Bewertung
Lightning Dust

Fantasy

Das Duo Amber Webber und Josh Wells gehört eigentlich zu der kanadischen Band Black Mountain und gründeten das Nebenprojekt Lightning Dust um ihre andere musikalische Seite auszuleben. Mit Erfolg, immerhin ist "Fantasy" bereits ihr drittes Album auf den Markt. Während die Vorgänger sich auf melancholischen, leicht rockigen Pfaden bewegten, regiert auf ihrem neusten Werk der minimalistische Synth-Pop. Mit dabei natürlich Ambers Gesang und ihre Akustikgitarre sowie Joshs Wurlitzer Piano.

Foto: Lightning Dust - "Fantasy" - Copyright: Jagjaguwar
Lightning Dust - "Fantasy"
© Jagjaguwar

Fangen wir doch mit dem Schluss an: "Never Again" ist das weitaus einprägsamste Stück auf dem Album und erweckt keinesfalls den Wunsch die Platte vollkommen zu verbannen. "We moved softly in the wind / We moved slowly to keep them from wondering where we've been" Diese Songtextzeilen beschreiben das Album sehr gut, denn Ersteres trifft auf so ziemlich jeden Song zu und Fans des Duos mussten tatsächlich knapp vier Jahre warten, bis jenes ihr neustes Album herausbrachte. "Fantasy" ist voll mit Songs, die so minimalistisch wirken wie angekündigt und vermutlich deshalb schnell alle ähneln klingen. Trotzdem wird es nicht langweilig Amber dabei zuzuhören, wie sie größtenteils von der Liebe singt. Das ist schließlich das Thema, dass Musiker bekannterweise sehr häufig aufgreifen.

Neben Einschlägen der 80ziger Jahre, gehen alle Songs weg vom Indie-Rock und können nunmehr dem Synth-Pop zugeschrieben werden. Es fehlt jedoch einfach die Bandbreite, denn nur wenige stechen sofort beim ersten Hören heraus, so wie beispielsweise "Never Again" oder "Diamond". Für den Opener des Albums drehte das Duo bereits vor der Veröffentlichung ein Video und gab so einen Vorgeschmack auf den neuen Sound.

Doch Fans des Debütalbums werden sicherlich Songs wie "Listened On" oder "Highway" vermissen, welche alle Facetten von Ambers Stimme zur Geltung bringen und sogar nach stundenlangem Replay nie etwas von der Intensität verlieren. Es ist wie "Diamond" fast schon prophezeit in einer Textzeile: "Whisper to me that you have enough / Apologize that you're not in love". Der Funke möchte einfach nicht überspringen, auch wenn "Fantasy" handwerklich gut gemacht ist.

Fazit

Dem Duo ist ein vor allem auch melancholisches und handwerklich gut gemachtes neues Album gelungen, doch keiner der Songs entpuppt sich als echter Ohrwurm. Es fehlen die Höhen und Tiefen, ein richtig tanzbarer Song, einfach etwas mehr Abwechslung. Ambers Stimme kann ihre volle Bandbreite nicht entfalten und so bleibt das Duo hinter den Erwartungen zurück. Die Entwicklung in diese neue Richtung erscheint zwar auf den ersten Blick konsequent, enttäuscht aber vermutlich vor allem Fans des Debütalbums "Lightning Dust". Am besten lässt sich das Album wohl mit folgenden Worten beschreiben: Synthetisch, aber nicht herzlos und dennoch austauschbar. Eine nette Leistung, aber definitiv kein Dauerbrenner im CD-Spieler.

Anspieltipps

Never Again

Diamond

Agatha

Moon

Artistpage

LightningDust.com

Tracks

1.Diamond
2.Reckless and Wild
3.Mirror
4.Moon
5.Fire Me Up
6.Loaded Gun
7.In the City Tonight
8.Fire, Flesh and Bone
9.Agatha
10.Never Again

Charleen Winter - myFanbase
09.07.2013

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