Chapter One
Castingshows reißen in Deutschland nichts mehr. Die Gewinner von Castingshows noch viel weniger. Jüngste Beispiele dafür sind "DSDS"-Gewinnerin Aneta Sablik ("The One"), deren Tour fast komplett abgesagt wurde oder Unknown Passenger, die Gewinner der gekürzten Show "Rising Star", die nicht mal eine Single auf den Markt gebracht haben. Außerhalb Deutschlands, vor allem in England, sind Castingstars allerdings noch sehr gefragt und landen auch des Öfteren in den deutschen Charts ganz oben - wie auch Ella Henderson, die mit ihrer Debütsingle "Ghost" in die Top 3 stürmte und das, obwohl sie bei "X Factor" nur auf den sechsten Platz landete. Das hat ihr aber kaum geschadet und nun steht sie mit ihrem ersten Album "Chapter One" in den Startlöchern.
Auf Ella aufmerksam geworden bin ich durch ihren Auftritt mit Chers "Believe", womit sie mich sofort in ihren Bann zog. Kaum eine Newcomerin der letzten Jahre schafft es, mit ihrer Stimme so unglaublich viele Emotionen zu übertragen und den Hörer so zu berühren. Gespannt verfolgte ich ihre aufsteigende Karriere und ihre grandiosen Coversongs auf YouTube, die nur durch ihre erste eigene Single "Ghost" getoppt wurden, welche völlig zu Recht die Charts auf der gesamten Welt stürmte. Der von Ryan Tedder geschriebene Pop-Song ist eine große, ergreifende Uptempo-Ballade, die sofort ins Ohr geht und dort auch wochenlang hängen bleibt.
Auch wenn "Chapter One" natürlich kein partytaugliches Album ist, sorgt Ella für viel Abwechslung auf den dreizehn Tracks. Es gibt sehr atmosphärische Songs zuhören, wie die Lead-Single "Ghost" oder das eindringliche "Glow", welches als zweite Single ausgekoppelt wurde. Aber auch das stimmlich brillante "Empire" sorgt für eine ganz besondere Stimmung. "Pieces" hat wohl das größte Hit-Potenzial und überzeugt mit einem gigantischen Refrain, der an Hits von Kelly Clarkson erinnert.
Mit dem funkig und souligen "Mirror Man" oder dem sommerlichen Ohrwurm "Rockets" zeigt die 18-Jährige ihre lockerere und stimmungsvollere Seite und kann auch damit überzeugen. Ihre große Stärke liegt aber immer noch in den ruhigeren Tönen, was sie auch schon bei "X Factor" unter Beweis stellte. Zu den stärksten Balladen zählt definitiv "Missed", die sie damals auch beim Casting sang und so für Gänsehaut sorgte. Der für ihren toten Großvater geschriebene Song ist ein großartiger Titel und rührt zu Tränen.
"Yours", bei dem die junge Ella Adele Konkurrenz machen könnte, ist eine ruhige aber effektive Ballade. "Hard Work" passt perfekt in kalte Herbst-Abende. Bis zum Ende hin immer weiter steigert sich der Song "All Again", der zudem noch tolle Lyrics besitzt. Auch "Give Your Heart Away" ist eine eingängige Pop-Ballade. Etwas schwächer erweisen sich "The First Time" und das schöne aber nicht einprägsame "Lay Down", dass den Gesamteindruck aber keinesfalls schmälert.
Fazit
Kaum zu glauben, dass Ella Henderson erst achtzehn Jahre alt ist. Die große Hoffnung der Casting-Szene überzeugt auf ihrem fantastischen Debütalbum mit authentischen, abwechslungsreichen Popsongs und einer großen Stimme, von der wir sicher noch viel hören werden. Wer allerdings noch ein paar Euro übrig hat, sollte zur Deluxe Version greifen, die mit fünf tollen Bonustracks definitiv (noch) lohnenswerter ist.
Anspieltipps
Ghost
Empire
Pieces
Rockets
Missed
Artistpage
Tracks
1. | Ghost | |||
2. | Empire | |||
3. | Glow | |||
4. | Yours | |||
5. | Mirror Man | |||
6. | Hard Work | |||
7. | Pieces | |||
8. | The First Time | |||
9. | All Again | |||
10. | Give Your Heart Away | |||
11. | Rockets | |||
12. | Lay Down | |||
13. | Missed |
Kevin Dave Surauf - myFanbase
08.10.2014
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 10.10.2014Genre: R&B, Pop
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