Songs des Jahres

Foto:

Bester Song-Moment

Stephanie Stummer meint:

Foto: Copyright: Cooperative Music
© Cooperative Music

#1 My Morning Jacket – Wonderful (2:50-3:50)
Ein zärtliches, angenehm zu hörendes Stück Folk ist "Wonderful" grundsätzlich – dieser Moment lässt einen aber mit noch viel tiefergehenden Gefühlen zurück: Wenn plötzlich alle gemeinsam zum Singen anheben und Dinge wie "I'm going where there ain't no fear" von sich geben, fühlt es sich tatsächlich an, als wäre man im Paradies angekommen. Zum Davonschweben schön.

#2 Explosions in the Sky – Let Me Back In (4:40-6:00)
Mal wieder der Beweis, dass Instrumental-Musik so viel aufwühlender und berührender sein kann: Vom vorsichtigen Wieder-Anschwellen der Instrumente bis zum großen, kräftigen Aufbäumen – eine einzige emotionale Achterbahnfahrt! | zur Hörprobe in der Videogalerie

#3 Bright Eyes – Firewall (0:00-2:40)
Der spezielle Gast auf dem letzten Bright-Eyes-Album ist der New-Age-Schamane Denny Brewer – und seinen besten Moment hat er gleich zu Beginn des Albums beim Opener "Firewall": Zweieinhalb Minuten lang predigt er über Gott, die vierte Dimension, Hitler, Einstein und die Liebe. Während er sich regelrecht in Rage redet, nimmt die Spannung immer mehr zu, bis sich das Ganze schließlich in prägnanten Gitarrenklängen und Gesang entlädt. Der leicht predigende Ton wird von Conor Oberst gleich beibehalten.

Paulina Banaszek meint:

Foto: Copyright: Cooperative Music
© Cooperative Music

#1 The Antlers - Rolled Together (0:00 - 1:05)
Sobald die ersten Takte von diesem traumhaften Lied ertönen, kommt meine Welt jedes Mal völlig zum Stillstand. Denn die 65 Sekunden, die "Rolled Together" eröffnen und als Showcase für Peter Silbermans wahnsinnig berührende Stimme dienen, sind einfach so unheimlich sinnlich und hypnotisierend schön, dass man alles, wirklich alles stehen und liegen lassen muss, nur um mit geschlossenen Augen diese ohrgasmische Schwerelosigkeit zu genießen.

#2 Mélanie Laurent feat. Damien Rice - Uncomfortable (2:30 - 4:25)
Erst diese wunderbar verträumt-verhaltenen "ooohs", dann das allmähliche Anschwellen der himmlischen Streicher, schließlich das pointierte Chaos mit durcheinander schwirrenden Stimmen und Instrumenten und am Ende nochmal das letzte große Aufbäumen mit absolut erhabenen Bläsern im Hintergrund, bevor der Song doch wieder zu seinen Pianissimo-Wurzeln zurückfindet. Ein typischer Damien Rice-Moment also, von denen es hoffentlich bald wieder mehr geben wird. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#3 Alexander - Truth (2:33 - 3:27)
Für viele ist es die Western-artige Pfeifmelodie, die diesen Song so besonders macht. Mir hingegen hat es vielmehr die psychedelisch anmutende Bridge angetan, in der Alex Ebert, besser bekannt als der charismatische Frontman von Edward Sharpe & The Magnetic Zeros, mit überraschend viel Flow solch zungenbrecherische Zeilen wie "Yes I'm only loving, only trying to only love, and yes, that's what I'm trying to is only loving" (sprech)singt, während eine derart groovige Klarinette den Takt angibt, dass man einfach immer und immer wieder zurückspulen muss. | zur Hörprobe in der Videogalerie

Externer Inhalt

An dieser Stelle ist Inhalt von einer anderen Website (z. B. YouTube, X...) eingebunden. Beim Anzeigen werden deine Daten zu der entsprechenden Website übertragen.

Externe Inhalte immer anzeigen | Weitere Informationen

Willi S. meint:

#1 Bill Callahan - Drover (4:44 - 5:24)
Finale furioso! Wenn der US-Gitarrenakrobat Bill Callahan sein Saiteninstrument am Ende des "Apocalypse"-Openers bis aufs Äußerste malträtiert, steigt die Spannung auf den Rest des Albums ins Unermessliche. Besser geht's nicht - oder, wie Callahan es selbst so treffend formuliert: "Anything less makes me feel like I'm wasting my time."

Foto: Björk, 2011 - Copyright: Inez van Lamsweerde and Vinoodh Matadin
Björk, 2011
© Inez van Lamsweerde and Vinoodh Matadin

#2 Bonnie 'Prince' Billy - Quail and Dumplings (01:58 - 02:26)
Eigentlich ganz schön dreist, dass Altmeister Will Oldham sich hier von Protegée und Duettpartnerin Angel Olsen so dermaßen offensichtlich die Show stehlen lassen muss. Mit inbrünstiger Verzweiflung in der Stimme haut die Nachwuchshoffnung dem Hörer einen herausragenden Solo-Part um die Ohren, der durch Mark und Bein geht. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#3 Björk - Crystalline (4:16 - 5:06)
In Deckung! Als Finalakt des famosen "Biophilia"-Vorboten jagt die exzentrische Isländerin ihre futuristische Komposition durch den Fleischwolf und feuert einem das zerhäckselte Klangresultat anschließend ohne Rücksicht auf Verluste im Maschinengewehrrhythmus entgegen - ein faszinierend-verstörendes Massaker.

Micha S. meint:

Foto: Copyright: XL Recordings
© XL Recordings

#1 Adele – Someone Like You (4:06 – 4:45)
Manchmal sind die traurigen Lieder die schönsten. Das gilt auch für diese Klavierballade, die leider immer unter dem Schatten von "Rolling in the Deep" stehen wird (so wie "Set the Fire to the Rain" leider immer hinter "Someone Like You" anstehen wird). Dabei sind Melodie und Ausdruck so wundervoll und es ist so immens gut, wie die junge Engländerin in die letzten 40 Sekunden nochmal alle Emotionen, die man irgendwie nach einer Trennung erlebt, reinpackt und damit selbst dem Hörer einen Kloß in den Hals setzt.

#2 Bruno Mars – Grenade (2:47 – 3:01)
Ganz laut anhören, genauso leidenschaftlich wie der junge Hawaiianer singen, sich vom treibenden Piano und Schlagzeug gefangen nehmen lassen und dann nach Bridge und der leisen Pause diesen Moment erleben – das ist dann schon fast nicht mehr jugendfrei...! Wie auch immer... Wo war ich? Achja... Der Kerl kann definitiv was, siehe auch "Marry You" oder "It Will Rain" - der könnte die Musikwelt noch ganz stark prägen. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#3 Diddy Dirty Money feat. Skylar Grey – Coming Home (0:01 – 0:29)
29 Sekunden nur Stimme und ein paar Klavierklänge – so reduziert könnte der Song ewig weiter gehen. Interessanterweise haben auch Dr. Dres Kollaboration "I Need a Doctor" mit Skylar und Eminem und T.I.s "Castle Walls" mit Christina Aguilera jenes 29-sekündige Duett von zarter Frauenstimme und Piano zu bieten und machen es auf die gleiche bezaubernde Weise. Alex da Kid, Produzent aller drei Aufnahmen, beherrscht das richtig gut! | zur Hörprobe in der Videogalerie

Maria Gruber meint:

Foto: Copyright: Cooperative Music
© Cooperative Music

#1 Fleet Foxes - The Shrine / An Argument (0:59 – 1:13)
Aus dem Album "Helplessness Blues" der Fleet Foxes einen Songmoment zu wählen, der besonders heraussticht, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit – dafür gibt es zu viele schöne Melodien auf dieser Platte. In dem achtminütigen Kraftakt "The Shrine / An Argument" kristallisiert sich jedoch ein Moment heraus, der gleich beim ersten Anhören und dann jedes Mal aufs Neue pure Gänsehaut verursacht: "Sunlight over me no matter what I do…" beginnt Robin Pecknold da zu singen und in diesem Augenblick kommt es einem vor, als würde gerade jemand einen Vorhang aufmachen, durch den strahlendes Licht strömt. Ja, man kann die Sonne förmlich auf der Haut spüren.

#2 James Blake - The Wilhelm Scream (00:21 – 2:35)
Der minimalistische Beat, die langen Keyboarddreiklänge, im Hintergrund der Gesang von James Blake mit den grandiosen Textzeilen "I don't know about my dreams / I don't know about my dreaming anymore / All that I know is I'm falling... und dann verliert sich das Lied in immer lauteren Dissonanzen. Ein kraftvoller Songmoment. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#3 Imaginary Cities - Ride This Out (00:00 – 00:46)
"Just another one of those nights I needed / Stayin' up late one more night to piece it / All together now / All together now / I'm gonna ride this out" Frontsängerin Marti Sarbit ist das, was man als kleine Frau mit großer Stimme bezeichnen würde. In diesem Lied sticht diese Stimme vor allem durch ihr Solo zu Beginn heraus: Sobald man Marti einmal diese Textzeilen hat singen hören, ist es um einen geschehen. Die Stimme, dann die Gitarre, dann das Klatschen im Hintergrund, dann der zweistimmige Gesang mit Rusty Matyas... grandios! | zur Hörprobe in der Videogalerie

Externer Inhalt

An dieser Stelle ist Inhalt von einer anderen Website (z. B. YouTube, X...) eingebunden. Beim Anzeigen werden deine Daten zu der entsprechenden Website übertragen.

Externe Inhalte immer anzeigen | Weitere Informationen

Ameli H. meint:

Foto: Copyright: RCA Int.
© RCA Int.

#1 Foo Fighters - Walk (2:03 - 3:10)
Herrlich! "Walk" ist die Art Song, die den Drang in dir auslöst, Gitarre spielen zu wollen oder es zu lernen. Der Mittelteil des Liedes ist so wunderbar lebensfroh, wenn es auf einmal wie ein Paukenschlag mit "Now!" losgeht und Dave Grohl am Ende aus voller Kehle singt "I never wanna die". Definitv der beste Songmoment von 2011.

#2 Florence + the Machine - Shake it out (2:53 - 3:11)
Florence Welchs Stimme überrascht und begeistert mich immer wieder, genauso auch hier in "Shake it out", wenn sie sich die Seele aus dem Leib singt bei "Looking for heaven / for the devil in me". Da kann man nur mitfiebern.

#3 Florence + the Machine - Bedroom Hymns (1:53 - 2:38)
Es gibt eigentlich nicht vieles, dass ich an "Ceremonials" von Florence + the Machine ändern würde, denn dieses Album hat es mir vergangenes Jahr wirklich angetan. Nur "Bedroom Hymns" hätte ich noch auf das Album getan. An dieser Stelle ist mal nicht Florence Welchs Stimme der Grund, warum knapp die letzte Minute von "Bedroom Hymns" sich Songmoment #3 nennen darf (obwohl diese keineswegs zu missachten ist), sondern vielmehr die Komposition von rasendem Schlagzeug, Gesang und Backroundchor des ganzen Liedes, die an dieser Stelle ihren Höhepunkt finden.

Mark Jürgens meint:

Foto: Copyright: Lightning Rod Records
© Lightning Rod Records

#1 Jason Isbell and the 400 Unit – Alabama Pines (1:53 – 2:30)
Der Moment in "Alabama Pines", in dem Isbell seine für mich besten Textzeilen auspackt und diese so passend mit Musik unterlegt, dass einem der Atem stockt. Die wohl düstersten und traurigsten, aber für viele Menschen besonders in den Südstaaten wohl auch wahrsten Worte in unserer Zeit, unterlegt mit unglaublich schönem, bedrückendem und melancholischem Country Rock.

#2 The Gaslight Anthem – Our Father's Sons (2:48 – 3:30)
Das wohl beste Solo, das man von Gaslight Anthem findet. 52 grandiose, melancholische und virtuose Sekunden, die die Melodieführung des Songs gekonnt aufgreifen und in ein wahrlich meisterliches Solo verwandeln. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#3 Mariachi El Bronx – Poverty's King (0:00 – 0:17)
17 der besten und authentischsten Mariachi-Sekunden auf dem ganzen Album. Wunderschöne Instrumentierung, Spielfreude und Atmosphäre machen den gesamten Song, das gesamte Album zu einem absoluten Hörgenuss, doch der Anfang dieses Songs bildet wohl das Highlight des Albums.

Vorherige Seite | Übersicht | Nächste Seite
Zur Videogalerie