Megan Draper, Staffel 6

Foto: Jessica Pare, Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels/AMC
Jessica Pare, Mad Men
© Frank Ockenfels/AMC

Nachdem die Anlaufschwierigkeiten überwunden sind, gelingt Megan mit einer Nebenrolle in der Seifenoper "To Have and to Hold" ein kleiner Durchbruch als Schauspielerin. Ihr Part des intriganten Hausmädchens Corinne beschränkt sich zwar meist auf eine paar wenige Sätze pro Folge, doch in Fankreisen ist die Figur durchaus beliebt. Gelegentlich wird Megan sogar von fremden Leuten angesprochen und um ein Autogramm gebeten, was sie sichtlich mit Stolz erfüllt. Selbst die Tatsache, dass Don wenig Begeisterung für ihren neuen Job aufbringt und die Serie aus Prinzip nicht verfolgt, vermag daran nichts zu ändern. Abgesehen davon scheint das Eheleben der Drapers aber weitgehend harmonisch zu verlaufen, wie sich unter anderem bei einem gemeinsamen Hawaii-Urlaub zeigt. Megan genießt die Auszeit mit ihrem viel beschäftigten Gatten sehr und wirkt erstmals seit Monten wieder vollkommen gelöst.

Foto: Jessica Pare & Jon Hamm, Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels/AMC
Jessica Pare & Jon Hamm, Mad Men
© Frank Ockenfels/AMC

Zurück in New York wird das Paar dann aber schnell wieder vom stressigen Alltag eingeholt. Megans Dreharbeiten schränken die ohnehin rar gesäten Momente der Zweisamkeit zusätzlich ein, sodass sie schließlich nur mehr nebeneinanderher leben. Während Don wieder regelmäßig zum Alkohol greift und sich in eine Affäre mit der Nachbarin Sylvia Rosen stürzt, wird seine Frau zusehends von Gefühlen der Einsamkeit geplagt. Als Megan schließlich auch noch eine Fehlgeburt erleidet, erreicht ihre Frustration den Höhepunkt. Trost findet sie ausgerechnet bei Sylvia, der sie in einem Moment der Schwäche ihr Herz ausschüttet. Das Gespräch mit Don zögert sie hingegen aus Angst vor seiner Reaktion noch eine Weile hinaus. Umso positiver ist Megan letztlich überrascht, wie viel Verständnis er ihr nach der Verkündung der schlechten Nachricht entgegenbringt. Sein Bekenntnis dazu, sich in puncto Familienplanung ganz nach ihr zu richten, lässt Megan gleich wieder zuversichtlicher in die Zukunft blicken.

Der nächste Konflikt mit Don ist allerdings schon vorprogrammiert, als Megans Rolle in der Seifenoper ausgebaut werden soll. Konkret sieht das Drehbuch eine brisante Liebesszene vor, auf die Don erwartungsgemäß eifersüchtig reagiert. Darüber hinaus werden die Drapers auch noch von zwei aufdringlichen Arbeitskollegen Megans, dem Drehbuchautor Mel und seiner Gattin Arlene, zu einem Doppeldate eingeladen. Widerwillig stimmen sie einem Abendessen im Restaurant zu und staunen nicht schlecht, als Mel und Arlene sich als Swinger entpuppen, deren Interesse weit über ein gemütliches Beisammensein hinausgeht. Dankend lehnen Megan und Don das Angebot ab, den Kontakt zu vertiefen, und amüsieren sich auf dem Heimweg köstlich über diesen skurrilen Vorfall. Das Lachen vergeht Don jedoch schlagartig, als der Drehtag von Megans Liebesszene gekommen ist. Missmutig beobachtet er die Aufnahmen aus der Ferne und wirft seiner Frau später in ihrer Garderobe vor, sich wie eine Prostituierte zu verhalten. Megan bricht angesichts dieser unnötig harschen Wort in bittere Tränen aus, bemüht sich dann aber tapfer, sich die Sache nicht allzu sehr zu Herzen zu nehmen.

Foto: Jessica Paré & Jon Hamm, Mad Men - Copyright: Michael Yarish/AMC
Jessica Paré & Jon Hamm, Mad Men
© Michael Yarish/AMC

Die Folgemonate erweisen sich für Megan als emotionale Achterbahnfahrt. Einerseits erfährt sie in beruflicher Hinsicht hohe Anerkennung, indem sie eine zweite Serienrolle als Corinnes Zwillingsschwester Colette angeboten bekommt und nachträglich für ihren Beitrag zur Heinz-Werbekampagne mit einem angesehenen Award ausgezeichnet wird. Andererseits gesellen sich zur ihren privaten Problemen mit Don noch weitere Sorgen. So nehmen sie etwa das Attentat auf Bürgerrechtler Martin Luther King und ein hinterlistiger Wohnungseinbruch, an dem sie aufgrund mangelnder Beaufsichtigung von Sally und Bobby nicht ganz unschuldig ist, schwer mit. Auch ihrer Mutter Marie bleibt Megans angeschlagener Gemütszustand nicht verborgen, als sie wieder einmal auf Besuch in New York ist. Besorgt nimmt sie ihre Tochter zur Seite und rät ihr, die Eheprobleme mit Don nicht überzubewerten. Megans neuerliches Bemühen um Nachsicht und Verständnis zeigt jedoch immer nur kurzfristigen Erfolg, da Don trotz gegenteiliger Vorsätze sein destruktives Verhalten einfach nicht zu ändern vermag.

Foto: Jessica Paré & Jon Hamm, Mad Men - Copyright: Jaimie Trueblood/AMC
Jessica Paré & Jon Hamm, Mad Men
© Jaimie Trueblood/AMC

Als Megan die Hoffnung auf eine Rückkehr zum anfänglichen, ungetrübten Eheglück fast schon aufgegeben hat, überrascht Don sie mit dem spontanen Beschluss, nach Kalifornien zu ziehen. Während er dort in der neuen SC&P-Niederlassung einen beruflichen Neustart wagen möchte, könne sie in Hollywood ihre Schauspielkarriere vorantreiben. Megan fällt im ersten Moment aus allen Wolken, wittert dann aber die Chance auf ihren ganz großen Durchbruch. Auch vom Timing her kommt der Vorschlag äußerst gelegen, da sie ihre Doppelrolle in der Seifenoper zunehmend frustriert und sie sich zudem mit unerwünschten Avancen von ihrer Kollegin Arlene herumschlagen muss. Voller Vorfreude kontaktiert sie daher ihren Agenten Jeff Hunter, der sie sogleich aus der Serie schreiben lässt und erste Vorsprechen in der Film- und Fernsehmetropole Los Angeles für sie arrangiert. Entsprechend sauer reagiert Megan, als Don kurz darauf einen Rückzieher macht und erklärt, doch in New York bleiben zu müssen. Er stellt zwar den Vorschlag einer Fernbeziehung in den Raum, doch Megan hat weder Kraft noch Lust, diese Option vernünftig zu diskutieren. Stattdessen verlässt sie überstürzt die gemeinsame Wohnung und meint, vorerst nicht mehr in Dons Nähe sein zu können.

Charakterbeschreibung von Megan Calvet (Staffel 4)
Charakterbeschreibung von Megan Draper (Staffel 5)
Charakterbeschreibung von Megan Draper (Staffel 7)

Willi S. - myFanbase