Abschiedskolumne zu "Private Practice"
Die besten Momente

Sechs Staffeln "Private Practice" bedeuten 111 Episoden der Ärzteserie. Dass in 111 Episoden einiges passieren kann, ist nachvollziehbar. Doch in jeder Serie gibt es Momente, an die man sich erinnert, weil sie hervorgestochen sind. Sei es, weil sie positiv aufgefallen sind, oder negativ. Jeder Charakter hat Entwicklungen durchgemacht und Momente erlebt, die ihn auszeichnen und zu dem gemacht haben, was er am Ende ist. Wir haben uns damit befasst und für euch die Momente zusammen getragen, die für uns in Erinnerung bleiben, positiv oder negativ.
Zu den schlechtesten Momenten aus sechs Staffeln "Private Practice"
Die besten Momente von Maria Schoch
Geburt von Amelias Baby
Während dem ganzen Handlungsstrang rund um Amelias Kind ohne Gehirn habe ich mich immer gefragt, wie schlussendlich die Geburt dargestellt wird. Schließlich ist dies sicher der schwerste Moment in Amelias Leben und ich will mir als Mutter den Schmerz, welche sie in diesem Moment empfinden muss, gar nicht vorstellen. Die Autoren hätten nun also die Szene einfach "übergehen" und somit mit einem Handlungsstrang, der zeigt wie Amelia das Erlebte nun verarbeitet, weitermachen können. Sie hätten auch das Baby Amelia gleich nach der Geburt wegnehmen können, so wie sie es eigentlich immer gewünscht hat. Doch die Autoren haben sich meiner Meinung nach bei dieser schwierigen Szene in der Folge #5.22 Einhornbaby genau für das Richtige entschieden und haben dem Zuschauer somit eine unglaublich gefühlvolle, traurige und emotionale Szene geliefert. So kann Amelia nach der Geburt ihr Kind noch kurz im Arm halten, es kennenlernen und sich gleichzeitig auch von ihm verabschieden. Die unglaubliche gute schauspielerische Leistung von Caterina Scorsone in dieser Szene lässt den Zuschauer richtiggehend mit ihr mitleiden. Doch in mir hat sie nicht nur Mitleid hervorgerufen, sondern ich habe auch ihre Stärke bewundert. Die Stärke, die sie aufbringt, das Kind aus der Hand zu geben und dadurch das Leben von anderen Kindern zu retten. Diese vielen Emotionen welche diese eine Szene in so kurzer Zeit in mir ausgelöst hat, führen dazu, dass diese paar Minuten meiner Meinung eindeutig zu den besten Momenten aus sechs Staffeln "Private Practice" gehören.
Cooper erstes "Gespräch" mit Georgia
Die Geburt von Georgia kam unglaublich überraschend und ihre Eltern Cooper und Charlotte machten anschließend eine unglaublich harte Zeit durch, da lange nicht ganz klar war, ob das kleine, viel zu früh geborene Mädchen überleben würde. Besonders für Charlotte musste die Zeit nach der Geburt ihrer ersten Tochter unglaublich hart gewesen sein, da sie nicht einmal die Chance hatte ihre Tochter kennenzulernen. Cooper hingegen darf seine Tochter besuchen und dieser erste Besuch am Ende der Folge #6.08 Lebenserhaltungsmaßnahmen zählt sicherlich zu den bewegendsten und besten Szenen der Serie. Der Grund dafür ist vor allem, dass in dieser Szene unglaublich deutlich wird, wie bei der Geburt des eigenen Kindes plötzlich alles andere unwichtig wird und die Liebe für dieses kleine Geschöpf vorbehaltlos und unendlich ist. Paul Adelstein hat es geschafft in dieser Szene genau diese Gefühle hervorzuheben und so einen sehr bewegenden Moment seines Seriencharakters zu schaffen.
Charlotte wird von Mason "Momma" genannt
Wie schon in den Top-Beziehungen von "Private Practice" erwähnt, konnte sich wohl niemand vorstellen, dass Charlotte am Schluss Mutter von vier Kindern ist. Diese Entdeckung der Muttergefühle hat Charlotte jedoch nicht dadurch erfahren, dass sie schwanger wurde, sondern dadurch, dass sie plötzlich Muttergefühle für den Sohn ihres Ehemannes aus einer früheren Beziehung entwickelt hat. Diese Gefühle gegenüber Mason erschrecken Charlotte in gewisser Weise, vor allem da sie sich selber nie als Mutter gesehen hat. Doch trotzdem kann sie ihnen nicht aus dem Weg gehen und steht Mason in der schwersten Zeit seines jungen Lebens zur Seite, so dass dieser Charlotte schon bald ähnliche Gefühle entgegenbringt wie seiner leiblichen Mutter. Diese Gefühle kommen bei beiden zum Ausdruck, als Mason Charlotte in der Folge #5.22 Einhornbaby mitteilt, dass er nicht weiß, wie er sie nennen soll, da er schon eine Mutter hat. Charlotte, die durch ihre Antwort ihre unglaubliche Großherzigkeit und Liebe Mason gegenüber zum Ausdruck bringt, sagt zu ihm, dass er sie nennen kann wie er will, da sie auf keinen Fall seine leibliche Mutter ersetzen will, obwohl diese inzwischen gestorben ist. Als Mason Charlotte zum Schluss "Momma" nennt, sagt ihr Gesichtsausdruck mehr als tausend Worte und genau damit hat sie sich bei mir noch ein bisschen mehr in mein Herz gespielt.
Die besten Momente von Daniela S.
Kuss zwischen Sheldon und Miranda
Auch wenn diese Beziehung der beiden wohl einen traurigen Ausgang haben würde, bin ich dennoch sehr angetan davon. Die beiden sind so süß zusammen und es hat mir beinahe das Herz gebrochen, als Miranda zwei Tage nicht zur Behandlung da war und wie sehr Sheldon gelitten hat. Umso schöner ist dann der Moment in #6.09 Mir geht es gut, als es zum Kuss zwischen den beiden kommt und Sheldon ihr sagt, dass sie heute nicht sterben wird.
Mason nennt Charlotte Momma
Als die Storyline mit Mason, Erica, Cooper und Charlotte begonnen hat, hätte ich nicht gedacht, dass es mal zu so einem schönen Moment zwischen Mason und Charlotte kommt wie in #5.22 Einhornbaby. Wunderschön mit anzusehen, als Charlotte Mason klarmacht, sie wolle Erica nicht ersetzen und dieser daraufhin erwidert, er habe zwar eine Mom, jedoch könne er zu Charlotte Momma sagen. Sehr rührend, wie nahe Charlotte in dem Moment den Tränen gewesen ist.
Letzte Szene
Auch wenn ich sagen muss, dass diese Folge eine größere Schwachstelle hatte, berührte mich die letzte Szene sehr. Alle Ärzte der Praxis stehen in der kleinen Küche zusammen und freuen sich mit Violet über ihr neues Buch und diskutieren über den Titel. Dabei kam ein Gefühl herüber, welches den Zusammenhalt der Praxis immer ausmachte: Freundschaft.
Die besten Momente von Alex Olejnik
Addison bekommt ihr Baby
In #5.18 Der letzte Weg ist es endlich soweit. Eine lange Story findet ihr sehr stark herbeigesehntes Ende. Addison wird Mutter. Addison bekommt Henry. An sich ist dies jetzt kein besonders starker Moment, der hervorsticht, doch allein die Erleichterung, die ich in diesem Moment verspürt habe, macht ihn für mich zu den besten Momenten. Fünf Jahre lang hat es gedauert. Lange und nervende Storylines hat es gebraucht und es hat sehr viele Nerven gekostet an diesen Punkt zu kommen. Doch als er dann da war, war man erleichtert und hat sich für Addison gefreut. Damit war das Thema endlich gegessen und es konnte für sie und den Zuschauer nur noch aufwärts gehen. Ein großes Danke an die Autoren, die diesen Moment schon viel früher hätten herbeizaubern sollen.
Mason nimmt Abschied von seiner Mutter Erica
In #5.17 Abschied ist einer der besten und wohl auch emotionalsten Momente der Serie zu sehen. Dies ist einer der Momente, in denen man erkennt, wie stark "Private Practice" sein kann. Erica wird ins Krankenhaus eingeliefert, weil sich ihr Zustand rapide verschlechtert. Dies führt dazu, dass Charlotte und Cooper entscheiden müssen, ob sie Mason die Wahrheit sagen sollen. Allein diese Entscheidung nimmt einen mit, weil es hier wohl nicht die richtige Antwort gibt. Doch das viel wichtigere Thema ist die Frage, ob man einem Kind ermöglicht, der eigenen Mutter beim Sterben zuzusehen, oder das Kind lieber vorher Abschied nehmen lässt. In diesem Fall verabschiedet sich Mason von seiner Mutter. Er ist sehr stark, weint nicht und zeigt Erica, wie sehr er sie liebt. Danach rennt er weinend in die Arme von Charlotte und bricht zusammen. Diese gesamte Szene hat einen als Zuschauer wahnsinnig mitgenommen und die Stärke der Serie hervorgehoben.
Das Buch
Ich bin kein allzu großer Fan des Serienfinales, das zeigt meine Review ganz deutlich. Doch es gibt tatsächlich einen Moment in diesem Finale, der jetzt noch bei dem Gedanken daran für Gänsehaut sorgt. Erstaunlicherweise ist Violet hier die Person, die all die Emotionen auslöst, doch das ist nicht weiter schlimm und für sie vielleicht sogar ganz gut. Violet schreibt ein zweites Buch, um mit allem abzuschließen. Am Ende der Episode steht sie mit ihren Freunden und Kollegen in der Küche der Praxis und sagt ihnen, dass sie ihrem Buch den Titel "Private Practice" geben möchte. Hier merkt man, dass es vorbei ist, dass die Serie zu Ende ist und dass sie mit einem so kleinen Satz für Tränen sorgt, die nicht aufhören wollen. Hier vergisst man ganz kurz, was im Finale alles passiert ist und kann mit der Serie abschließen - traurig und glücklich zugleich.
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