90210 - Review Staffel 3

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Eines ist klar, das Drama bei "90210" kommt mit Sicherheit nicht zu kurz. Wie bereits in den beiden Staffeln zuvor, passiert im berühmtesten Stadtteil von Los Angeles so Einiges. Doch ob immer soviel Drama geschehen muss, ist fraglich. Die dritte Staffel hatte alles, was man in 22 Episoden packen konnte: Beziehungsdrama, Tod, spirituelle Erfahrungen, Eifersucht, Fremdgehen, Coming-Out, Schwangerschaft, Manipulation und und und. Man kann auf jeden Fall sagen, dass das letzte Jahr auf der High School für die Kids sehr interessant war. Ob das jedoch die Zuschauer sagen können, das wage ich zu bezweifeln.

Woman on the verge

Foto: Michael Steger & Jessica Lowndes, 90210 - Copyright: Paramount Pictures
Michael Steger & Jessica Lowndes, 90210
© Paramount Pictures

Dabei hatte die dritte Staffel eigentlich einen vielversprechenden Start. Naomi (AnnaLynne McCord) wurde vergewaltigt und hat sich den Sommer über vor all ihren Freunden versteckt. Adrianna (Jessica Lowndes) kommt von ihrer Tour zurück und das Erste, was passiert, ist der Tod von Javier (Diego Boneta). Ein guter Einstieg, der auf eine gute Staffel hoffen ließ. Doch eigentlich wurde es von Folge zu Folge nur noch absurder, denn bei jeder sich entwickelnden Storyline stellte sich mir die Frage, ob das denn jetzt wirklich sein muss. So haben wir zum einen Adrianna, die sich mit dieser Staffel bei mir ins absolute Aus katapultiert hat. Sie ging mir so dermaßen auf die Nerven mit der Zeit, dass ich mir kurze Zeit ernsthaft überlegt habe, nicht mehr weiter zu schauen. Zuerst klaut sie das Buch mit den Songs von Javier, wird dadurch von seinem Onkel (Nestor Serrano) erpresst und zerstört ihre Beziehung zu Navid (Michael Steger), der sich mittlerweile mit Silver (Jessica Stroup) vergnügt. Hier möchte ich sagen, dass mir Navid und Silver zusammen zwar besser gefallen als Navid und Adrianna, doch dies führt nur noch zu einem lächerlichen Schritt zum Nächsten, denn Adrianna versucht krampfhaft, Silver zu zerstören. Die Storyline ist ganz ok, doch Adrianna spielt so unglaublich übertrieben, dass mir bei jedem Anblick von ihr, nur noch ein Seufzen entweichen konnte und ich eigentlich nichts mehr davon sehen wollte. Immerhin fliegt ihr falsches Spiel auf und sie steht kurz davor, Selbstmord zu begehen, was leider aber nicht geschieht, dabei wäre ich darüber sehr froh gewesen, weil dies immerhin eine Story gewesen wäre, die man nachvollziehen kann. Aber es sollte wohl nicht sein. So bleibt zu hoffen, dass man Adrianna in der nächsten Staffel von einer besseren Seite zu sehen bekommt, doch ich bin ja sehr skeptisch, was das betrifft.

How Much Is That Liam in the Window? - Not worth anything!

Foto: Shenae Grimes, 90210 - Copyright: Paramount Pictures
Shenae Grimes, 90210
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Doch Adriannas Storyline ist nicht die Einzige, die mich in dieser Staffel zur Weißglut getrieben hat. Nehmen wir doch mal Annie (Shenae Grimes). Diese sorgt in dieser Staffel mit ihren Beziehungen für Aufsehen. Erst ist es Liam (Matt Lanter), dann sein Bruder Charlie (Evan Ross), dann wieder Liam, der dann doch wieder beschließt, erstmal etwas Zeit mit sich selbst auf einem Boot zu verbringen. Kann man sich denn mal entscheiden? Dieses ständige Hin und Her macht einen ja wahnsinnig. Kaum sind sie zusammen, schon werden sie wieder getrennt. Ich frage mich, warum man Charlie überhaupt eingeführt hat. Nur um Liam die Story mit seinem Bruder zu geben? Boring! So etwas muss ich jetzt nicht unbedingt sehen, ganz besonders, wenn der Bruder dann auf einmal beschließt, nach Frankreich zu gehen und man ihn nie wieder sieht. Für mich nicht ganz verständlich, denn so bleibt Liam eigentlich ohne Story zurück. Natürlich wäre da noch Emily (Abbie Cobb), die Cousine von Annie und Dixon (Tristan Wilds), die sich als kleine falsche Schlange herausstellt. Okay, ich gebe es ja zu, so jemanden braucht man auch in einer Serie, denn so kann man einiges an Drama erzeugen, doch Emily war dabei die absolut falsche Wahl. Dieses Mädchen geht einem einfach nur auf die Nerven und man wünscht sich, sie wäre nie aufgetaucht, denn so schnell sie kam, so schnell war sie auch wieder weg, als die Beziehung von Liam und Annie mal wieder auf dem Spiel stand. Hier fällt mir neben einem Seufzer auch nichts mehr dazu ein, außer: Warum?

Catch me if you Cannon

Foto: AnnaLynne McCord, 90210 - Copyright: Paramount Pictures
AnnaLynne McCord, 90210
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Um die Staffel jetzt nicht komplett negativ zu bewerten, möchte ich auch einen Charakter erwähnen, der mir bis auf eine Ausnahme in dieser Staffel am Besten gefallen hat und das ist Naomi. Ihre Storyline mit Mr. Cannon (Hal Ozsan) ist wirklich sehr gut gelungen und ich habe mit Spannung verfolgt, was passiert, als dieser wieder aufgetaucht ist. Dies war für mich eine starke Story, die auf jeden Fall überzeugt hat und das direkt zum Anfang der Staffel. Danach wurde es auch um Naomi etwas schräg und ich hätte mir gewünscht, dass man darauf verzichtet hätte. Und damit meine ich Naomis spirituelle Reise mit Guru Sona (Claudia Black). Was sich die Autoren dabei gedacht haben, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich saß zwischenzeitlich da und dachte ernsthaft, dass ich das jetzt nicht wirklich sehe. Ich hatte schon Schlimmes befürchtet, doch hier haben die Autoren noch einmal die Kurve bekommen, denn so lernt Naomi Max (Josh Zuckerman) kennen, der ihr aus der Patsche hilft und damit eine neue Storyline startet, die mich wieder begeistern konnte und den Fehler mit Naomis spirituellem Wandel wieder gut machen konnte. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die beiden nicht auseinander gerissen werden, da Naomi ja vermutet, schwanger zu sein, doch ich befürchte fast schon, dass uns die tolle Beziehung der beiden nicht erhalten bleibt, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

It's high time

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Positiv überrascht hat mich in dieser Staffel Teddy (Trevor Donovan), auf den man sich wirklich verlassen konnte. Eine tolle Storyline, ein toller Charakter, von dem man sich hätte einiges abschneiden können. Denn so gut Teddy war, umso schlechter war Ivy (Gillian Zinser), die damals ebenfalls neu zu der Clique gestoßen ist. Sie konnte mit ihren Storylines überhaupt nicht überzeugen und ging mir in der Staffel ebenfalls sehr auf die Nerven. Sie ist so ein Charakter, auf den ich auf jeden Fall verzichten könnte, da sie das perfekte Beispiel dafür ist, dass Stories entstehen, die keinen interessieren, aber da sein müssen, damit die Serie irgendwas zu zeigen hat. Mich hat beispielsweise überhaupt nicht interessiert, dass Ivy versucht, die Beziehung zu ihrem Vater aufzubauen, oder dass sie durch ihren Surfunfall Angst vor dem Wasser hat, oder sich dann auf das Kiffen konzentriert, um ihre Angst zu verdrängen. Das einzig Gute an der Sache war Raj (Manish Dayal), den ich persönlich für einen ganz tollen Charakter halte, der aber meiner Meinung nach mehr verdient als Ivy. Irgendwie kommt es mir so vor, dass man sie genommen hat, weil sie gerade frei war. Seine Story rührt einen echt zu Herzen und ich hätte mir gewünscht, dass man ihn länger zu sehen bekommt und besser kennenlernt, doch durch die Hochzeit mit Ivy interessiert mich das irgendwie gar nicht mehr. Ich bin gespannt, ob die Autoren das noch retten können, doch irgendwie bin ich mir auch hier nicht so sicher.

To the future?

Foto: Lori Loughlin, 90210 - Copyright: Paramount Pictures
Lori Loughlin, 90210
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Zum Abschluss möchte ich noch die erwähnen, die in dieser Staffel eher weniger erwähnt wurden. Das wäre zum einen Dixon, der bis auf die Story mit Ivy und Sasha (Mekia Cox) am Anfang er Staffel überhaupt keine Story mehr bekam. Irgendwie war er immer in der Serie zu sehen, doch was er da gemacht hat, daran kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern, was für mich soviel bedeutet, dass es nichts Wichtiges war. Dabei verdient Dixon etwas Wichtiges, denn er ist so ein toller Charakter, aus dem man soviel machen könnte. Doch diese Staffel konnte ihm überhaupt nichts bieten, was wirklich schade ist. Stattdessen konzentriert man sich eher auf unwichtige Dinge, was für mich nicht verständlich ist. Was ich ebenfalls nicht begreifen kann, ist die Tatsache, dass man die Erwachsenen aus dieser Serie einfach hat unter den Tisch fallen lassen. Zuerst geht Annies und Dixons Vater (Rob Estes), was Debbie (Lori Loughlin) alleine zurücklässt und dann verschwindet sie genauso plötzlich, wie ihr Ex-Mann. Ich finde es ja ok, wenn ein Charakter eine Serie verlässt, doch dann sollte man ihm auch ein würdiges Ende verschaffen. Im Finale der Staffel wurden Debbie und Ryan (Ryan Eggold) nicht mit einem Wort erwähnt, was ich sehr enttäuschend fand, da beide das verdient hätten. Ich habe nach dem Finale gelesen, dass es eine Szene zwischen den beiden gab, wo Ryan Debbie bittet, ihn nach Paris zu begleiten, um in der Nähe von seinem Sohn zu sein, doch diese Szene wurde aufgrund von Zeitmangel aus der Folge geschnitten. So etwas will einfach nicht in meinen Kopf, was mich erneut dazu bringt, mich darüber aufzuregen.

Ich kann mir vorstellen, dass sich jetzt einige sicherlich die Frage stellen, wieso ich mir die Serie überhaupt weiter angeschaut habe, wenn ich mich sowieso nur darüber aufrege. Vielleicht ist das genau der Grund, warum ich die Serie schaue - damit ich etwas zum Aufregen habe. Nicht jede Serie schafft es, mich zur Weißglut zu bringen, wie es "90210" mit dieser Staffel geschafft hat. Doch irgendwie sind einem die Charaktere nach drei Staffeln doch ans Herz gewachsen und es interessiert einen dann schon, wie es weiter geht, ganz egal ob gut oder schlecht. Ich werde der Serie auf jeden Fall noch mit der vierten Staffel eine Chance geben, da es mich ja schon interessiert, wie es für die Kids nach der High School weitergeht. Doch eines ist klar: sollte mich die Serie schon mit den ersten Folgen wieder aufregen, werde ich abschalten, denn noch so eine schlechte Staffel werde ich nicht verkraften.

Alex Olejnik - myFanbase

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