Interview mit Tobias Menzies
15. Juni 2015 | Tobias Menzies stellt Frank Randall sowie Jonathan 'Black Jack' Randall in "Outlander" dar, welches derzeit mittwochs ab 20.15 Uhr auf VOX ausgestrahlt wird. Zudem war er als Edmure Tully in dem HBO-Drama "Game of Thrones" zu sehen. In unserem Interview spricht er über seine Charaktere, seine Arbeit am Set von "Outlander" und über seine Erfahrungen mit den sozialen Netzwerken.
Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.
Wir sind zur Zeit alle sehr begeistert von "Outlander", welches gerade in Deutschland ausgestrahlt wird. Als großer Fan der Bücher bin ich vollkommen beeindruckt, wie die TV-Serie geworden ist. Es ist momentan eine meiner Lieblingsserien.
Ah schön, toll, das zu hören. Danke schön!
Es ist eine Freude mit dir zu reden. Tobias, aus dem Kopf, was sind die besten Eigenschaften der Serie?
Die besten Eigenschaften der Serie... ich denke die Produktion, ich finde, es sieht fantastisch aus. Schottland ist manchmal fast wie ein eigener Charakter und ich denke, es ist ein wirklicher Pluspunkt für das Land... Wir haben einen großartigen Cast, es besteht eine großartige Verbindung zwischen uns, es ist toll mit ihnen allen zu arbeiten. Es ist sehr freundschaftlich. Diese Dreharbeiten sind gelegentlich ziemlich lang und schwierig, also entwickelten wir wirklich Bindungen und haben zusammen exzellente Arbeit geleistet. Ron Moore leistet sehr gute Arbeit mit dem Ausarbeiten des Materials, er ist ein ausgezeichneter, sehr bewusster Geschichtenerzähler. Die Kostüme sind unübertroffen. Ich denke, sie zeichnen sich durch solche Klassik aus, die wie ich finde wirklich hübsch sind und die sich meiner Meinung in einem wunderschönen und hoffentlich sehr lohnendem Anschauen bezahlt machen.
Hast du "das Buch" gelesen oder ziehst du es vor, dich an das Skript zu halten?
Ich habe das Buch gelesen. Ich hab das erste Buch während der Dreharbeiten der ersten Staffel gelesen.
Okay, und hast du absichtlich nur das erste Buch gelesen, oder...?
Nun, ich werde jetzt wetermachen. Ich habe immer noch etwa 200 Seiten des zweiten Buchs zu lesen, und ich muss mich vorbereiten für die zweite Staffel.
Warum hast du für die Rollen von Frank und Black Jack vorgesprochen? Welche Eigenschaften dieser Charaktere waren für dich am attraktivsten oder was an ihn bewunderst du?
Ja, ich glaube, das Erste, das mich interessierte, war die Tatsache, zwei verschiedene Charaktere zu spielen, was eine ziemlich ungewöhnliche Sache bei einer TV-Serie ist. Die beiden schienen so gut geschrieben zu sein und ich mochte die Unterschiede der beiden Charaktere. Sie wirkten stark und interessant und so kompliziert, und ich konnte mit Ron Moore arbeiten. Ich habe "Battlestar Galactica" gesehen und bin ein Bewunderer dieser Serie. Das sind die Dinge, die zusammenkamen.
In den Büchern wird die Geschichte hauptsächlich aus Claires Sicht erzählt; das erste Buch zeigt nur ihre Sichtweise. Die TV-Serie nimmt einen anderen Weg, besonders in Bezug auf deinen Charakter Frank, der mehr oder wenig abwesend in den Büchern ist, nachdem Claire durch die Steine reist, aber in der Serie ist er sehr präsent. Wie hast du den Charakter im Gegensatz zu dem ausführlicher beschriebenen Black Jack entwickelt?
Ich denke, eine der ganz besonderen Eigenschaften in der ersten Hälfte der Serie ist, Frank Leben einzuhauchen und ihn mit sehr viel mehr Details als vielleicht in den Büchern darzustellen. Wir haben ein wenig Material und so können wir sehen, was ihm passiert, wenn wir wieder zu ihm zurückkehren. Ich denke, das bewirkt, dass es in der Serie eine viel kompliziertere und emotional schwerwiegendere Entscheidung ist, wenn Claire sich entschließt, bei Jamie zu bleiben. Du kennst die Beziehung hinter dem realen Wettbewerb. Ich denke die Autoren und ich und Caitriona haben daran gearbeitet, besonders zu Anfang der Serie, eine interessante und komplizierte und irgendwie nicht weniger attraktive Beziehung zwischen den beiden zu erschaffen, so dass es etwas zu verlieren gab. Und ich finde, sie sind sehr verschiedene Varianten, aber die Serie spielt auch mit den Momenten, wo sie einander ebenso ähnlich wie verschieden sind, und das ist im Schauspiel die Freude an der Tatsache, dass der gleiche Darsteller zwei verschiedene Rollen spielt. Ich denke, dass ist aufregend zu sehen.
Ich denke, jedem, der das Buch kennt, graut es vor einer bestimmten Szene zwischen Jamie und Black Jack am Ende der ersten Staffel und zugleich kann man sie kaum erwarten. Kannst du uns etwas über den Dreh dieser Szene verraten, ohne zu viel preiszugeben?
Was ich euch sagen kann... [lacht] Ich denke, es wird sehr unangenehm sein, diese Szenen zu sehen. Wir haben uns vor nichts gescheut. Ich fand, es war eine spannende Sache zu filmen und hatte seine Herausforderungen. Meiner Meinung nach waren wir auch sehr daran interessiert, es zu einer verdrehten Liebesgeschichte zu machen. Dass jemand die Psyche einer anderen Person untersucht, macht es zu einer psychologischen Angelegenheit statt zu einer rein sadistischen. Ich hab diese Episoden noch nicht gesehen, aber ich hatte das Gefühl, dass wir richtig gutes Material filmten. In meinen Augen braucht diese Serie solche sehr dunklen Momente und Jack ist dafür der Richtige. Diana hat wirklich einen großartigen Bösewicht erschaffen und ich hoffe, wir werden ihm gerecht.
Viele Szenen von "Outlander" werden an Orten in Schottland gedreht. Gibt es dort viele Fans, die versuchen, den Dreharbeiten zuzuschauen?
Nein. Glücklicherweise bleiben wir in Schottland irgendwie uns überlassen, was nett ist. Es würde es ziemlich kompliziert machen, wenn dort eine große Menge an Menschen zuschauen würde. Grundsätzlich drehen wir irgendwo so fernab der Zivilisation, dass es mehr als schwierig wäre, um a) uns zu finden und b) dorthin zu gelangen.
Abgesehen von dem Dreh von "Outlander", was war dein liebstes Zusammentreffen mit einem Fan?
Wir hatten eine sehr lebhafte Zeit, als wir auf der ComicCon letzten Sommer waren. Das war das erste Mal, dass ich auf diese Weise in Kontakt mit Mengen von Fans kam. Und es war sowohl aufregend als auch beängstigend, und um ehrlich zu sein, hier, weil die Serie noch nicht im Großbritannien ausgestrahlt wird, habe ich nicht wirklich viele Interaktionen mit Fans, wenn ich einen Laden aufsuche, um meine Milch zu bekommen. Also das könnte sich ändern, da die Serie im März erscheint. Aber im Moment ist es ein Segen, weil ich einkaufen gehen und mich um meine Angelegenheiten kümmern kann.
Du hast auch in "Game of Thrones" mitgespielt. Nach Rollen in zwei großen und sehr erfolgreichen TV-Adaptionen von beliebten Buchreihen denkst du, dass es eher ein Vorteil oder eine Last ist, eine solche Fangemeinschaft zu haben, die extrem leidenschaftlich diese Geschichten und ihre Charaktere über ein Jahrzehnt verfolgt?
Ich glaube, es ist beides. Was ich meine ist, es gibt so viel Energie, so viel Begeisterung und offensichtlich eine Zuschauerschaft, die bereit ist mitzugehen. Dadurch trägt man zu einem gewissen Grad eine Verantwortung, aber nein, ich meine, es ist alles gut. Es ist spaßig und aufregend, eine Konversation mit einer Gruppe von Menschen zu haben, die sich so sehr darum sorgen, und meiner Meinung nach halten sie dich damit auf Trab und du sagst dir "Yeah, ich muss mich darauf konzentrieren, ihm gerecht zu werden".
Kannst du uns ein bisschen mehr über das Set von "Outlander" erzählen? Wie ist die Atmosphäre? Wer macht am liebsten Späße oder gibt es irgendwelche Anekdoten, die du mit uns teilen willst?
[Lacht] Weißt du, das sind immer die Fragen, die ich am meisten fürchte, weil ich mich daran erinnern sollte, aber wenn sie gestellt werden, hab ich es vergessen. Die Dreharbeiten machen sehr viel Freude, wie auch Sam und den Rest der Gang kennenzulernen. Sie sind eine wirklich, wirklich liebenswerte Gruppe von Menschen, die hart arbeiten. Es gibt eine Menge an gutem Humor und wenn es manchmal kalt und nass ist und du weißt, es wird spät, ist es immer noch großartig. In Bezug auf das Herumalbern... ich war nicht mehr dort seit Oktober, also kommt es mir wie eine Ewigkeit vor, aber die Hauptsache ist, dass ich mich sehr glücklich schätze, mit dieser Gruppe zu arbeiten und ich freue mich darauf, sie alle wiederzusehen und mit ihnen in der zweiten Staffel zusammenzuarbeiten.
Du bist sehr aktiv auf Twitter. Ich erinnere mich an all das Lob, das du nach der Episode #1.06 Black Jack erhalten hast. Verwischt Twitter gewissermaßen die Linie zwischen dem Schauspiel auf der Bühne gegenüber dem vor der Kamera, da es dir ein direktes Feedback zu deinem Auftritt durch das Publikum gibt?
Nun, das ist eine gute Frage. Ja, tut es... Ich bin relativ neu dabei, erst seit ungefähr sechs Monaten. Ich genieße es, vermutlich ist ein Teil von mir aber auch vorsichtig. Weißt du, jemand sagte mal, wenn du die Komplimente annimmst, musst du sowohl die Schmeicheleien annehmen als auch die Kritik. Ich genieße es, aber mir ist auch bewusst, dass man es mit Vorsicht genießen sollte. Wenn es dir zu Kopf steigt, wenn du arbeitest, ist das nicht sonderlich hilfreich. Aber bislang hatte ich Glück, es gab eine Menge Positives über die sechste Episode.
Da myFanbase ein Onlinemagazin über TV-Serien ist, was sind deine Lieblingsserien?
Nun, wir hatten gerade erst eine Serie auf BBC namens "Wolf Hall", eine Adaption von Hilary Mantels Roman, mit einem brillanten britischen Schauspieler, Mark Ryland. Sie wird hier gezeigt und ich habe sie geschaut. Was sonst noch... Ich hab gerade von vorne mit "Sopranos" begonnen, die für HBO-Serien schon Old School ist. Zu der Zeit habe ich sie nicht wirklich geschaut, aber ich fange wieder damit an. Ja, das sind so die beiden, die ich momentan schaue.
Vielen Dank, Tobias, es war eine Freude mit dir zu sprechen und wir wünschen dir alles Gute!
Es war auch ein Vergnügen mit dir zu reden, vielen Dank!
Lena Stadelmann und Ceren Karayel (Übersetzung) - myFanbase
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