C'mon Son - Abschied von "Psych"
Die interessantesten Gastdarsteller

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"Psych" lebt nicht nur von seinen wenigen Hauptcharakteren, sondern auch von bekannten Gesichtern, die sich Woche für Woche in den neuen Fällen mal als Opfer, mal als Täter oder mal als bloßer Zaunzeuge in den Episoden blicken lassen. Wir haben fünf der interessantesten Charaktere und die Schauspieler dahinter ausgewählt und erinnern uns an ihre besten Momente.

Tim Curry als Nigel St. Nigel
Episode: #2.01 Wer sucht heim den Star, der sich für super hält?

Einen unvergesslichen Auftritt zu Beginn der zweiten Staffel legte auch Tim Curry hin, der im Staffelauftakt einen Musikkritiker ganz im Stile des berüchtigten Simon Cowell hinlegte und so richtig unsympathisch daher kommen durfte. Je länger die Episode jedoch andauerte, desto mehr stahl er mit seiner Performance Shawn und Gus die Show und lieferte dabei nicht nur tolle Slapstickeinlagen, sondern sorgte mit seinen One-Linern für einen Lacher nach dem anderen. Unvergessen ist dabei sein Loblied auf eine Bademantel, der so flauschig ist, dass er das Gefühl hat, er sei ein Engel, der in Zuckerwatte eingewickelt ist. Currys überspitzter britischer Akzent und die gespielte Arroganz, die er in sein Schauspiel legt, sind einfach nur göttlich mitanzusehen und adeln die ansonsten eher einfach gestrickte Episode um einen Kritiker, dem man nach dem Leben trachtet. Und ganz nebenbei gibt er Gus' kleinem, blauen Flitzer noch seinen Spitznamen, den er ach Jahre lang behalten soll – Blaubeere. Definitiv einer der tollsten Gastdarsteller der vergangenen acht Jahre, da man sieht, dass Curry an seinem Auftritt mehr als nur Spaß hat. Er lebt seinen Charakter.

Foto: Cary Elwes, Psych - Copyright: 2012 Universal Pictures
Cary Elwes, Psych
© 2012 Universal Pictures

Cary Elwes als Pierre Despereaux
Episoden: #4.01 Shawn & Gus' verrückte Reise durch Kanada, #5.10 Kanada II: Shawn und Gus' wilde Fortsetzung, #6.10 Indiana Shawn and the Temple of the Kinda Crappy, Rusty Old Sword & #8.01 Lock, Stock, Some Smoking Barrels and Burton Guster's Goblet of Fire

Es fing alles als ein harmloser Skiausflug nach Kanada an, als Shawn in den Fall eines international gesuchten Kunstdiebs verwickelt wird, den er diesen zufällig bei einer Abfahrt über den Weg läuft. Natürlich sieht Shawn es als persönliche Herausforderung an, den Mann dingfest zu machen. Doch Despereaux ist Shawn nicht nur gewachsen, er führt ihn ein ums andere Mal an der Nase herum und kann ihm immer wieder entkommen. Es dauert lange, bis er ihn endlich festnageln kann und Despereaux verhaftet wird. Noch zwei Mal trifft Shawn auf den gerissenen Kunstdieb, ehe er seinen Tod vortäuscht und sich nach Europa absetzt. Shawn und Gus sind überrascht, als Despereaux sich eines Tages bei ihnen meldet und sie nach London bittet, um ihm bei einem Fall zu helfen. Dabei entpuppt sich Despereaux als Mitglied von Interpol, was man ihm glauben kann oder auch nicht. Seine wahre Identität wird jedenfalls im Unklaren gelassen. Cary Elwes verkörpert das Schlitzohr Despereaux mit einer unglaublichen Leichtigkeit und überzeugt nicht nur durch seine Eloquenz, sondern auch durch seine tolle Chemie mit James Roday, dem man den Zwiespalt zwischen Anhimmelung und ehrlichem Respekt durchaus abnimmt. Die insgesamt vier Episoden mit Elwes als Despereaux bestechen durch wahnsinnig witzige Momente und spannenden Wendungen, die jedoch erst durch sein schelmenhaftes Grinsen und augenzwinkerndes Auftreten geadelt werden.

Ray Wise als Pater Westley und Richter Horace
Episoden: #4.04 Der Teufel steckt im Detail… und in jungen Frauen, #5.12 Das Geheimnis von Dual Spires & #8.03 Remake A.K.A Cloudy with a Chance of Improvement

Ich weiß nicht, was es ist, aber Ray Wise hatte für mich schon immer eine unheimliche Ausstrahlung und ist daher prädestiniert, die Rolle von Bösewichten zu spielen, wie beispielsweise in "Reaper - Ein teuflischer Job", wo er den Teufel persönlich verkörperte. In "Psych" nimmt er eine gänzlich andere Rolle ein – die eines Paters. Das besondere an der Episode ist dabei, dass man sich hier dem 70er Jahre Horrorfilm "Der Exorzist" annimmt und nicht nur durch den Kakao zieht, sondern einige besondere Elemente daraus sogar 1:1 übernimmt. Wise schlüpft dabei in die Rolle eines gläubigen Paters, der sogar bereit ist, einen Exorzismus vorzunehmen. Das klingt jetzt vielleicht wenig spektakulär, aber Wise spielt seine Rolle überaus überzeugend und so charismatisch, dass man ihn am Ende nicht lange bitten muss, um in der fünften Staffel die Rolle noch einmal ganz kurz im Zuge der Hommage an "Twin Peaks", in der er selbst eine Rolle inne hatte, wieder aufleben zu lassen. Dabei avanciert er schnell zum Publikumsliebling und kann von Steve Franks überzeugt werden, auch in der achten Staffel noch einmal eine Stippvisite am Set zu machen und in eine Rolle zu schlüpfen. Dieses Mal jedoch mimt er einen gelangweilten Richter, der sich durch Shawns unorthodoxe Verteidigungsstrategie durchaus beeindrucken lässt. Egal ob als Richter oder als Priester – Ray Wise macht in jeder Rolle eine gute Figur, was wohl daran liegt, dass man ihm die Sympathie für Klamauk wie "Psych" durchaus ansieht und er mit seinen Szenenpartnern James Roday und Dulé Hill eine unglaublich tolle Chemie hat.

Foto: William Shatner, FedCon 2012 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
William Shatner, FedCon 2012
© myFanbase/Nicole Oebel

William Shatner als Frank O'Hara
Episode: #6.07 In for a Penny...

Für den überaus wichtigen Part von Juliets Vater konnte niemand geringeres als William Shatner verpflichtet werden. Frank ist nichts anderes als ein Betrüger und Hochstapler, der seiner Tochter mehr als einmal versetzt hat und nun zurückkehrt, um sich mit ihr an ihrem 30. Geburtstag auszusöhnen. Natürlich ist Juliet ein gebranntes Kind und hat kein Interesse daran, mit ihrem Vater auch nur Kontakt aufzunehmen. Shawn reizt dies natürlich umso mehr, so dass er ihrem alten Herren einen Besuch abstattet, um ihn kennen zu lernen. Er kann ihn sogar für einen Fall des SBPD gewinnen, mit dem er Juliet beweisen will, dass Frank sich durchaus geändert hat, aber auch, dass er und Frank keineswegs ähnlich sind, auch wenn sie beide Hochstapler sind. Dass diese ausgesprochen wichtige Figur von einer Legende wie William Shatner übernommen wird, ist natürlich große Klasse, gerade weil Shatner es versteht, Frank als zwielichtiges Schlitzohr darzustellen und Sympathie beim Zuschauer zu generieren, obwohl man genau weiß, dass Frank einfach nicht aus seiner Haut heraus kann und Juliet zwangsläufig wieder enttäuschen wird. Aber man nimmt ihm ab, dass er ernsthaft versucht, sich zu ändern.

Nestor Carbonell als Decland Rand
Episoden: #5.08 Shawn 2.0 & #5.09 Die Spionin, die mich liebte

Kurz bevor Shawn und Juliet endlich zusammen finden, gibt es noch einmal einen Mann, der all das ist, was Juliet sich wünscht und der der perfekte Mann für sie zu sein scheint: er ist gutaussehend, reich und er arbeitet für die Polizei als Profiler. An einem Tatort beweist er dabei, wie gut er ist und avanciert binnen weniger Minuten zu einem Shawn 2.0, nur eben ein klein wenig attraktiver, da er eben wesentlich seriöser erscheint. Dass auch er ein Hochstapler ist und wie Shawn lediglich über eine gute Beobachtungsgabe verfügt und einfach gerne böse Jungs jagt, das wird erst langsam deutlich, aber auch insofern ist er eben ein zweiter, verbesserter Shawn Spencer, der dem "Echten" ernsthafte Konkurrenz macht. Nestor Carbonell spielt die Rolle mit einer unglaublichen Gelassenheit und Souveränität, dass es Spaß macht zu sehen, wie Shawn gegen ihn anzugehen und ihn auszustechen versucht. Am Ende scheint es ihm ja auch fast zu gelingen, als er Juliet gegenüber zugibt, ihr nur etwas vorgespielt zu haben, sie ihm diese Lüge jedoch verzeiht und ihm eine zweite Chance gibt. Dies führt dazu, dass wir Nestor Carbonell noch für eine weitere Folge zu sehen bekommen, in der er am Ende den Kürzeren zieht und sich gegen Shawn geschlagen geben muss. Trotz seiner Perfektion, seiner Ausstrahlung und seines Reichtums. Er ist eben doch nicht Shawn Spencer.

Melanie Wolff - myFanbase

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