Joan Harris, Staffel 7
Nachdem Joan in Bezug auf Avon ihr Talent als Kontakterin unter Beweis gestellt hat, sitzt sie eine ganze Weile zwischen zwei Stühlen. Einerseits kümmert sie sich in Absprache mit Ken Cosgrove um die Betreuung des Kosmetikkunden, andererseits muss sie sich weiterhin sämtlichen organisatorischen Belangen in der Agentur widmen, inklusive der personellen Sonderwünsche ihrer Kollegen. Letztere Aufgabe wächst ihr zusehends über den Kopf, zumal immer deutlicher wird, wie gefragt ihr Geschick im Umgang mit Kunden ist. So setzt sie etwa alles daran, das drohende Ende der Geschäftsbeziehung mit Butler Footwear abzuwenden, indem sie in ihrer Freizeit Ratschläge von einem Marketing-Professor einholt und dem Kunden mit ihren fachkundigen Argumenten imponieren kann. Während Ken Joans Vorstößen in sein Aufgabengebiet eher skeptisch gegenübersteht, zollt Jim Cutler ihr Anerkennung und bietet ihr sogar ein eigenes Büro im oberen Stockwerk bei den Kundenbetreuern an. Zudem fordert er sie auf, die Organisations- und Personalangelegenheiten künftig an eine der Sekretärinnen zu delegieren, was Joan bereitwillig in Anspruch nimmt. In Form von Dawn ist auch rasch eine verlässliche Vertretung für besagten Tätigkeitsbereich gefunden.
Privat vermisst Joan die enge Freundschaft zu Bob Benson, der zwecks Betreuung des Chevrolet-Etats zwischenzeitlich nach Detroit übersiedelt ist, sehr. Dementsprechend groß ist ihre Freude, als Bob für einige Tage nach New York zurückkehrt und das Wochenende mit ihr, Kevin und Gail verbringen will. Gemeinsam verleben sie einige schöne Stunden, ehe der Besuch eine unverhoffte Wendung nimmt, weil der bekanntlich homosexuelle Werbefachmann Joan einen Heiratsantrag macht. Völlig perplex hinterfragt sie seine Beweggründe für diesen Schritt und erfährt auf diese Weise, dass Bob angesichts des unmittelbar bevorstehenden Verlusts des Chevy-Etats zu Buick wechseln wird und seinem neuen Arbeitgeber eine traditionelle Familiensituation vorgaukeln will. Schweren Herzens lehnt Joan dieses zweckdienliche Arrangement ab, weil sie lieber weiter auf die große Liebe warten möchte, und legt dem niedergeschlagenen Bob nahe, dasselbe zu tun.
Ähnlich unangenehm wie das abrupte Ende ihrer Freundschaft mit Bob gestaltet sich für Joan auf beruflicher Ebene die unerwartete Rückkehr des zwangsbeurlaubten Don zu SC&P. Nach wie vor nimmt sie ihm sein inakzeptables Verhalten in der Vergangenheit und den damit einhergehenden finanziellen Schaden für die Agentur übel, weshalb sie sich auch offen für seinen endgültigen Rauswurf ausspricht. Ihr Argument, dass die Geschäfte auch ohne ihn prächtig laufen, findet aber nicht genug Gehör bei den anderen Partnern, die sich mit einer knappen Mehrheit zugunsten von Dons Verbleib in der Agentur aussprechen. Missmutig nimmt Joan dies zur Kenntnis, ebenso wie Cutlers Bestreben, Harry Crane zum Partner zu befördern. All diese Sorgen sind jedoch schlagartig vergessen, als der Geschäftsalltag vom plötzlichen Tod Bert Coopers überschattet wird und Roger daraufhin mit Konkurrent Jim Hobart einen äußerst lukrativen Verkauf von SC&P an McCann Erickson aushandelt. Da dieser Deal Joan mit einem Schlag anderthalb Millionen Dollar einbringt, zögert sie keine Sekunde, ihn abzusegnen. Somit blicken sie und ihr Sohn einer finanziell abgesicherten Zukunft entgegen.
Durch die verstärkte Zusammenarbeit mit McCann Erickson bekommt Joan es in den Folgemonaten immer häufiger zu spüren, was es bedeutet, als Frau in der von Männern dominierten Werbeindustrie diskriminiert zu werden. Der mangelnde Respekt ihr gegenüber geht zum Teil so weit, dass sie von ihren neuen Kollegen in Besprechungen mit doppeldeutig-sexistischen Bemerkungen überhäuft wird und diese kommentarlos über sich ergehen lassen muss, um ihre Anliegen durchzusetzen. Diese demütigenden Erfahrungen setzen Joan schwer zu und lassen sie Schlimmes ahnen, als bekannt wird, dass SC&P wenige Monate nach dem Deal mit McCann komplett in das Mutterunternehmen integriert werden soll. Als sie dann auch noch bei der offiziellen Verkündung dieser folgenschweren Entscheidung übergangen wird, während alle männlichen SC&P-Partner zum Einstand mit prestigeträchtigen neuen Etats betraut werden, sieht sie endgültig schwarz. Dennoch lässt sie es sich nicht nehmen, mit ihren langjährigen beruflichen Wegbegleitern auf das Ende von SC&P anzustoßen.
Zuversicht schöpft Joan während dieser turbulenten Zeit aus ihrem privaten Kontakt zu dem wohlhabenden Immobilienentwickler Richard Burghoff, den sie bei einer Geschäftsreise nach Los Angeles kennenlernt. Obwohl die sich anbahnende Beziehung anfangs unter keinem guten Stern steht, weil der auf Unabhängigkeit bedachte Geschäftsmann auf die Tatsache, dass zu Hause ein vierjähriger Sohn auf Joan wartet, verständnislos reagiert, raufen sie sich letztlich zusammen. Joan weiß es sehr zu schätzen, dass Richard alles stehen und liegen lässt, um ihr in schwierigen Situationen beizustehen, und in beruflicher Hinsicht so manch guten Ratschlag im Umgang mit unliebsamen Kollegen für sie parat hat. Dem nicht genug, versichert er ihr, in Zukunft finanziell für sie und ihre Familie zu sorgen, sollte sie ihren Job bei McCann Erickson satt haben.
Tatsächlich sind Joans Tage in der Agentur gezählt, als sie es wagt, sich gegen den männlichen Chauvinismus bei ihrem neuen Arbeitgeber aufzulehnen. Nachdem sie erst mit dem misogynen Kundenbetreuer Dennis Ford aneinandergeraten ist, weil dieser sie bei einem Telefonat mit Avon mangels Vorbereitung blamiert hat, und dann auch noch von Ferg Donnelly ein unmoralisches Angebot unterbreitet bekommen hat, geht sie kurzerhand in die Offensive. Selbstbewusst marschiert sie in das Büro von Seniorpartner Jim Hobart und verkündet, fortan nicht mehr mit besagten Kollegen zusammenarbeiten zu wollen. Da sie damit auf taube Ohren stößt, droht sie letztlich sogar, dass sie notfalls Anwälte und Reporter einschalten werde, um ihr Recht auf gleichberechtige Behandlung am Arbeitsplatz durchzusetzen. Auch davon zeigt der McCann-Leiter sich jedoch unbeeindruckt und bietet Joan die Hälfte ihres noch offenen Kapitalanteils an, wenn sie ihre Sachen packt und sich nie wieder in der Agentur blicken lässt. Nach Rücksprache mit Roger akzeptiert Joan den Deal und kehrt McCann Erickson ein für alle Mal den Rücken zu.
Kaum hat Joan sich anlässlich eines Florida-Kurztrips mit Richard von dem abrupten Karriereende erholt, bietet sich ihre eine neue Jobchance. Sie unterstützt Ken Cosgrove dabei, einen Kurzfilm über Dow zu erstellen, indem sie Peggy mit dem Verfassen des Drehbuchs betraut und selbst in die Rolle der Produzentin schlüpft, wie sie es bei so manchem S&CP-Werbedreh aufmerksam beobachtet und gelernt hat. Das Projekt läuft dermaßen gut, dass Joan auf die Idee kommt, eine eigene kleine Produktionsfirma zu gründen und Peggy als Partnerin an Bord zu holen. Diese lehnt das Angebot zwar dankend ab, doch Joan hält an ihrem Plan unbeirrt fest. Selbst als Richard sie vor die Wahl zwischen einer gemeinsamen Zukunft und einem beruflichen Neustart stellt, entscheidet sie sich für letztere Option. Und so baut Joan schließlich ihr eigenes Unternehmen auf, das sie auf den Namen Holloway-Harris tauft und fürs Erste von ihrem Wohnzimmer aus leitet.
Charakterbeschreibung von Joan Harris (Staffel 1 bis 3)
Charakterbeschreibung von Joan Harris (Staffel 4)
Charakterbeschreibung von Joan Harris (Staffel 5)
Charakterbeschreibung von Joan Harris (Staffel 6)
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