Abschiedskolumne zu "Private Practice"
Die besten Charaktere

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In einer Ärzteserie wie "Private Practice" ist es wichtig, realistisch zu bleiben, und so ist es wichtig, dass es neben der Entwicklung der Hauptprotagonisten auch Patientenfälle gibt. Diese Patientenfälle benötigen Charaktere und so kamen in sechs Jahren einige zusammen. Dabei ist nicht zu vergessen, dass die Ärzte der Seaside Health & Wellness Praxis in der Serie deutlich im Vordergrund stehen. Einige von ihnen konnte man von Anfang an ins Herz schließen, andere konnten mit der Zeit überzeugen und von einigen musste man sogar Abschied nehmen. Doch wer von diesem großen Cast verdient es, unter den Top-Charakteren zu sein?

Zu den enttäuschendsten Charakteren aus sechs Staffeln "Private Practice"


Die besten Charaktere von Maria Schoch


Foto: KaDee Strickland, Private Practice - Copyright: 2010 ABC Studios
KaDee Strickland, Private Practice
© 2010 ABC Studios

Dr. Charlotte King

Für mich ist Charlotte der Charakter, welcher sich während der Serie am meisten entwickelt hat und trotzdem ist sie bis zum Schluss ihren wesentlichen Charakterzügen treu geblieben. So wird Charlotte zwar über die Staffeln weicher und in gewissen Bereichen auch etwas sozialer, doch verliert sie ihre Hartnäckigkeit, ihre manchmal egoistische Art und vor allem ihr Selbstbewusstsein dadurch nicht. Und genau diese Mischung aus Weiterentwicklung und trotzdem den prägenden Charaktereigenschaften treu bleiben, machen Charlotte King zu einem Charakter mit welchem ich die ganze Serie lang mitfiebern, mitleiden und mich mitfreuen konnte.

Dr. Cooper Freedman

Kein anderer Charakter bei "Private Practice" hat mich so wenig genervt wie Cooper. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich gar nicht erinnern, dass er es überhaupt einmal getan hat und dies alleine trägt schon dazu bei, dass er einen Platz in meiner Liste der besten Charaktere der Serie verdient hat. Doch abgesehen davon, dass Cooper nicht genervt hat, hat er mich auch oft zum Lachen gebracht, hat für unglaublich emotionale Momente gesorgt und hat in Zeiten, in welchen mich die Serie überhaupt nicht mehr angesprochen hat, dafür gesorgt, dass ich trotzdem immer wieder den Fernseher eingeschaltet habe. Cooper Freedman ist für mich der Charakter von "Private Practice", der, sei es in privater und in beruflicher Hinsicht, am meisten Konstanz aufwies und deswegen für mich oft der tragende Charakter der ganzen Serie gewesen ist.

Dr. Amelia Shepherd

Amelia taucht in meiner Liste der besten Charaktere auf, weil sie es geschafft hat, sich in meiner Beliebtheitsskala von ganz unten nach ganz oben zu arbeiten. Am Anfang, als sie in die Serie eingestiegen ist, konnte ich so gar nichts mit ihrem Charakter anfangen und mir war es mehr oder weniger egal, ob sie in einer Folge viel Screentime hatte oder nicht. Doch dann haben die Autoren für ihren Charakter einen unglaublich guten und emotionalen Handlungsstrang geschrieben und Amelia eroberte mit jeder Folge, ja schon fast mit jeder Szene, etwas mehr von meinem Herzen. Ein Charakter, der mir zu Anfang absolut gleichgültig war, hat es zum Schluss geschafft, dass ich mit Tränen in den Augen vor dem Fernseher saß. Eine bessere Begründung, weswegen man einen Charakter zu den Top Drei einer Serie nominiert, gibt es meiner Meinung nach gar nicht.


Die besten Charaktere von Daniela S.


Foto: Caterina Scorsone, Private Practice - Copyright: 2010 ABC Studios
Caterina Scorsone, Private Practice
© 2010 ABC Studios

Dr. Amelia Shepherd

Amelia hat neben Charlotte eine große Entwicklung durchlebt hat. Als in der dritten Staffel Derek Shepherds Schwester aufgetaucht ist, begeisterte sie mich sofort mit ihrer quirligen und frech-witzigen Art. Je länger der Charakter dabei war, desto mehr erfuhr man von der Vergangenheit und so auch Amelias Alkohol- und Drogensucht, die sie durch Höhen und Tiefen gehen ließ. Schließlich hatte sie mit ihrer Sucht, dem clean werden, wie auch dem Verlust von ihrem Verlobten und ihrem Kind zu kämpfen. Es gibt wirklich wenige Charaktere in Serie, die so etwas überstehen ohne durchzudrehen. Doch Amelia kämpfte sich erfolgreich ins Leben zurück. Das brachte sie in meine Top 3.

Dr. Charlotte King

Charlotte ist einer dieser Charaktere, die man im Verlauf einer Serie schätzen und lieben lernt. Bei mir war es nicht ganz so, denn ich mochte sie schon von Anfang an, weil ich einfach spürte, welches Potenzial in der Rolle steckte und dieses wurde auch großartig genutzt, sodass Charlotte eine Menge guter Storys hatte. Von einer scheinbaren Nebenrolle zum heimlichen Star der Serie – so kann man die Entwicklung von Charlotte beschreiben. Während sie sich zu Beginn der Serie noch als kaltschnäuzige Verwaltungschefin gibt, sieht man in jeder weiteren Staffel begeistert zu, wie sie immer weiter an sich, ihren Gefühlen und Emotionen wächst und schließlich mit Cooper ihr Glück findet, was man ihr von ganzem Herzen wünscht.

Dr. Gabriel Fife

Ich gestehe, am Anfang mochte ich diesen Charakter absolut nicht und hätte es sehr begrüßt, ihn auf dem schnellsten Wege wieder aus der Serie zu schreiben. Letztlich bin ich natürlich froh, dass dem nicht so war. Fife hat eine arrogante Art an sich, die man ihm nicht absprechen kann und wofür man ihn gelegentlich hassen konnte. Doch genau diese schien es wohl gewesen zu sein, die ihm Naomi näher brachte. Die charmante Art und die Einfühlsamkeit, die er bei ihr zeigt, brachte mich dazu, ihn zu mögen und mich zu freuen, als die beiden dann doch noch ein Paar wurden.


Die besten Charaktere von Alex Olejnik


Foto: Paul Adelstein, Private Practice - Copyright: 2009 ABC Studios
Paul Adelstein, Private Practice
© 2009 ABC Studios

Dr. Cooper Freedman

Warum man Cooper lieben muss? Ganz einfach: Er ist ein unheimlich guter Kinderarzt, der die Bedürfnisse der Kinder an die erste Stelle packt, egal ob seine Karriere dadurch in Gefahr geraten könnte. Zudem ist er ein sehr sympathischer und freundlicher Mensch, der für seine Liebsten alles tun würde. So kümmert er sich immer liebevoll um seine beste Freundin Violet und vergisst dabei seine eigene Familie nicht. Vielleicht wurde Cooper so, weil er selbst adoptiert wurde. Geschadet hat es ihm jedoch keinesfalls und auf ihn war im Lauf der Serie immer Verlass. Dass Happy End, das er am Ende bekommt, kann man sich für diesen Charakter nur wünschen und seine Auseinandersetzungen und Gespräche mit Charlotte werden wohl sehr vermisst werden. Cooper ist jemand zum liebhaben und jede Serie braucht einen solchen Charakter.

Dr. Charlotte King

Mit Charlotte wusste man anfangs nicht viel anzufangen. Sie war diese Person, die einen von Folge zu Folge genervt hat, weil sie sehr negativ eingestellt war. Es fiel sehr schwer, mit ihr warm zu werden und das ständige Hin und Her mit Cooper hat dem ganzen nicht wirklich gut getan. Doch irgendwann erlebte Charlotte eine große Wendung. Vielleicht war es ihre Vergewaltigung, vielleicht war es aber auch schon davor. Sie schlich sich langsam immer mehr ins Herz ein und kam da auch nicht mehr raus. Ihre Entwicklung im Laufe der Serie war enorm und dass sie am Ende genau das bekommt, was sie zu Beginn nie wollte, zeigt, wie sehr sich Menschen ändern können, wenn sie sich anderen gegenüber öffnen oder zulassen, geliebt zu werden. Charlotte hat das Happy End mit Cooper verdient und alles andere wäre nicht akzeptabel gewesen.

Dr. Jake Reilly

Jake stieß erst am Ende der vierten Staffel zu den Ärzten und hier muss man sich fragen, wo er denn die ganze bisherige Zeit geblieben ist. Sein Auftauchen hat vieles verändert. Nicht nur die Beziehungen unter den Ärzten, auch die Stimmung allgemein. Jake hat eine überaus freundlich Art an sich, die nach außen strahlt und einem ein gutes Gefühl vermittelt. So fiel es gar nicht schwer, ihn ins Herz zu schließen. Das einzig Negative war die kurze Screentime, die er bekommen hat. Denn Jake hatte viel mehr Potenzial, das leider gar nicht ausgeschöpft wurde. Hier hätten sich die Autoren ruhig mehr ins Zeug legen können, denn die Beziehung zu Addison ist wohl das beste Beispiel, dass in diesem Charakter noch sehr viel mehr steckt. Zumindest reichten die letzten beiden Staffeln, Jake in die Liga der Top-Charaktere zu katapultieren.

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