Glory
Auch nach über fünfzehn Jahren weiß die Popsängerin Britney Spears ihre Fans zu begeistern und liefert Nacht für Nacht eine unglaubliche Show in Las Vegas ab. Drei Jahre lang musste man auf den Nachfolger von "Britney Jean", das von Fans und Kritikern stark kritisiert wurde, warten. Doch das Warten hat sich gelohnt – auf "Glory" präsentiert sie siebzehn starke Songs, in denen sie mit verschiedenen Musikstilen und Sprachen experimentiert.
Schon beim Eröffnungssong "Invitation" wird klar, dass hier mit einer ganz neuen Seite von Britney Spears zu rechnen ist. Der Midtemposong, der eindeutig von Selena Gomez' letztem Album inspiriert wurde, versprüht eine ganz besondere Atmosphäre. Im Refrain kommt der Vocoder Effekt möglicherweise etwas zu extrem zum Einsatz, was den Gesamteindruck jedoch nicht schmälert. Die erste Single "Make Me..." ist im ähnlichen Stil gehalten, orientiert sich an den aktuellen Musiktrends und ist ungewohnt ruhig für eine Leadsingle der Sängerin. Der Rap-Part von G-Eazy passt perfekt in den Song und der Chorus bleibt sofort im Ohr. "Private Show" gehört dagegen zu den wenigen Enttäuschungen des Albums. Ihre Stimme klingt anstrengend und selbst der leichte Retrotouch macht den Song kaum besser. Ihre Stimme in den Strophen, vor allem das kratzige zu Beginn des Tracks, sorgt allerdings dafür, dass der Song nicht zum Totalausfall mutiert. "Houston, I know there's a problem here, must be a hole in the atmosphere", singt Britney im nächsten Song "Man on the Moon" und beschert ihren Fans einen verträumten und romantischen Dancetrack.
"Just Luv Me" gehört definitiv zu den besten Tracks, die Britney Spears in ihrer langen Karriere zustande gebracht hat. Der Song orientiert sich zwar erneut am Stil von Justin Bieber und Selena Gomez, hat aber dennoch etwas ganz Eigenes und frisches. Allein das Instrumental hätte zehn von zehn Punkten verdient und gepaart mit Britneys sanfter Stimme, ist es das Highlight des Albums. "Clumsy" besitzt starke Strophen und es ist interessant, dass der Refrain fast komplett vom Beat getragen wird, was bei Popsängerinnen selten vorkommt. Doch insgesamt reiht sich der Clubbanger eher im Mittelfeld ein. Im verspielten "Do You Wanna Come Over?" singt Britney über einen eingängigen Beat und die Gitarrenriffs sorgen für einen leichten Flamenco Flair. Die zweite Single "Slumber Party" passt zu jeder Situation. Der Song kommt sowohl im Club gut an, ist dank seines chilligen Beats aber auch für ruhigere Abende bestens geeignet. Stimmlich gehört "Just Like Me" zu den stärkeren Tracks des Albums und mit den leichten Countryelementen taucht sie musikalisch in neue Gewässer ein.
Vom Sprechgesang geht "Love Me Down" in einen leichten Reggaerhythmus über, bevor der eingängige, aber schnell nervende Refrain einsetzt. Ein Song, der bei der Allgemeinheit sicher gut ankommen würde. "Hard to Forget Ya" hat etwas Leichtes und Nostalgisches an sich und erinnert an Songs der 90er beziehungsweise Anfang der 00er. Ein spaßiger Popsong, der definitiv unterschätzt wird. Die Standard Version endet mit "What You Need", der stimmlich zwar an "Private Show" erinnert, doch etwas besitzt, was der andere Song nicht hat - Soul. Britney klingt hier mal wirklich frei und scheint einfach nur Spaß zu haben, was sofort auf den Hörer überspringt. Die Deluxe Version enthält fünf weitere Songs, die ich ehrlich gesagt so stark finde, das ich fast jeden der Songs gegen einen der Standard Version austauschen würde.
Angefangen mit dem Dancekracher "Better", der von den gleichen Produzenten wie Justin Biebers "Sorry" stammt, was man sofort hört. Die stampfenden Tropical House Beats und Britneys starke Vocals machen diesen sommerlichen Song zu einem garantierten Hit. Britney gönnt dem Hörer keine Atempause und präsentiert gleich den nächsten Banger - "Change Your Mind (No Seas Cortes)." Ja, richtig gelesen, die Popsängerin hat in ihrer freien Zeit spanisch gelernt. Der Beat Drop vor dem Refrain, Britneys Stimme, der Tango Flair - das alles wurde zu einem perfekten Song zusammengemischt. Und darauf folgt mit "Liar" gleich das nächste Highlight. Der leicht rockige, leicht Country-angehauchte Fremdgehsong, etwas das Britney am besten kann, ist eingängig und die leichten Ad-Lips setzen dem Ganzen die Krone auf. Britney klang lange nicht mehr so stark und selbstsicher.
"If I'm Dancing" ist mit Abstand der experimentellste Song der Platte, bei dem niemand still sitzen kann. Modern, elektronisch und hypnotisch, so kann man den Song am besten beschreiben. Das große Finale bildet "Coupure Électrique", ein komplett französischer Song. Möglicherweise ist ihre Aussprache nicht perfekt, doch es ist aufregend, dass sie sich an diesem Punkt ihrer Karriere noch etwas Neues traut. Übersetzt bedeutet der Songtitel "Blackout", was den Song zu etwas noch besonderem macht, heißt so doch ihr fünftes Studioalbum. Das düstere Instrumental und Britneys erotische Vocals machen den Song zu einem perfekten Abschluss.
Fazit
"Glory" ist ein Album, von dem viele Fans nicht erwartet hätten, es noch zu bekommen. Britney probiert sich an verschiedenen Musikstilen und geht musikalische Risiken ein, die sich definitiv ausgezahlt haben. Von den Vocals und der Produktion her ist es ihr bestes Album seit "In the Zone", wenn nicht sogar eins der besten Alben ihrer ganzen Karriere.
Anspieltipps
Invitation
Just Luv Me
Better
Change Your Mind (No Seas Cortes)
Liar
Artistpage
Tracks
1. | Invitation | |||
2. | Make Me... | featuring G-Eazy | ||
3. | Private Show | |||
4. | Man on the Moon | |||
5. | Just Luv Me | |||
6. | Clumsy | |||
7. | Do You Wanna Come Over? | |||
8. | Slumber Party | |||
9. | Just Like Me | |||
10. | Love Me Down | |||
11. | Hard to Forget Ya | |||
12. | What You Need | |||
13. | Better | |||
14. | Change Your Mind (No Seas Cortes) | |||
15. | Liar | |||
16. | If I'm Dancing | |||
17. | Coupure Électrique |
Kevin Dave Surauf - myFanbase
14.06.2017
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 26.08.2016Veröffentlichungsdatum (DE): 26.08.2016
Genre: Rock, R&B, Pop, Dance
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Aktuelle Kommentare
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