Interview mit Hank Harris
4. November 2016 | Der amerikanische Schauspieler Hank Harris kann auf einen großen Erfahrungsschatz an gespielten Rollen zurück blicken. Sofort bekannt sein wird er Fans der Märchenserie "Once Upon a Time", in der er Dr. Jekyll spielt. Im Interview mit uns spricht Hank nicht nur über seine Zeit bei "Once Upon a Time", sondern schwelgt auch in der Vergangenheit und verrät ein wenig über seine zukünftigen Projekte.
Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.
Wie kamst du darauf, Schauspieler zu werden? Kannst du dich noch an deine aller erste Rolle erinnern?
Während ich die Highschool in Santa Fe, New Mexiko, besucht, begann meine Karriere als Schauspieler. Damals, Mitte der 90er Jahre, bekam ich meinen ersten Job beim Dreh eines Video-Spiels. Wir filmten in Albuquerque und mussten für die live-Action mit der Kamera interagieren. Es handelte sich dabei im ein "Entscheide Du Selbst!"-Spiel (Choose Your Own Adventure) für Mädchen, das in einer Highschool stattfand und ich spielte einen der Nerds.
Seit den finalen Episoden der fünften Staffel von "Once Upon a Time" standest du als Dr. Jekyll vor der Kamera. Kanntest du die Serie bereits vorher?
Bevor ich für die Serie gecastet wurde, habe ich die Show nicht verfolgt. Dennoch bewunderte ich bereits zuvor viele der Schauspieler. Außerdem hat mein Nachbar bei einigen der ersten Episoden Regie geführt und ich war sehr interessiert an dem Konzept der Serie.
Die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde überraschte mit einer unerwarteten Wendung. Wurdest du vorab informiert, dass man dieses Kapitel beenden will?
Die Jekyll/ Hyde Auflösung war auch für mich eine große Überraschung, selbst als ich das Skript gelesen habe, konnte ich es noch nicht fassen. Es kam zwar plötzlich, aber ich glaube, man hat einen sehr gelungenen Weg gefunden, der gut zu ihrer gemeinsamen Geschichte passt.
Du hast deinen letzten Drehtag bei "Once Upon a Time" hinter dir und das Set verlassen. Wie ist das für dich? Was hältst zu von der finalen Entdeckung über Dr. Jekylls Vergangenheit?
Ich bin natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegangen. Mit der Thematik von zwei in einem Körper gefangenen Seelen gab es noch viel, was ich gern beim Schauspielen erforscht hätte. Der Twist brachte daher noch einmal einen ganz neuen Aspekt mit sich und es hätte viel Spaß gemacht, da noch etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Über die plötzlich andere Ausgangslage war ich daher auf jeden Fall überrascht, aber es hat auch viel Sinn ergeben.
Wenn du die Wahl hättest, würdest du dann dabei bleiben, Dr. Jekyll zu verkörpern oder würdest du dich für Mr. Hyde entscheiden?
Nein, ich würde nicht tauschen wollen. Sams Interpretation von Mr. Hyde ist einfach grandios und ich denke, dass wir ein gutes Team dabei abgegeben haben, die beiden Seiten der Münze zu spielen. Außerdem hat Jekyll auch eine dunkle Seite, wie wir herausgefunden haben.
Wie läuft es hinter den Kulissen von "Once Upon a Time" ab? Was wissen die Fans der Serie nicht über die Show?
Hinter den Kulissen herrscht unglaublich viel Spaß. Jeder, der an der Serie beteiligt ist, hat Freude daran. Was die Leute wahrscheinlich nicht ahnen, ist dass Rumpelstilzchens Makeup überall kleben bleibt. Sobald er etwas oder jemanden berührt und seine Spuren hinterlässt, beseitigt man die Reste seines Makups zwischen den Takes. Außerdem gibt es ein riesiges Requisiten-Lager. In der Show gibt es wahnsinnig viele magische Objekte und man gibt sich handwerklich sehr viel Mühe damit. In meinen Szenen brauchten wir häufig viele Flaschen, Glaskolben und was nicht noch alles. Ich kann euch verraten, dass es einen gigantischen Vorrat an Trockeneis gibt.
Für "Sign of the Times" standest du nicht nur vor der Kamera, sondern hast außerdem das Drehbuch geschrieben. Zählt Schreiben zu deinen Hobbys?
Das Schreiben ist etwas sehr schweres, was auch viel Zeit in Anspruch nimmt und viel Disziplin erfordert. Je mehr ich mich auf die Schauspielerei konzentriere, desto weniger komme ich zum Schreiben und dann gibt es da auch noch meine Familie, die auch Zeit benötigt. Das klingt jetzt fast, als würde ich nach Ausflüchten suchen. Ich habe einige Pilotfolgen für Serien geschrieben, aber bisher noch keine Idee verkauft. Daher bin ich vom Beruf her Schauspieler und ein Möchtegern-Schriftsteller... zur Zeit.
Von 1999 bis 2001 hast du die Rolle des Emory Dick in "Popular" gespielt. Was kannst du uns über die Zeit am Set berichten? Hat es die Spaß gemacht, diese Nebenrolle zu spielen?
Die Zeit bei "Popular" war eine großartige Erfahrung und Emory Dick ist noch immer eine meiner liebsten Rollen, damals habe ich zum ersten Mal einen Trottel mit Würde gespielt. Besonders war die Show deshalb, da sie Ryan Murphys erstes Serienprojekt war. Seine Projekte sind deshalb so gut, da er viel Wert auf die Charaktere und die Atmosphäre legt. Als die Show abgesetzt wurde, war ich sehr niedergeschlagen, da wir alle eine große Familie waren.
Seitdem du Schauspieler bist, hast du in vielen Fernsehserien mitgespielt. Gibt es eine Rolle, die dir besonders am Herzen lag oder hast du einen Wunsch, in welcher Serie du gern einmal auftreten möchtest?
Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich in "Star Trek: Enterprise" Teil dieses Universums sein durfte, auch wenn ich dabei nur einen unbedeutenden Menschen auf der Erde gespielt habe. Wenn ich noch einmal die Chance bekäme, bei "Star Trek" mitzuspielen, würde für mich ein Traum wahr werden.
Wünscht du dir, dass deine Kinder auch Schauspieler werden?
Als Vater möchte ich, dass meine Mädchen glücklich und selbstsicher sind. Ich würde es vorziehen, wenn sie in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, die Architektin ist. Gern auch etwas anderes, Hauptsache man hat dabei mehr Struktur als bei der Schauspielerei. Dieser Berufszweig bringt viele Unsicherheiten mit sich, was es schwer macht, sich ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen, auch wenn es einen ins Licht der Aufmerksamkeit stellen kann. Ich persönlich bin ein emotionales Wrack.
Gibt es Pläne für die Zukunft, von denen du uns berichten kannst? Vielleicht einen winzigen Einblick, wie es für dich am Set von "Twin Peaks" war?
Gerade erst habe ich einen neuen Film mit Eli Craig fertig gedreht. Es ist eine Horror-Komödie, aber mehr kann ich nicht verraten. Über "Twin Peaks" kann ich sagen, dass der Grad an Gemeinhaltung, unter dem gedreht wurde, alles übersteigt, was ich bisher gesehen habe. Ich habe nur die Seiten des Drehbuchs gesehen, die mit meiner Rolle zu tun hatten, und bin auf den Ausgang nicht weniger gespannt als alle anderen. David Lynch war ein sehr engagierter Regisseur, der einen überall unterstützt hat. Das Set war außerdem gleichermaßen das schaurigste und lebensbejahendste, das ich je gesehen habe.
Da myFanbase ein Onlinemagazin ist, das sich mit amerikanischen Fernsehserien beschäftigt, würden wir gerne wissen, welche deine Lieblingsserien sind?
Zur Zeit ist "The Night Of" meine Lieblungsserie und auf Netflix binge watche ich gern "Star Trek: Deep Space Nine".
Vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast, Hank, wir wünschen dir alles Gute!
Marie Florschütz - myFanbase
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