Bewertung
Franz Ferdinand

Right Thoughts, Right Words, Right Action

Die Band Franz Ferdinand gibt es bereits eine Weile, seit 2002, und so erschien ihr Debüt schon vor etwas mehr als neun Jahren. Auf dieses folgten zwei weitere Studioalben, bis sich die Band wieder vier Jahre lang ausruhte und nun mit "Right Thoughts, Right Words, Right Action" zurück ist. Aber besonders viel richtig gemacht wurde hier leider nicht.

Foto: Franz Ferdinand - "Right Thoughts, Right Words, Right Action" - Copyright: Domino Records
Franz Ferdinand - "Right Thoughts, Right Words, Right Action"
© Domino Records

Etwas schlechtes über Franz Ferdinand zu schreiben fällt mir wirklich schwer, da ich die Band eigentlich großartig finde. Oder einmal fand. Das habe ich noch nicht entschieden. Jedenfalls lassen ihre Musikstücke auf diesem neuen Album – "Right Thoughts, Right Words, Right Action" – meist zu wünschen übrig. Das war schon bei der Vorgängerplatte "Tonight: Franz Ferdinand" ähnlich und ist nun bei der neuen CD nicht anders. Natürlich ist es klar, dass sich eine Band im allgemeinen in irgendeine bestimmte Richtung entwickelt und dass mich die dance-poppigen Elemente nur geringfügig begeistern können, ist Geschmackssache. Was mich aber wirklich stört ist, dass sich die beiden oben genannten Alben nicht wirklich voneinander unterscheiden. Die Melodien klingen gleich und austauschbar und besonders weiterentwickelt hat sich die Band seit "Tonight: Franz Ferdinand" nicht. Was ist da los gewesen, Franz Ferdinand? Was habt ihr die letzten vier Jahre getrieben?

Mit "Right Action" ist eigentlich schon einmal ein guter Einstieg in der Platte gelegt und das ist nun auch eines der Lieder des Albums, das ich wirklich gern höre. Auch "Evil Eye" ist soweit hörbar und recht gut, aber schon mit "Love Illumination" senkt sich das Niveau und steigt ab da auch nicht wieder. Die Lieder klingen für mich einfach zu plastisch und als ob man bei der Schaffung nicht mit dem Herzen dabei gewesen ist. Bei den Liedern platzt einfach der Knoten nicht (mehr); das ist so ein bisschen das Arctic-Monkeys-Syndrom. Allerdings liegt es hier nicht an Alex Kapranos als Sänger, sondern eher an ihm und seinen Kollegen als Songschreiber. Seine Stimme hält zwar, was sie verspricht, hier können aber die Melodien nicht mithalten. Die Musik ist nun objektiv betrachtet nicht unbedingt schlecht, aber von den Erwartungen her unbefriedigend und das ärgert mich, weil die Band schon längst bewiesen hatte, dass sie es viel besser können. Und das regt mich auf.

Acht von zehn Lieder können mich nun also nur geringfügig begeistern und besonders "Fresh Strawberries" und "The Universe Expanded" empfand ich als besonders irritierend. Die Lieder passen einfach nicht in das Portfolio der Franz-Ferdinand-Songs und ich beginne mich wieder zu fragen, was zum Henker die Band nur angestellt hat, um eine solche Platte zu erstellen. Also nein, für mich und meinen persönlichen Musikgeschmack ist diese CD leider nichts und ich werde "Franz Ferdinand" und "You Could Hav It So Much Better" in jedem Fall lieber aus meinem Regal holen als diese Scheibe.

Fazit

Auch wenn es mir in der Seele wehtut, dies zu schreiben: Dieses Album von Franz Ferdinand ist nicht sonderlich gut. Es fehlen die Ecken und Kanten und die Platte kommt zum großen Teil zu synthetisch und zu zuckersüß daher. Sowas sollte man sich als Alt-Franz-Ferdinand-Fan nicht anhören müssen.

Anspieltipps

Right Action

Evil Eye

Artistpage

FranzFerdinand.com

Tracks

1.Right Action
2.Evil Eye
3.Love Illumination
4.Stand On The Horizon
5.Fresh Strawberries
6.Bullet
7.Treason! Animals.
8.The Universe Expanded
9.Brief Encounters
10.Goodbye Lovers & Friends

Luisa Schmidt - myFanbase
22.10.2013

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