Bangerz
"Hannah Montana" ist tot. Das machte Miley Cyrus nicht nur bei "Saturday Night Live" deutlich, sondern auch mit ihrem Auftreten in den letzten Monaten. Ob mit Zungenspielchen in der Öffentlichkeit, ihr Twerking bei den VMA's oder nackt auf einer Abrissbirne im Musikvideo zu "Wrecking Ball" - Miley zieht immer die Aufmerksamkeit auf sich! Die einen mögen die neue Miley, die anderen finden sie einfach nur billig, aber jeder redet über sie. Doch ist ihr brandneues Album "Bangerz", mit dem sie sich entgültig vom Disney-Image lösen will, auch der Rede wert?
Bei dem Albumtitel "Bangerz" rechnet man zuerst mit einem Album voller Partytracks. Umso überraschter war ich, als ich zum ersten Mal "Adore You" hörte, das in eine ganz andere, viel ruhigere, Richtung geht. Die Ballade wirkt beim ersten Hören etwas eintönig und langweilig, doch nach mehrmaligem Hören weiß sie durchaus zu gefallen. Es ist nicht Mileys beste Ballade, jedoch ein angenehmer Track und ein starker Opener für das Album. "Bangerz" ist allgemein voller Grower, also Songs die erst nach mehrmaligem Hören wirklich zünden. So auch "We Can't Stop", die Leadsingle des Albums. Einer der erfolgreichsten Songs des Sommers, wo er auch perfekt hinpasst. Mit "SMS (Bangerz)", das Duett mit Pop-Legende Britney Spears, folgt wortwörtlich der erste richtige "Banger" auf dem Album. Britney Spears scheint sich in letzter Zeit immer mehr mit dem Sprechgesangsstil anzufreunden und nun springt auch Miley auf den Zug auf. Heraus gekommen ist ein Track der verrückt, catchy und tanzbar ist. Nur der Text wirkt sinnlos zusammen gewürfelt, darüber kann man bei einem Song dieser Art allerdings hinwegsehen. "4x4" bekommt man so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Ein countrylastiger Uptempo-Song mit einem ansteckenden Refrain und Nellys gelungenen Rap-Part.
Future auf einem Song als Feature zu haben garantiert eigentlich nur eines - das der Song langweilig ist. Dies war jedenfalls bei seinen Songs mit Pop-Sängerinnen wie Rihanna oder Ciara der Fall, doch sein Duett mit Miley ist überraschenderweise gar nicht so schlecht geworden. Dank einem Sample von Ben E. Kings "Stand By Me" und Mileys starken Vocals ist eine angenehme R'n'B-Nummer entstanden, die aber dennoch nicht zu den stärksten Tracks des Albums gehört. Sehr verletzlich zeigt sich Miley auf der zweiten Single "Wrecking Ball", die mit einem eingängigen Refrain auftrumpft und zu Recht die Spitze der amerikanischen Charts erreichte. Der Beat von "Love Money Party" weiß zu überzeugen, das Genuschel über Liebe, Geld und Party eher weniger. Ganz unanständig geht es im Song #GETITRIGHT zur Sache, der perfekt in den Frühling oder Sommer passt und eine lockere und ausgelassene Stimmung vermittelt.
Die starke Dubstep-Ballade "Drive" scheint wieder von der Trennung von Liam Hemsworth zu handeln, die Emotionen wollen hier aber nicht so wirklich rüberkommen. Ganz anders als bei "FU", in dem Miley ihrer Wut freien Lauf lässt. Ihre Vocals sind hier unglaublich stark und machen die Soul-angehauchte Pop-Nummer zu DEM Album-Highlight. Der Song zeigt das Miley als Künstlerin durchaus ernst zu nehmen ist und wir von ihr noch einiges zu erwarten haben. In "Do My Thang" richtet sich die, oft kritisierte, Sängerin direkt an ihre Hater und rappt in Nicki Minaj-Manier darüber das sie ihr Ding durchzieht, egal was andere von ihr halten. Das ist sexy, selbstbewusst und geht sofort ins Ohr. Die Mainstream-Pop-Ballade "Maybe You're Right" könnte noch aus ihrer braveren Zeit stammen und überzeugt durch ihren starken Refrain. "Someone Else", der letzte Song auf der Standard-Version, startet ebenfalls als Ballade, entwickelt sich dann aber zu einem starken Dance-Kracher.
Die Deluxe Version des Albums enthält, neben einem alternativen Cover und Stickern, drei weitere Songs. Angefangen mit dem seichteren "Rooting for my Baby", der zu den schwächeren Songs des Albums gehört, aber dennoch kein Totalausfall ist. Das funkige "On My Own" überzeugt vor allem durch seinen eingängigen Pre-Chorus und Mileys eher derben Gesangsstil. Zudem hört man sofort raus, dass der Song von niemand Geringeren als Pharrell Williams produziert wurde. Zum Abschluss gibt es mit "Hands in the Air" noch mal einen dancelastigen Song, der zwar zu gefallen weiß, aber auch irgendwie austauschbar klingt.
Fazit
Mit einer Mischung aus Pop und Hip-Hop liefert Miley Cyrus eines der besten Pop-Alben des Jahres ab und löst sich endgültig von ihrem Disney-Image. Mit Songs wie "FU" beweist sie das sie eine ernstzunehmende Künstlerin ist und man noch viel von ihr hören wird. "Hannah Montana" ist definitiv tot. Es lebe Miley Cyrus!
Anspieltipps
We Can't Stop
SMS (Bangerz)
4x4
Wrecking Ball
#Getitright
FU
Do My Thang
Artistpage
Tracks
1. | Adore You | |||
2. | We Can't Stop | |||
3. | SMS (Bangerz) | featuring Britney Spears | ||
4. | 4×4 | featuring Nelly | ||
5. | My Darlin' | featuring Future | ||
6. | Wrecking Ball | |||
7. | Love Money Party | featuring Big Sean | ||
8. | #Getitright | |||
9. | Drive | |||
10. | FU | featuring French Montana | ||
11. | Do My Thang | |||
12. | Maybe You're Right | |||
13. | Someone Else | |||
14. | Rooting for My Baby | |||
15. | On My Own | |||
16. | Hands in the Air | featuring Ludacris |
Kevin Dave Surauf - myFanbase
03.11.2013
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 08.10.2013Veröffentlichungsdatum (DE): 04.10.2013
Genre: Rap & HipHop, R&B, Pop, Elektro, Dubstep, Dance
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