Review: #1.03 Der Fall Snow White

Wie haben sich Snow White und ihr Prinz eigentlich kennengelernt? Im Walt-Disney-Film wurde der Prinz von dem Gesang der Prinzessin angelockt und verliebte sich sofort in sie. In der Serie verlief ihre erste Begegnung etwas gewaltsamer.

Snow überfällt die Kutsche von Charming und seiner Verlobten, die aussieht wie die Barbie der Märchenwelt, und stiehlt einen Verlobungsring. Als Snow flüchtet, reitet Charming hinterher, ergreift sie und stößt sie vom Pferd. Völlig perplex, dass es sich bei dem Dieb um eine Frau handelt, steht der Prinz regungslos dar und wird kurz darauf von Snow mit einem Stein niedergeschlagen. Ist diese erste Begegnung nicht "romantisch"?

Nach ihrem ersten Aufeinandertreffen spürt der Zuschauer bereits, dass zwischen ihnen die Chemie stimmt, aufgrund der interessierten Blicke, die sie einander zuwerfen. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass sie einander mehrfach das Leben retten, obwohl sie zunächst recht wenig Sympathie füreinander empfinden.

Überflüssig empfand ich die Szene, in der Charming Snow vor den schwarzen Rittern der Königin rettet. Es war ja in Ordnung, dass er den einen im Schwertduell besiegt, um seine neue Bekanntschaft zu schützen, aber als der verbliebene Ritter Snow packt, sie auf sein Pferd zerrt und mit ihr wegreitet, wird es ein wenig lächerlich. Charming nimmt einen Pfeil und schießt mit diesem Snows Entführer vom Pferd. Anzumerken ist aber, dass dieser Pfeil durch gefühlt hundert Meter Wald voller dichtbewachsener Bäume fliegt, ohne irgendwo abzuprallen, und am Ende auch noch in der Brust des Gegners stecken bleibt.

Als wenig überzeugend empfand ich auch die Begebenheiten an der Trollbrücke. Insgesamt betrachtet eine schöne Idee, dass Snow und Charming einander vor den Trollen retten und sich dadurch ihre Beziehung intensiviert, doch durch die Effekte und das Aussehen der Trolle wirkte die Szene ein wenig dürftig auf mich.

In Storybrooke liegt David, der aufgrund seiner unbekannten Identität einfach John Doe genannt wird, immer noch im Koma. Henry vermutet, dass es sich bei dem Patienten um Prinz Charming, also um Emmas Vater, handelt. Deshalb überredet er Mary Margaret, dem Patienten das Märchen von Schneewittchen vorzulesen, um ihn aus dem Koma zu erwecken. Emma unterstützt diese Idee, weil sie ihrem Sohn beweisen will, dass seine "Fantasien" nicht der Realität entsprechen. Überrascht muss Emma aber feststellen, dass ihr Plan genau das Gegenteil bewirkt, da David während des Vorlesens auf Mary Margaret reagiert. Henry sieht sich nun einmal mehr in seinem Glauben bestätigt.

Nachdem David aus seinem Koma erwacht und verschwunden ist, machen sich Emma, Henry, Mary Margaret und der Sheriff auf die Suche nach ihm. Während eines Gespräches im Wald, fragt Mary Margaret Emma nach ihren Eltern und ob sie diese bereits gefunden hat. In dieser Szene können wir den ersten vertraueren Moment zwischen Mutter und Tochter beobachten, obwohl beide natürlich nicht wissen, wen sie vor sich haben.

Schließlich wird David gefunden und zurück ins Krankenhaus gebracht. Obwohl David jahrelang als Unbekannter auf der Intensivstation gelegen hat, zaubert Regina zur richtigen Zeit eine Familiengeschichte für ihn hervor, damit er und Mary Margaret sich nicht nahe kommen können. David ist verlobt und ironischerweise ist seine Verlobte ausgerechnet die "Barbie der Märchenwelt", die in Storybrooke Kathryn heißt.

In der letzten Szene nimmt Emma das WG Angebot von Mary Margaret an und zieht bei ihr ein. Somit hat Emma nun eine feste Bleibe in Storybrooke und kann sich besser um ihren Sohn kümmern. Unwissentlich ist Emma ihrer Mutter jetzt näher als je zuvor und ich bin neugierig, wie sich ihre Beziehung entwickelt.

Insgesamt eine unterhaltsame Episode, wenn auch schwächer als die beiden Auftaktfolgen. Die Szenen in Storybrooke haben mir erstmals besser gefallen als die in der Märchenwelt.

Marcel F. - myFanbase

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