Lifelines
Die ehemalige Familienband ist auch weiter fleißig dabei, mit Solo-Alben die Markt zu füllen. Am 17. Juni 2011 hat Andrea Corr, einstige Front-Frau von The Corrs, mit "Lifelines" ein Album veröffentlicht, das fernab von jeglichem Produktionsdruck entstand und eher als die Erfüllung eines eigenen Wunsches anzusehen ist.
"Lifelines" versammelt elf Songs, die Andrea Corr besonders viel bedeuten und entsprechend des Albumtitels eine zentrale Rolle in ihrem Leben gespielt haben. Entsprechend ist das Album bunt und facettenreich. Bei allen Songs handelt es sich um Coverversionen, doch diese gehören nicht unbedingt zu den ständig gespielten Hits im Radio, weswegen das Album allein durch die Auswahl an Coverversionen schon seine Besonderheit gefunden hat. Da Andrea Corr die Songs allesamt leidenschaftlich und emotional darbietet, hat man ein sehr persönliches Album der Künstlerin in der Hand, welches man vor allem dann genießen kann, wenn man die Stimme von Andrea Corr schon immer gemocht hat. Diese steht im Mittelpunkt der Songs und zeigt sich mal zart, mal kräftig und dabei immer ausdrucksstark und dem Inhalt des Songs entsprechend.
Die Auswahl der Songs ist sehr bedacht gefallen und obliegt nur völlig eigenen Kriterien. So ist Roy Orbisons "Blue Bayou" zum Beispiel enthalten, weil dies einer der wenigen Songs ist, die Corrs Eltern bei ihrem einzigen Studiobesuch aufgenommen haben und ihr dadurch besonders im Gedächtnis geblieben ist. Harry Nilssons Song "Lifeline" kam mit in die Auswahl, weil nach dem gemeinsamen Schauen eines Films ein Konzert im Fernseher angekündigt wurde. Der beeindruckende Live-Auftritt und die rhytmischen Songs sind ihr seither immer Gedächtnis geblieben und haben ihre Freude an der Musik positiv beeinflusst.
Den Einstieg in das Album macht "I'll Be Seeing You", ein Song von Irving Kahal, der schon in zahlreichen Filmen oder auch TV-Serien zu hören war. "Pale Blue Eyes" von Lor Reed vollendet den sehr ruhigen, geschmeidigen Einstieg in das Album. Roy Orbisons "Blue Bayou" ist da deutlich dynamischer und temporeicher, was von Nick Drakes "From the Morning" beibehalten wird. Richtiggehend rockig wird es mit "State of Independence" von Jon & Vangelis, bevor das träumerische "No 9 Dream" von John Lennon folgt.
Weiter geht es mit dem Blue-Nile-Klassiker "Tinseltown in the Rain", der stilistisch bisschen an The Coors erinnert und fast etwas langweilig mit der Dauer ist. Kirsty McColls "They Don't Know" zerstreut den Eindruck aber sofort wieder. Andrea Corr bringt mit ihrer Stimme die tolle Melodie schön zur Geltung. Harry Nilssons "Lifeline" leitet bereits das Ende des Albums ein. Allerdings kann das nicht so sehr beeindrucken und ist musikalisch unspektakulär. Nachdem man weiß, wieso das auf dem Album ist, hätte man doch etwas anderes erwartet. "Tomorrow in Her Eyes" ist dann noch eine wunderschöne Ballade von Ron Sexsmith, die richtig gelungen ist.
Den Abschluss bildet dann das ebenfalls zarte "Some Things Last a Long Time" von Daniel Johnston und schon sind die 42 Minuten verronnen, die einem Andrea Corr näher gebracht haben. Dieser kurze Durchlauf durch die musikalischen Einflüsse sind gleichzeitig auch ein Blick in die Musikgeschichte, an die man sich entweder erinnert, wenn man zu den älteren Jahrgängen gehört, oder aber die einen zum recherchieren animieren. Sicherlich ist das Album genau dann beeindruckender, wenn man die Songs kennt und daher auch die persönlichen Interpretationen von Andrea Corr heraushören kann.
Fazit
So schön kann es sein, wenn man als Musiker genau das machen kann, was man selbst möchte. Andrea Corr hat ein sehr persönliches und authentisches Album mit elf Coversongs veröffentlicht, das ihre musikalische Vielfalt und ihre eingängige Stimme in den Mittelpunkt stellt. Dabei können vor allem die Balladen überzeugen.
Anspieltipps
Pale Blue Eyes
They Don't Know
Tomorrow in her Eyes
Artistpage
Tracks
1. | I'll Be Seeing You | |||
2. | Pale Blue Eyes | |||
3. | Blue Bayou | |||
4. | From the Morning | |||
5. | State of Independence | |||
6. | No 9 Dream | |||
7. | Tinseltown in the Rain | |||
8. | They Don't Know | |||
9. | Lifeline | |||
10. | Tomorrow in Her Eyes | |||
11. | Some Things Last a Long Time |
Emil Groth - myFanbase
05.07.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 17.06.2011Genre: Diverse, Folk & Country
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