Hypes, Hopes & Letdowns 2012
Beste Kollaboration
Benjamin Gibbard & Aimee Mann – Bigger Than Love
Auf der ersten Soloplatte von Death-Cab-for-Cutie-Oberboss Ben Gibbard findet man neben einem Haufen recht niedlicher Songs einen ganz berührenden Song: Zum einen dürfte das an Gibbards Duettpartnerin Aimee Mann liegen, zum anderen am Thema, das die beiden für ihre Zusammenarbeit ausgewählt haben. Sie schlüpfen in die tragischen Rollen von Scott und Zelda Fitzgerald und singen über die ganz, ganz großen Gefühle und deren Zerbrechen. | Stephanie Stummer
Adam Green und Binki Shapiro
Streng genommen kommt das gemeinsame Album von Underground-Folk-Held Adam Green und Retro-Ikone Binki Shapiro im Januar 2013 heraus. Aber da die Kollaboration der beiden ja gewissermaßen dieses Jahr stattgefunden hat, nehmen wir's einfach mit rein ins Jahr 2012. Es ist nämlich eine ganz großartige Platte, die die zwei Indie-Musiker da aufgenommen haben: Angetrieben von der Idee, sich gegenseitig Trennungssongs zu schreiben, um über ihre eigene, jeweils gescheiterte Beziehung hinwegzukommen (Green über seine Ex-Frau Loribeth Capella, Shapiro über Fabrizio Moretti aka der Drummer von den Strokes), haben die zwei eine phänomenale Platte zusammengestellt, einen einzigartigen Mix aus Lo-Fi, Singer-Songwriter und Retro-Pop. Und mal abgesehen davon: Adam Green is back, yeah! | Maria Gruber | zur Hörprobe in der Videogalerie
James Morrison feat. Jessie J - Up
Drei Jahre nach "Broken Strings" beweist James Morrison wieder mal sein Talent für Duette, die sich fernab vom Céline-Dion-Schmalz bewegen und trotzdem bewegen und gefangen nehmen. Ebenso wie man wohl nie Nelly Furtado als derart kompatibel mit James eingeschätzt hätte, hätte manch einer wohl auch der äußerlich oft so künstlich erscheinenden Jessie J nicht diesen emotionalen Ausdruck zugetraut, den sie in "Up" zeigt und der James sogar das Wasser reichen kann. Man darf gespannt sein auf seine nächste Kollektivarbeit. | Micha S.
Madonna feat. Nicki Minaj und M.I.A. – Give Me All Your Luvin'
Okay, M.I.A.s Mittelfinger beim Superbowl war zu gewollt, Nicki Minaj ist generell zu viel und Madonna hat definitiv schon bessere Songs gemacht. Aber der Zweck heiligt die Mittel und wenn man eben blöd wie ein Cheerleader herumhüpfen will – und das will man manchmal! –, dann taugt das absolut. | Simone Bauer
Hoffnungsträger für 2013
Night Beds
Im Februar veröffentlicht Night Beds alias Winston Yellen sein Debütalbum "Country Sleep". Keine Qualitätsgarantie, jedoch ein interessantes Detail am Rande ist die Tatsache, dass er Teile davon in einem ehemaligen Haus von Johnny Cash und June Carter aufgenommen hat. Von Qualität zeugt hingegen zumindest schon sein vorab veröffentlichtes, bemerkenswertes Video zu "Even If We Try".| Stephanie Stummer
We Were Evergreen
Die drei Franzosen zaubern einem immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht mit ihren wunderbar fröhlichen Gute-Laune-Electro-Pop-Songs. Und nebenbei sind Michael Liot, Fabienne Débarre und William Serfass auch noch unglaublich sympathisch, ja verkörpern die Leichtheit und Beschwingheit ihre Songs geradezu. Dieses Jahr startete das Trio einen europaweiten Höheflug, angetrieben vom Erfolg ihrer Single "Baby Blue", der verdienten Aufmerksamkeit durch BBC Radio 1 und der Unterstützung durch diverse Musik-Vlogs wie etwa La Blogothèque oder The Mahogany Sessions. Nachdem sie dieses Jahr massiv getourt sind, und es sogar zum renommierten SXSW Festival in Texas geschafft haben, steht dem Durchbruch (und dem heißerwarteten Debütalbum) eigentlich nichts mehr im Weg. | Maria Gruber
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Stooshe
Drei junge Frauen mit dem Supremes-Soul, dem gesanglichen Drive von En Vogue, dem Temperament der Spice Girls, der britischen Attitüde von Lily Allen/Cooper und fast so bunten Outfits wie Nicki Minaj – geil! Das waren zumindest die Vorabsingles "Love Me" und "Black Heart". Das Debütalbum wurde bereits zwei Mal verschoben – ich erwarte Großes! | Micha S.
Patrick Richhardt
Gisbert zu Knyphausen trifft Thees Uhlmann. Das wird toll. | Simone Bauer
Bestes Label
Sub Pop Records
Hier kann eigentlich schon wieder nur Sub Pop stehen – aus denselben Gründen wie letztes Jahr und weil auch ein paar neue dazugekommen sind: Beach House, METZ, die Dum Dum Girls undundund. | Stephanie Stummer
Rough Trade Records
Wieso Rough Trade Records? Weil das britische Ausnahmelabel seit Jahren die besten Bands nach Europa bringt, seien es Künstler von der anderen Seite des Atlantiks oder heimische Entdeckungen. Weil sie mitunter das europäische Label von Edward Sharpe & The Magnetic Zeros, Alabama Shakes, Arcade Fire, Adam Green, Belle and Sebastian und Sufjan Stevens sind. Weil sie dieses Jahr so manch großartiges Album veröffentlicht haben. Weil sie quasi The Strokes entdeckt haben, wofür man ihnen ewig dankbar sein muss. Weil Rough Trade eine Institution ist. | Maria Gruber
Sony Music
Man muss Sony schon gratulieren. Nicht nur, weil dieser Major einige unfassbar gute Acts vertritt und lieb zu Onlinejournalisten ist (danke dafür noch mal herzlichst!). Nein, sondern auch, weil sie es geschafft haben, einen Act zu platzieren, der unfassbar schlecht ist und dennoch größten Erfolg in der Musiklandschaft hat. Die Leser 20+ werden vermutlich nichts mit dem Namen anfangen können - One Direction. Was? Wie? Wer? Ach, das ist eine Boygroup? So wie die Jonas Brothers? Klar, man kann über die Jonas Brothers abnerven. Aber die Jonas Brothers beherrschen mehrere Instrumente sowie den Gesang, was wohl das Wichtigste für eine Boyband ist. Die vier oder fünf Tröten, die bei One Direction abhängen, können nichts davon, weder live noch auf Platte. Und ja, die klassische Rollenvertreilung bei Boybands mag vielleicht mittlerweile passé sein (Bad Boy, Fanliebling, der Schlaue, …), aber warum müssen alle vier oder fünf bitte Rollkragenpullis tragen, als wären sie englische Philosophieprofessoren? Und warum bitte stehen da alle unter 20 so hart drauf? Es steht für großes PR-Können, Dinge zu vergolden, die, na ja, Sie wissen schon. Und für One Direction regnete dieses Jahr nun mal goldene Schallplatten noch und nöcher. Chapeau. | Simone Bauer
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