Nebenveröffentlichungen 2012

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Alljährlich finden nicht nur hunderte und tausende von neuen Alben und Singles ihren Weg auf den deutschen Musikmarkt, sondern auch andere Veröffentlichungen, die keinesfalls unter den Tisch fallen gelassen werden sollten. Dazu zählen etwa Filmsoundtracks und Compilations, aber auch Live-Alben, EPs und Musik-DVDs wollen wir mit dieser Kategorie näher beleuchten. Welche Nebenreleases haben uns im Musikjahr 2012 besonders überzeugt?

Bester Soundtrack

Foto: "The Hobbit: An Unexpected Journey - Original Motion Picture Soundtrack" - Copyright: Decca Records
"The Hobbit: An Unexpected Journey - Original Motion Picture Soundtrack"
© Decca Records

The Hobbit: An Unexpected Journey Original Motion Picture Soundtrack
Es braucht nur ein paar Momente von "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise", bis man sich wieder wie zu Hause und geborgen fühlt. Zu verdanken haben wir das nicht nur der vertrauten, magischen Landschaft von Mittelerde, sondern auch dem grandiosen Soundtrack, der wie bei "Der Herr der Ringe" einmal mehr von Howard Shore stammt. Absolutes Highlight ist der mystische Zwergen-Song "Misty Mountains", der dank der Verwendung in den Trailern jetzt schon kultverdächtig ist. | Stephanie Stummer

Pitch Perfect - Original Motion Picture Soundtrack
A Capella eingesungene Hits der aktuellen Charts und vergangener Jahrzehnte. Spannend umarrangierte Mash-ups. Tolle Harmonien und Beats, performt von Schauspielern, die tatsächlich besser als gut singen können. Die Songs können es mit den New Directions und Warblers aufnehmen. Auch wenn der Film-Soundtrack etwas kurz geraten ist, ist er ein Gute Laune-Garant! | Micha S.

Foto: "Vielleicht Lieber Morgen - Original Motion Picture Soundtrack" - Copyright: Warner Music Group
"Vielleicht Lieber Morgen - Original Motion Picture Soundtrack"
© Warner Music Group

Various Artists - Vielleicht Lieber Morgen Original Motion Picture Soundtrack
In der Buchvorlage zum Film spielt die Musik eine enorm wichtige Rolle und so taten die Filmemacher richtig, ein besonderes Augenmerk auf den Soundtrack von "Vielleicht lieber morgen" zu legen. Entstanden ist letztlich eine geniale Zusammenstellung von vielen wunderbaren Songs aus den 80ern und 90ern, darunter das obligatorische, da bereits im Buch erwähnte "Asleep" von The Smiths, aber auch Sonic Youth, Dexys Midnight Runners und die Cocteau Twins sind dabei. Und wer auch immer die Idee hatte, David Bowies episches Meisterwerk "Heroes" zum "infinite song" zu küren, verdient einen großen Applaus. | Maria Gruber

Beste Compilation

Foto: Whitney Houston - "I Will Always Love You: The Best of Whitney Houston" - Copyright: Arista USA
Whitney Houston - "I Will Always Love You: The Best of Whitney Houston"
© Arista USA

Whitney Houston - I Will Always Love You: The Best of
Am 11. Februar 2012 starb überraschend Whitney Houston. Überraschend und dennoch war den meisten klar, woran. Seit über zehn Jahren war sie immer weniger wegen guter musikalischer Leistungen als vielmehr durch den Konsum von Drogen und dessen Auswirkungen im Gespräch. Ihre gute Leistungen und Erfolgstitel fasst diese Auswahl zu etwa 90 Prozent stimmig und zufriedenstellend zusammen und zeigt, welch bereichernde und Maßstäbe setzende Überraschung Whitney 27 Jahre lang in unserer Liederlandschaft war. Für ihre vielen großen Songs wird man sie immer lieben. | Micha S.

Bestes Live-Album

10 Jahre Grand Hotel Van Cleef - Live 26.08.2012
Zehn Jahre gibt es also schon das Label von Thees Uhlmann, Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff. Seit zehn Jahren werden wir bestens versorgt mit Bands, die zwar nicht immer auf dem Label veröffentlichten, aber stets dadurch gepusht wurden. Ohne das GHvC kein Olli Schulz oder keine Kilians – und auch kein Zuhause für John K. Samson oder Nagel und Muff Potter. Auch die enge Verbandlung zu Audiolith (sitzt im Nachbarbüro) machte die Veröffentlichungen immer spannend. Und vielleicht sind auch die Kollaborationen das Beste am Livealbum: Frittenbude covern Kettcars "Graceland" als "Raveland" und Thees Uhlmann singt zusammen mit Casper "XOXO" auf der Trabrennbahn Hamburg-Bahrenfeld. Man wünschte, man wäre dabei gewesen. | Simone Bauer

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Beste Musik-DVD

Olli Schulz: SOS - Showman Olli Schulz Live. Gut, es ist nicht durchgehend eine Musik-DVD. In weiten Teilen ist es eine "Lach- und Sachgeschichte". Olli Schulz erzählt aus seinem Leben. Von seinen unzähligen Jobs, bevor er sich einen Namen als Liedermacher machte. Dabei sind viele Floskeln altbekannt – das Programm ist aber dennoch frisch. Auch wenn man diesem Spektakel schon oft beigewohnt hat, kann man immer noch lachen. Und wenn nicht: Zwischendurch macht er ja auch Musik. Die ist nämlich nicht immer lustig, sondern fast ausschließlich herzzerreißend schön. | Simone Bauer

Beste EP

Stephanie Stummer meint:

Foto: Dum Dum Girls - "End of Daze" (EP) - Copyright: Sub Pop Records
Dum Dum Girls - "End of Daze" (EP)
© Sub Pop Records

#1 Dum Dum Girls – End of Daze
Als konsequente Weiterentwicklung des auf "Only In Dreams" eingeschlagenen Weges präsentiert sich die "End of Daze"-EP: Dee Dees Stimme steht verstärkt im Vordergrund, während Shoegaze-Elemente und Schrammel-Gitarren verhindern, dass es allzu poppig wird. Highlight: Das charmante "I Got Nothing" – einer der Ohrwürmer des Jahres. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#2 The Raveonettes – Into the Night
Neben der äußerst gelungenen LP "Observator" haben die Dänen heuer auch eine EP veröffentlicht – "Into the Night" ist dabei der düstere, kratzigere kleine Bruder vom deutlich süßlicher gehaltenen "Observator", ohne deshalb kaum weniger schnell ins Ohr zu gehen.| zur Hörprobe in der Videogalerie

Maria Gruber meint:

Foto: Poor Moon - Copyright: Sub Pop Records
Poor Moon
© Sub Pop Records

#1 Poor Moon – Illusion
Poor Moon haben die übermenschliche Herausforderung zu meistern, aus dem großen Schatten des großen Bruders Fleet Foxes zu treten, da seine zwei Gründungsmitglieder Christian Wargo und Casey Wescott eigentlich Foxes sind. So ist eine musikalische Verwandtschaft mit den Foxes keinesfalls zu leugnen, sind ihre Klänge doch genauso mystisch-geheimnisvoll und folkig-melodisch. Und dennoch, ihre erste EP "Illusion" mit insgesamt fünf Songs machte bei ihrer Veröffentlichung im März definitiv einen sehr guten Eindruck – auch wenn das darauffolgende Debütalbum leider nicht ganz so überzeugend war.

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#2 Orca Orca – Make Live
Als Lo-Fi-Gitarrenpop beschreibt diese junge Band aus Massachusetts ihren Sound und trifft es damit eigentlich auf den Punkt. Die Musik hat Pep, Mitsingpotential und ein bisschen Retrocharme. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#3 I Am Oak – Skulk
Als Vorreiter für sein nunmehr fünftes (und wiederum gelungenes) Album "Nowhere or Tammensaari" veröffentlichte der aus Utrecht stammende Thijs Kuijken mit seiner Band im Januar 2012 die EP "Skulk". Darauf enthalten: Vier träumerische Songs zum immer wieder Anhören. | zur Hörprobe in der Videogalerie

Micha S. meint:

Foto: Copyright: Warner Music Group
© Warner Music Group

#1 Switchfoot - Vice Re-Verses
Mein Album des Jahres 2011 wurde von befreundeten Musikern wie Owl City, Paper Route, Photek und dem MuteMath-Drummer Darren King durch den Wolf gedreht. Herausgekommen sind ungewohnt elektronische Switchfoot-Songs, die nicht nur überraschend gut im Sound zwischen Industrial, Drum'n'Bass, Dubstep und anderen Electronica funktionieren, sondern nochmal ganz andere Aspekte ihrer Lieder zeigen. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#2 Fiction Family - Holiday EP
Bevor es in ein paar Wochen das zweite Studioalbum des Projekts um Switchfoot-Frontmann Jon Foreman und Nickel Creek'ler Sean Watkins geben soll, luden sie zum kostenlosen Download ihrer Ferien-EP ein. Da sich darauf nur ein (und zwar ein sehr süßes) Weihnachtslied findet, wurde sie bewusst nicht "Christmas" benannt. Ansonsten gibt's darauf einige Vorboten des neuen Albums und eine Liveversion. Und es ist wieder erstaunlich, wie gut die zwei Kerle ihre eigenen Stile mitbringen und zu einem tollen, abwechslungsreichen Akustik-/Folk-Pop-Sound in der Ecke von Ryan Adams, Wilco oder Paul Simon verschmelzen.

#3 Family Force 5 - Chainsaw EP
Zur Promotion seiner neuen Radioshow schrieb Solomon von Family Force 5 "Phenomenon", den es nun gemeinsam mit "Crank It Like a Chainsaw" auf Platte gibt. Letzterer Titel ist ein wunderbar reinknallendes Etwas im typischen FF5-Crunk-Rock. Ersterer unterscheidet sich ziemlich von dem, was die Truppe um die drei Brüder sonst macht, geht ziemlich in die Dubstep-Richtung, ist als Ausflug in die Elektronikecke gesehen, aber durchaus nett.

Simone Bauer meint:

Foto: Placebo - "B3" (EP) - Copyright: Vertigo Berlin
Placebo - "B3" (EP)
© Vertigo Berlin

#1 Placebo – B3
Gerade hat Brian Molko den Release eines neuen Studioalbums auf Sommer 2013 geschoben. Zum Glück haben er und seine Jungs schon frühzeitig für neues Material gesorgt, das die Fans über den Winter und nun auch das Frühjahr bringen soll. Neben der grandiosen Single "B3" gibt es eine Coverversion ("I Know You Want To Stop"), die man vermutlich etwas weniger braucht, zwei Songs, die nicht auf "Battle For The Sun" gepasst haben – und das großartige "I Know Where You Live". | zur Hörprobe in der Videogalerie

#2 William Beckett – Walk the Talk
"Walk the Talk" ist die erste von drei EPs, die der ehemalige The Academy Is...-Sänger dieses Jahr veröffentlicht hat. Klar, warum auch nicht? So hat der Fan über das ganze Jahr frische Songs und Amerika und Japan betouren kann man ja auch trotzdem. Außerdem gab William fleißig Livestream-Konzerte, mit Songs seiner ehemaligen Band, und ist aktiver in den sozialen Netzwerken denn je. Von mir aus könnte er jedes Jahr drei EPs rausbringen. Oder vier. Oder endlich mal eine Deutschlandtour machen...

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#3 Christina Perri - A Very Merry Perri Christmas
Christina Perri zu hassen, ist einfach unmöglich. Klar, sie hat den Fehler gegangen, den auch schon Green Day und Muse um ihre street credibility gebracht haben. Andererseits: Einen Song für "Twilight" zu schreiben, war wirklich wichtig für sie, weil sie sogar ein Tattoo der Vampirsaga auf der Haut hat. Und außerdem kann sie sich mit ihrer Weihnachts-EP wieder mächtig einschleimen beim Hörer.

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