Betty Draper

Foto: January Jones, Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels/AMC
January Jones, Mad Men
© Frank Ockenfels/AMC

In den nächsten Monaten ist Bettys Leben vor allem durch ihre fortschreitende Schwangerschaft geprägt. Sie versucht ihr Vertrauen und ihre Liebe zu Don wieder zu finden, da sich in ihrem Alltag aber nicht allzu viel ändert, verbleiben diese Versuche leider nur an der Oberfläche. Zunächst stellt sich für Betty aber das drängende Problem, dass ihr Vater Gene immer seniler wird und nicht mehr selbst in der Lage ist, seinen Alltag zu bewältigen. Gloria war der Aufgabe, für ihn zu sorgen nicht mehr gewachsen und hat ihn verlassen, Bettys Bruder William möchte Gene deshalb am liebsten in ein Altenpflegeheim geben. Betty ist strickt dagegen, auch weil dies bedeuten würde, dass das Haus ihrer Eltern verkauft werden müsste, um für die Kosten aufzukommen. Don nimmt die Situation daraufhin bestimmt in die Hand, beordert William und dessen Frau Judy dazu, keinerlei Mitspracherecht zu haben und die Drapers nehmen Gene in ihr Haus auf. Von da an kümmert sich Betty nicht nur um ihre beiden Kinder, sondern auch um ihren senilen Vater. Da Gene sich aber auch in manchen Dingen nützlich macht, beispielsweise die Kinder von der Schule abholt und sich auch mit Bobby und ganz besonders Sally gut versteht, ist es auch für Betty in gewisser Weise eine Hilfe, ihn bei sich im Haus zu haben. Als Gene aber ernsthaft Vorkehrungen für seinen baldigen Tod treffen möchte, lehnt Betty dies kategorisch ab. Sie möchte sich mit einer solchen Möglichkeit nicht auseinandersetzen und macht ihm klar, dass sie sich immer noch als sein kleines Mädchen fühlt.

Foto: January Jones, Mad Men - Copyright: Carin Baer/AMC
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Dennoch lässt sich das Unvermeidliche nicht ändern und noch bevor Bettys Baby geboren wird, stirbt Gene an einem Herzinfarkt. Betty ist tief getroffen, schafft es aber auch in ihrer Trauer nicht, sich in der schwierigen Situation genügend um Sally zu kümmern, die ebenfalls von Trauer überwältigt ist. So muss erst Sallys Lehrerin sie darauf hin weisen, dass Sally ebenfalls leidet. Die Sorge um ihre Tochter tritt aber wieder in den Hintergrund, denn Bettys Geburtstermin rückt immer näher. Als es endlich soweit ist und Betty sich im örtlichen Krankenhaus der Geburt stellt, ist diese begleitet von Visionen ihres Vaters unter dem Einfluss der Schmerzmittel. Da das Baby dann wider erwarten ein Junge ist (Betty war bis zu diesem Zeitpunkt fest davon überzeugt, ein Mädchen zu bekommen), beschließt Betty ihren Sohn Eugene nach ihrem verstorbenen Vater zu nennen. Dabei lässt sie auch keine Widerworte Dons zu, der dies für keine gute Idee hält. Sally findet es zudem beängstigend, dass der kleine Gene nun den Namen ihres Großvaters trägt, kurz nach dessen Tod geboren wurde und auch noch in dessen Zimmer schläft. Betty hat aber nicht viel Sinn für Sallys Ängste.

Insgesamt kehrt nach der Geburt von Baby Gene bei den Drapers bald wieder der normale Alltag ein. Don ist beruflich wie gewohnt stark eingespannt, nachdem die Engländer Sterling Cooper erworben haben, hat sich das eher noch verstärkt als verbessert. Dazu kommt dessen enge geschäftliche Beziehung zu dem anspruchsvollen Hotelbesitzer Conrad Hilton, der viel von Dons persönlicher Zeit beansprucht. Durch Conrad Hilton wird Don auch dazu gezwungen, nach Jahren der freien Mitarbeit einen festen Vertrag bei Sterling Cooper zu unterschreiben. Betty erfährt von diesem Vorgang aber nur, da Roger sie zu Hause anruft und ihr davon erzählt, weil er hofft sie könne so Einfluss auf Don ausüben. Eine Geschäftsreise für Conrad Hilton nutzten Don und Betty auch, um einmal ganz allein ohne die Kinder zu verreisen. Sie verbringen einige Tage in Rom, in der sie auch so glücklich wie lange nicht mehr sind. Als sie aber wieder zu Hause in Ossining sind, verfliegt der Zauber von Rom sehr schnell wieder und der Alltag kehrt zurück.

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Der wird für Betty geprägt von ihrem Einsatz für die Lokalpolitik, wo sie sich mit einigen anderen Nachbarinnen dafür engagiert, ein naheliegendes Wasserreservoir zu erhalten. Während dieser Arbeit trifft sie auch den Politiker Henry Francis wieder. Sie hatte den charmanten Mann, der für den Gouverneur von New York arbeitet, einige Wochen zuvor bei einer Gartenparty von Roger Sterling kennengelernt, als sie noch schwanger war, und zwischen ihnen hatte sich sofort eine Anziehungskraft entwickelt. Betty nutzt daraufhin ihre lokalpolitische Arbeit als Vorwand, um Henry wieder zu sehen. Der zeigt sich aber zunächst zurückhaltend, möchte er doch nicht in einen Skandal verwickelt werden und sieht er vor allem für sich und Betty keine Zukunft. Dennoch sehen die beiden sich in unregelmäßigen Abständen und schreiben sich zudem geheime Briefe. Nach einer Weile bricht Betty den Kontakt aber wieder ab, da sie sich nicht sicher ist, was sie mit ihren Gefühlen anfangen soll.

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Alles ändert sich aber, als Betty in Dons Schreibtisch Unterlagen über dessen geheime frühere Identität findet. Sie erfährt so von dessen wahrem Namen, dass er zuvor bereits einmal verheiratet war und dass er seiner Ex-Frau sogar ein Haus gekauft hat. Betty möchte Don zunächst sofort mit diesen Fakten konfrontieren, da er an diesem Abend aber nicht nach Hause kommt und sie am nächsten Tag erst abholt, als sie direkt zu einer geschäftlichen Veranstaltung gehen müssen, beschließt sie sich dann erst einmal juristischen Rat einzuholen. Sie kontaktiert den Anwalt ihres Vaters und legt ihm in groben Fakten die Situation dar. Der Anwalt rät ihr aber von einer Scheidung ab, da Don dabei gute Chancen hätte, das Sorgerecht für die Kinder zu bekommen. Wieder zu Hause angekommen stellt Betty daraufhin Don zur Rede. Dessen Welt bricht vollkommen zusammen, als er merkt, dass er dieses Mal bei Betty nicht mit einer fadenscheinigen Lüge davon kommt. Er erzählt ihr all seine Geheimnisse (abgesehen von seinen zahlreichen Affären), von seiner armen Kindheit als Sohn einer Prostituierten, seiner Fahnenflucht in Korea und seinem Identitätswechsel. Nach diesem aufreibenden Geständnis versucht Betty zunächst ihre Ehe wieder aufzunehmen, als aber im November 1963 John F. Kennedy erschossen wird und Betty sich in dieser beklemmenden Situation nicht mehr sicher bei Don fühlt, erkennt sie, dass sie ihn nicht mehr liebt.

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Betty teilt daraufhin Don mit, dass sie sich scheiden lassen will. Don ist zunächst dagegen, er ahnt außerdem nicht, dass Betty sich mittlerweile an Henry Francis gewandt hat, ihm von ihrem Entschluss erzählte und der daraufhin sofort um ihre Hand anhielt. Als Don zufällig erfährt, dass Betty einen neuen Mann an ihrer Seite hat, wird er zunächst sehr wütend und beinahe auch gewalttätig. Dabei erkennt er aber, dass die Ehe unwiderrufbar verloren ist und stimmt so in die Scheidung ein. Gemeinsam teilen sie Sally und Bobby mit, dass Don bald aus dem Haus ziehen wird und da in New York eine Scheidung nur in den seltensten Fällen vom Gesetzt bewilligt wird, reist Betty zusammen mit Henry nach Reno, um dort nach einiger Zeit eine Scheidung beantragen zu können. Don willigt ein, ihr dabei keine Steine in den Weg zu legen.

Zu Teil 1 der Charakterbeschreibung von Betty Draper (Staffel 1 & 2)

Cindy Scholz - myFanbase