C'mon Son! - Abschied von "Psych"
Die besten Staffeln
In acht Jahren "Psych" gab es Höhen und Tiefen. Grandiose Momente wurden durch alberne Geschichten zunichte gemacht, Shawns Ermittlungserfolge ließ die Polizei von Santa Barbara alt aussehen und Shawn konnte mit seinen hellseherischen Eingebungen einen gehörig auf die Nerven gehen, selbst wenn er die Fälle dadurch lösen konnte. Genialität und Unsinn liegen bei "Psych" nah beieinander. Die Kunst war es nun, einen guten Mittelweg zu finden. Dies gelang nicht immer, doch unsere drei besten Staffeln zeigen, dass man über kleinere Schwächen auch mal hinwegsehen kann, um anderweitig großartige Unterhaltung zu bekommen.
Staffel 1
Mit einer Ausrede fängt es an, heißt treffenderweise der deutsche Titels der Pilotepisode von "Psych". Shawn Spencer, der nichts lieber tut als faulenzen und essen, sieht sich gezwungen, sich als Medium auszugeben, um die Polizei zu überzeugen, nicht ihn als Tatverdächtigen in einer Serie von Überfällen zu inhaftieren. Mit seiner überdurchschnittlichen Beobachtungsgabe, getarnt als übersinnliche Eingebung, unterstützt er fortan Chief Vick und ihre Ermittler Carlton Lassiter und Juliet O'Hara und löst einen Fall nach dem anderen, so dass er das ganze Departement fast schon alt aussehen lässt. Immer an Shawns Seite: sein guter Freund Burton Guster, der zwar vorsichtshalber seinen Job behält, aber immer wieder seinem Drang, seinen Kindheitstraum – Detektivspielen – wahr zu machen, nach geben muss. Gemeinsam stolpern sie so von einem kuriosen Fall in den nächsten, jagen manchmal Verbrecher, manchmal aber auch Geister. Shawn lässt dabei seinen Verrücktheiten freien Lauf und geht in seiner Rolle als Medium manchmal so sehr auf, dass er von Glück sagen kann, dass er mit Gus jemanden an der Seite hat, der ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt. Man merkt den beiden Charakteren den Spaß an ihrer neuen Arbeit an und schmunzelt immer wieder, wenn Shawn der Polizei, allen voran Carlton Lassiter ein Schnippchen schlägt und dabei nicht selten Zitate aus bekannten Filmen und Fernsehserien zitiert. Dass man damit hin und wieder über das Ziel hinaus schießt oder einen langweiligen Fall präsentiert, der in keiner anderen Crime-Serie Bestand hätte, lässt sich ob des Spaßes, den Shawn und Gus verbreiten, locker verschmerzen.
Staffel 2
Erste Abnutzungen machten sich in der zweiten Staffel breit, da man sich ein bisschen zu sehr auf klischeebehaftete Fälle versteifte, die nicht immer zu zünden vermochten. Doch auch wenn die ein oder andere Episode knapp an der Belanglosigkeit vorbei schrammte, konnten die Autoren vor allem mit lustigen Ideen punkten. So ließ man Shawn in die Welt der Seifenopern eintauchen, brachte Gus' Eltern als mögliche Schwerverbrecher ins Gespräch und änderte für eine Episode über Bollywood kurzerhand das Intro der Serie. Es waren viele kleine Dinge, die den Charme der Serie ausmachten, wie lustige Settings (#2.13 Licht, Kamera … Mord) oder geniale Gastdarsteller (#2.01 Wer sucht heim den Star, der sich für super hält?). Man ließ Shawn gegen ein anderes Pseudo-Medium antreten und gestattete Gus eine kleine Liebelei. Kurzum, man bot reichlich abwechslungsreiche Unterhaltung, die vielleicht nicht immer sehr erwachsen war, aber deutlich machte, welchen Anspruch "Psych" hatte – Spaß! Spaß! Und...... ja genau. Spaß!
Staffel 8
Bereits gegen Ende der siebten Staffel war absehbar, dass Psych die bereits früh genehmigte achte Staffel nicht überleben würde. Heimatsender USANetwork genehmigte zunächst nur acht Episoden, bestellte dann noch einmal fünf Drehbücher dazu, von denen am Ende jedoch nur zwei realisiert wurden, so dass Staffel 8 am Ende auf nur zehn Folgen kam. Diese zehn Folgen nutzen die Autoren jedoch, noch einmal zu zeigen, was "Psych" ausmacht. Man bot mit #8.01 Lock, Stock, Some Smoking Barrels and Burton Guster's Goblet of Fire ein herrliches Wiedersehen mit Cary Elwes' Pierre Desperaux, der unsere beiden Hobbyermittler in einen aberwitzigen Fall verstrickt, schickte dann den fiesen Harris Trout, der noch am Ende von Staffel 7 gehörig für Unmut im Team gesorgt hatte, in die Wüste und schenkte den Charakteren einige wunderschöne Momente, in denen klar wird, dass sich hier ein eingespieltes Team nicht nur vor der Kamera verabschiedet. Natürlich hing das nahende Ende ein wenig über den einzelnen Episoden, aber Shawn und Gus durften noch einmal so richtig einen Drauf machen, ehe sich Juliet und Shawn am Ende sogar noch verlobten. Unvergessen bleibt sicherlich die Episode #8.06 1967: A Psych Odyssey, die den Cast in ein Santa Barbara der 60er Jahre schickte und die tolle Hommage an "A Nightmare on Elmstreet", in der Gus schlaflose Nächte und Alpträume in den Ausmaßen schlimmster Horrorfilme hatte. Das Finale bot am Ende einen schönen Abschluss für alle Charaktere und bietet zwar vordergründig Friede, Freude, Eierkuchen, doch auch die Aussicht, dass selbst wenn Shawn und Gus Santa Barbara den Rücken gekehrt haben, das Abenteuer immer weiter gehen wird, selbst wenn Shawn bald unter der Haube sein wird.
Welche Staffel ist für euch die beste?
Ergebnisse:
Melanie Wolff - myFanbase
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