Robert "Bobby" Draper
In seinem neuen Zuhause in Rye lebt Bobby sich relativ schnell ein, nicht zuletzt dank seines eigenen großen Zimmers und des riesigen Gartens, in dem er mit seinen beiden Geschwistern ausgelassen herumtollen kann. Weniger erfreut ist er hingegen über die Tatsache, dass Henry mit Betty regelmäßig auf Geschäftsreisen unterwegs ist. Dies bedeutet nämlich, dass Henrys Mutter Pauline als Aufpasserin vorbeikommt und die Kinder ihren strengen Erziehungsregeln unterwirft. Sehr viel lieber sind Bobby im Vergleich dazu die Wochenendaufenthalte in Dons und Megans neuem Apartment in New York. Es fällt dem Jungen zwar sichtlich schwer, sich jedes Mal aufs Neue von seinem Vater verabschieden zu müssen und wichtige Ereignisse wie etwa dessen 40. Geburtstag zu verpassen, doch unterm Strich überwiegt die Freude über die gemeinsame Zeit. Maßgeblich verantwortlich ist dafür auch seine unkomplizierte Stiefmutter Megan, mit der Bobby sich ausgesprochen gut versteht. Selbst mit ihren etwas eigenwilligen Eltern, Emile und Marie Calvet, unterhält der zunehmend aufgeschlossene Junge sich auf Anhieb blendend.
Obwohl er die meiste Zeit recht aufgeweckt und fröhlich wirkt, setzen Bobby die ständigen Veränderungen in seinem Leben insgeheim doch spürbar zu. So macht er sich etwa im Ferienlager mehrmals in die Hose, klagt wiederholt über Probleme beim Einschlafen und schnauzt seine Mutter beleidigt an, als diese sich ohne Vorwarnung die Haare schwarz färbt. Darüber hinaus plagen ihn infolge des Attentats auf Martin Luther King Ängste, dass seinen Stiefvater Henry ein ähnliches Schicksal ereilen könnte. Dies manifestiert sich unter anderem dadurch, dass Bobby wie besessen beginnt, die Tapete in seinem Zimmer abzukratzen. Betty geht seinem Verhalten jedoch nicht weiter auf den Grund und bestraft ihn, wie gewohnt, mit einem Fernsehverbot. Don hingegen zeigt sich für seine Verhältnisse erstaunlich einfühlsam und nimmt den betrübten Bobby mit ins Kino, wo sie sich "Planet der Affen" anschauen und einen ihrer selten Vater-Sohn-Momente teilen. Als Bobby und Sally kurz darauf Opfer einer hinterlistigen Einbrecherin werden, die sich als ihre Großmutter ausgibt und vor den Augen der unbeaufsichtigten Geschwister die ganze Wohnung leer räumt, wird Don endgültig klar, dass er seinen Kindern ein besserer Vater sein muss. Als Zeichen dafür besucht er Bobby später im Ferienlager und zeigt ihm schließlich sogar das Haus in Pennsylvania, in dem er aufgewachsen ist.
Als in Bobbys Schule eine Aufsichtsperson für einen bevorstehenden Ausflug zum Bauernhof gesucht wird, staunt der Junge nicht schlecht, dass ausgerechnet seine Mutter sich freiwillig dafür meldet. Sie freuen sich beide sehr auf die gemeinsame Zeit und verleben in der Tat ein paar nette Stunden. Beim Mittagessen kippt die Stimmung allerdings, weil Bobby das Sandwich seiner Mutter gegen Süßigkeiten eingetauscht hat und diese somit hungern muss. Beleidigt straft Betty den Jungen den Rest des Tages mit Schweigen, und auch Henry vermag zu Hause nicht zwischen den beiden zu vermitteln. Als Bobby dann auch noch mitbekommt, wie Betty und Henry eines Nachts lautstark streiten und in getrennten Zimmern schlafen, befürchtet er endgültig das Auseinanderbrechen seiner Familie. Besorgt schleicht er sich zu später Stunde in Sallys Zimmer und teilt seine Sorgen mit seiner älteren Schwester, die ihn tröstet. Wenig später scheint die Welt auch schon wieder in Ordnung zu sein, was deutlich wird, als die gesamte Familie gespannt die legendäre Mondlandung im Fernsehen verfolgt.
Ein schwerer Schicksalsschlag ereilt die Familie Anfang der 1970er, als bei Betty Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird und sie nur mehr wenige Monate zu leben hat. Bobby will sie mit dieser Schreckensnachricht so lange wie möglich verschonen, doch der Junge merkt anhand der Streitereien seiner Eltern und des immer schlechter werdenden Gesundheitszustands seiner Mutter, das etwas nicht stimmt. Von seiner Schwester erfährt Bobby letztlich die Wahrheit und wächst mit ihr in dieser schweren Zeit noch enger zusammen, da sie sich aufopferungsvoll um ihre Brüder kümmert. Um Bobby und Gene nach ihrem Tod ein möglichst stabiles Umfeld zu bieten, plant Betty, ihre Söhne später bei ihrem Bruder William und dessen Familie aufwachsen zu lassen.
Willi S. - myFanbase
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