreativdirektor sich verwundert nach den Gründen für diese Entscheidung erkundigt, erklärt Raymond ganz offen, dass er sich angesichts der misslichen Lage von SCDP schlichtweg nicht sicher sein könne, ob die Agentur in sechs Monaten noch existiert. Die Sorgen des Heinz-Vertreters sollten sich jedoch als unbegründet erweisen, da SCDP wenig später der Turnaround gelingt. Raymond löst daraufhin sein Versprechen ein, sich erneut mit Don zusammenzusetzen, und kann tatsächlich zum Agenturwechsel bewegt werden. Mit der Betreuung des Neukunden Heinz wird Kontakter Ken Cosgrove betraut, während Werbetexterin Peggy Olson die kreative Verantwortung für den Etat übertragen bekommt.

Zum Leidwesen aller Beteiligten erweist sich die Zusammenarbeit mit Raymond als äußerst mühsam, was in erster Linie an seinen unklaren Vorgaben und teils überzogenen Erwartungen liegt. So wünscht er sich etwa einen modernen und visuell ansprechenden TV-Spot, lehnt aber die mittels neuester Filmtechnologie umgesetzte Idee eines Bohnenballetts ohne Zögern ab. Auch sein Vorschlag, die aufstrebenden Rolling Stones für einen exklusiven Heinz-Jingle zu gewinnen, stellt sich in der Praxis als unrealistisch heraus. Peggy verliert letztlich die Geduld mit dem permanent nörgelnden Kunden und sagt ihm dies nach einem weiteren abgelehnten Kampagnenentwurf auch eiskalt ins Gesicht. Fassungslos verlässt Raymond angesichts dessen die Agentur und fordert, dass die vorlaute Werbetexterin künftig nichts mehr mit seinem Etat zu tun habe. Generell neigt sich seine Geduld mit SCDP wegen des mangelnden Fortschritts dem Ende, und so beschließt er, fortan lieber getrennte Wege zu gehen. Eigentlich will er dies im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens mit den Drapers und den Cosgroves auch offiziell verkünden, doch Don gelingt es dank einer zündenden Idee seiner Ehefrau Megan, das Ruder in letzter Sekunde herumzureißen. Die Vorstellung eines mehrere Generationen umspannenden Werbespots - von der prähistorischen Höhlenfamilie bis hin zur futuristischen Weltraumfamilie - begeistert Raymond so sehr, dass er vom Fleck weg den Auftrag erteilt.

Die neue Werbestrategie entwickelt sich für Heinz zum durchschlagenden Erfolg, denn der Bohnenabsatz verzeichnet erstmals seit Jahren wieder kräftige Zuwächse. Auch Raymonds Kollege Timmy aus der Ketchup-Sparte wird in Anbetracht dieses Durchbruchs hellhörig und begleitet seinen früheren Mentor eines Tages zu SCDP, um dort sein mögliches Interesse an einer Zusammenarbeit zu bekunden. Kaum ist der Termin jedoch zu Ende, macht Raymond unmissverständlich klar, dass die Agentur unter keinen Umständen mit dem firmeninternen Nebenbuhler ins Geschäft kommen dürfe. Er wolle seinen Erfolg nicht mit Timmy teilen, zumal dieser ihn in den vergangenen Jahren zunehmend herablassend behandelt habe. Don sichert Raymond zwar zu, nichts in Bezug auf das Ketchupgeschäft unternehmen zu wollen, kann der Versuchung aber letztlich nicht widerstehen, Timmy einen Kampagnenvorschlag zu präsentieren. Dieser Vertrauensbruch sollte der Agentur kurz darauf teuer zu stehen kommen: Raymond erklärt die Geschäftsbeziehung mit SCDP mit sofortiger Wirkung für beendet, und auch der Zuschlag für den Ketchup-Etat geht an einen Mitbewerber.

Wili S. - myFanbase