Melrose Place (1992) - Charaktere
Brooke Armstrong
Lange vor ihrer Zeit in "Sex and the City" als Charlotte York hatte Kristin Davis ihren Durchbruch als intrigante Brooke Armstrong am "Melrose Place". Rein äußerlich und oberflächlich betrachtet ähneln sich die beiden Rollen auf dem ersten Blick doch sehr. Charlotte und Brooke sind beides verwöhnte Mädchen aus einem reichen Elternhaus, denen anfänglich alles in den Schoß gelegt wurde. Beide Frauen wollen zwar beruflich erfolgreich sein, aber als erste Priorität eine Familie gründen und einen liebenden Mann finden. Doch die Wege dorthin werden von den beiden Frauen sehr unterschiedlich bestritten. Während Charlotte eine zwar manchmal leicht naive, aber doch herzensgute und freundliche junge Frau ist, ist Brooke durch und durch intrigant und hat keinerlei Probleme damit, für ihre Ziele über Leichen zu gehen. Sie sehen zwar beide aus wie ein wunderschöner Engel, die bei jedem Mann den Beschützerinstinkt wecken und wissen das auch einzusetzen, aber nur eine von ihnen hat es auch verdient.
Der Teufel in Engelsgestalt
Als Brooke Armstrong in der dritten Staffel an den "Melrose Place" kommt, wirkt sie wie eine junge, sympathische Frau, die ihren Weg im Leben finden will, doch schnell wird klar, dass hinter ihrer netten Fassade der wahrhaftige Teufel schlummert. Brooke kommt aus einem reichen Elternhaus und ist dementsprechend gewohnt zu bekommen, was sie will, denn da sie ohne Mutter aufwachsen musste, war Brooke Zeit ihres, oder besser gesagt, seines Lebens Daddys Liebling. Durch Alison Parker (Courtney Thorne-Smith) bekommt Brooke einen Fuß in die Werbeagentur "D&D Advertising", wo sie sich schnell zum Liebling aller hocharbeitet. Doch schnell wird klar, dass Brooke sich nicht mit halben Sachen zufrieden gibt, trotz ihrer Verlobung mit einem reichen Mann, der von ihrem Vater Hayley Armstrong (Perry King) ausgesucht wurde, schmeißt sie sich ungeniert an Billy Campbell (Andrew Shue) ran. Zusammen mit Amanda Woodward (Heather Locklear) hintergeht sie Alison, die letztendlich dadurch ihren Job als Präsidentin der Werbeagentur verliert. Doch das reicht der guten Brooke noch lange nicht, denn Alison ist ihr ein Dorn im Auge, da sie und Billy mal ein Paar waren und zwischen ihnen immer noch eine Verbindung besteht. Brooke, die sich mittlerweile ernsthaft in Billy verliebt hat, will ihre Nebenbuhlerin aus dem Weg haben und kann ihren Vater überreden, Alison einen Job in Hong Kong anzubieten, den sie nicht ablehnen kann. Alison ahnt von alledem nichts, denn sie hält Brooke nach wie vor für eine gute Freundin und Vertraute und auch von der Beziehung zwischen ihr und Billy ahnt sie nichts. Einen Liebesbrief, den Alison Brooke anvertraut, mit der Bitte ihn an Billy weiterzuleiten, schreibt Brooke kurzerhand in einen Abschiedsbrief um. Somit scheint Brooke vorerst am Ziel ihrer Träume, sie ist durch ihre Intrigen befördert worden und auch Billy hat sie ganz für sich alleine.
Schon nach kurzer Zeit macht Billy ihr einen Antrag und die Beiden planen ihre Hochzeit und obwohl Alison hinter Brookes Intrige kommt, schafft sie es nicht, die Eheschließung zu verhindern. Nach der Heirat wird allerdings schnell klar, warum Brooke so ein Tempo an den Tag gelegt hat, denn sie kommt nur an die Erbschaft ihrer Mutter, wenn sie verheiratet ist. Einige Intrigen später kommt auch Billy so langsam dahinter, dass Brooke nicht so unschuldig war, wie sie tat, doch er steht trotzdem weiterhin zu seiner Frau, obwohl diese Alison und Amanda das Leben schwer macht, wo sie nur kann. Doch selbst vor ihrem Ehemann macht Brooke nicht halt. Ohne ihn zu fragen, beschließt sie ein Kind zu bekommen. Brooke wird auch ziemlich schnell schwanger und obwohl Billy enttäuscht über ihren Verrat ist, freut er sich doch auf das Kind.
Nachdem Brooke sich damit auseinandersetzen musste, dass Alison nun quasi ihre Stiefmutter ist, nachdem diese und ihr Vater Hayley geheiratet hatten, versucht sie alles, um die Beiden auseinander zu bringen. Doch lange muss sich Brooke mit dem Problem nicht herum schlagen, denn ihr Vater kommt bei einem Bootsunglück ums Leben und auch noch einen Verlust hat sie zu bewältigen, da Brooke erfährt, dass sie niemals schwanger war, sondern die Proben im Labor vertauscht wurden. Aber schlimmer als niemals schwanger gewesen zu sein, ist für Brooke, dass sie nun nicht an die Erbschaft ihrer Vaters heran kommt, da die eine Million Dollar Hinterlassenschaft an einem Treuhandfond fürs Kind gebunden sind. Nachdem sie Billy vorerst nichts davon erzählt hat, dass sie nun doch nicht schwanger ist, spielt sie ihm dann vor, eine Fehlgeburt gehabt zu haben. Doch Billy kommt hinter den Schwindel und will Brooke verlassen, bis er sie abends mit aufgeschnittenen Pulsadern im Bad findet.
Nach ihrem gescheiterten Selbstmordversuch kümmert sich Billy aus Mitleid wieder um Brooke und will versuchen, ihre Ehe zu retten. Da Brooke aber nicht aufhört zu intrigieren und sogar Alisons Wohnung verwüstet, kann Billy nicht mehr mit ihr zusammenleben und reicht die Scheidung ein. Danach erreicht Brooke ihren absoluten Tiefpunkt, ihr Vater ist tot, ihr Mann ist weg, ihr Job wird ihr gekündigt und pleite ist sie auch noch. Nachdem Alison herausfindet, dass Brooke in der Tiefgarage in ihrem Auto schläft, nimmt sie sie bei sich auf. Doch das hätte sie lieber nicht tun sollen, denn obwohl Alison die einzige Freundin ist, die Brooke noch hatte, fällt sie ihr in den Rücken, intrigiert weiter gegen sie und versucht die neu aufkeimende Beziehung zwischen Alison und Billy zu zerstören.
An dieser Stelle hat man fast Mitleid mit Brooke, die bisher nicht wirklich Sympathiepunkte einfahren konnte, da sie wirklich durch und durch böse war. Aber normalerweise machen gerade diese "Bösewichte" eine Serie ja erst so wirklich interessant und spannend, da ihrer Rollen sehr facettenreich aufgebaut sind, doch leider war das bei Brooke Armstrong nicht der Fall. Ihre Rolle war sehr lieblos ausgearbeitet und teilweise auch extrem nervig, was die Autoren am Ende der vierten Staffel dann auch einsahen, da es keinen Weg mehr gab, Brookes Charakter noch einigermaßen glaubwürdig in eine neue Richtung zu drehen. Es war einfach kein Platz mehr am Melrose Place für Brooke Armstrong, denn auch die Fans der Serie hassten ihre Rolle und somit ließ man sie eines Abends, nach einem Streit mit Alison und Billy, betrunken im Pool ertrinken.
Fazit
Da ich "Melrose Place" noch in der ersten TV-Ausstrahlung gesehen habe, war mir Kristin Davis zu dem Zeitpunkt ja noch völlig unbekannt und somit war es bei mit eher andersrum, dass ich Charlotte York immer mit Brooke Armstrong verglichen habe, als ich "Sex and the City" geschaut habe. Doch auch wenn diese beiden Rollen so völlig anders in ihrem Charakter sind, so sind doch Kristins Gesichtsausdrücke und Mimiken immer sehr ähnlich, ich persönlich finde, dass sie in ihrem Spiel nicht besonders facettenreich ist. Mich persönlich erinnert Kristin immer an Katie Holmes, die für mich auch immer "Joey Potter" bleiben wird, was einfach daran liegt, dass sie in ihrem Erscheinungsbild nicht wirklich wandelbar ist und immer ihre gleichen typischen Gesichtsausdrücke hat. Rein äußerlich passt die Rolle der Charlotte York natürlich wesentlich besser zu Kristin Davis, da sie einfach rein vom Optischen sehr sympathisch und freundlich aussieht, in der Rolle der Brooke Armstrong wirkte sie doch des Öfteren deplaziert.
Nina V. - myFanbase
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