Different Gear, Still Speeding
"Could've won, should've lost and laid down in sun; Change of mind, change of line, under my tongue; I wanna go where we as people should go and I wanna know what goes on. I bring the Light - you bring the Love, it's Ecstasy."
Gewohnt großspurig kündigte Liam Gallagher die Veröffentlichung des Debütalbums seiner neuen besten Band der Welt Beady Eye – also Oasis ohne den Songwriter Noel Gallagher – an. Ob "Different Gear, Still Speeding" jedoch im wohl nicht ausbleibenden Vergleich mit den Alben von Oasis überzeugen kann, ist fraglich.
Eröffnet wird das Debüt durch den bereits ausgekoppelten Song "Four Letter Word", der noch sehr im Fahrwasser von Oasis schwimmt - wenn auch mit einigen bissigen Anspielungen à la "Nothing ever lasts forever". Insgesamt ist der Song jedoch nur Mittelmaß, die psychedelischen Gitarrensoli machen sich zwar recht gut, doch die permanente Wiederholung des Refrains gegen Ende wirkt etwas öde. Das darauffolgende, bluesartige "Millionaire" ist auch wenig aufregend. Durchaus aufhorchen sollte man hingegen bei der weiteren Singleauskoppelung, dem entspannten Midtempo-Track "The Roller".
Aus ihren Einflüssen durch diverse Sixties- und Retro-Bands machen Beady Eye in "Beatles and Stones" nun wahrlich keinen Hehl mehr: "I just wanna rock'n'roll, I'm going to stand the test of time, like Beatles and Stones." – das ist zwar eher fraglich, aber kommt insgesamt ganz nett verpackt daher. "Wind Up Dream" ist dagegen nur einfach ein langweiliger Lückenfüller mit simpel gestricktem Text und endlosen Zeilenwiederholungen.
Eines der Highlights des Albums ist die erste Single "Bring the Light” aus 2010, die sich zwar nahezu zwanghaft mit hämmerndem Piano und Backgroundsängerinnen darum bemüht anders als Songs von Oasis klingen, jedoch wirklich ins Ohr geht und beim Hörer hängen bleibt. "For Anyone" verweist zwar unübersehbar auf "For No One" von den Beatles, ansonsten gehört dieser Track neben dem unmotivierten "Kill for a Dream" zu den schwächeren des Albums.
Nach dem Tief durch diese beiden Songs wird das Tempo bei "Standing on the Edge of the Noise" wieder erheblich gesteigert. Rotzige Gitarrenriffs und Liams kraftvoller Gesang lassen den Track zu einem rockigen Kracher werden. Dabei wird der Selbstverweis auf Oasis’ "Standing on the Shoulder of the Giants" wohl nicht unbemerkt bleiben.
Leider folgt dann der wirklich eintönige und überflüssige Track "Wigwam" mit nervigem "Sha-la-la". Zum Glück geht es mit dem dynamischen "Three Ring Circus" weiter. Das nachfolgende, mittelmäßige "The Beat Goes On" langweilt leider wieder nur mit wenig ausgereiftem Refrain sowie eintönigem Rhythmus und bleibt dementsprechend nicht wirklich hängen. Langsam und etwas fade wird das Album mit dem ausschweifenden Schlusstrack "The Morning Son", dominiert von einer gefälligen Akustikgitarre und schließlich einem Drumsolo, abgeschlossen.
Was da über eine knappe Stunde lang dahinplätschert, ist ein Mainstream-Pop-Rock-Album mit Höhen und Schwächen geworden, das hier und da ein Rockzitat zu viel beinhaltet. Beady Eye bedienen sich größtenteils relativ simpler Lyrics und sind in den Songarrangements wenig innovativ - dennoch gibt es einige sich hören lassende Highlights.
Fazit
Ob Beady Eye ohne Noel Gallagher ebenso erfolgreich sein werden wie Oasis oder es doch eher wieder zu einer Oasis-Reunion kommt, wird die Zeit zeigen. Allerdings kann man wohl getrost prognostizieren, dass "Different Gear, Still Speeding" fleißig von vielen neugierigen Oasis-Fans gekauft werden wird. Insgesamt ist Beady Eyes Debüt kein grandioses Meisterwerk, aber ein durchaus solides Album, das allerdings noch sehr nach einem weniger textlich raffinierten Ableger von Oasis klingt.
Anspieltipps
Standing on the Edge of the Noise
Three Ring Circus
Bring the Light
The Roller
Artistpage
Tracks
1. | Four Letter Word | |||
2. | Millionaire | |||
3. | The Roller | |||
4. | Beatles and Stones | |||
5. | Wind Up Dream | |||
6. | Bring the Light | |||
7. | For Anyone | |||
8. | Kill for a Dream | |||
9. | Standing on the Edge of the Noise | |||
10. | Wigwam | |||
11. | Three Ring Circus | |||
12. | The Beat Goes On | |||
13. | The Morning Son |
Ira Bosse - myFanbase
11.03.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 25.02.2011Genre: Britpop
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