Emergency Room - Interessante Gastauftritte
Liza Weil als Samantha Sobriki
Die Gastrolle von Liza Weil in der Erfolgsserie "Emergency Room" ist eng verknüpft mit der von David Krumholz. Zwar spielt Liza Weil nur in drei der vier genannten Episoden mit, trotzdem wird im Folgenden auch auf die vorausgehende Episode mit David Krumholz eingegangen. Dieser ist in Deutschland vor allem für seine Darstellung des Mathematikgenies Charlie Eppes in der Krimiserie "Numb3rs – Die Logik im Verbrechen" bekannt.
Liza Weils Rolle der Paris Geller in "Gilmore Girls" war ursprünglich nur als kleine Nebenrolle konzipiert, so hatte die Schauspielerin im Jahr 2000 noch Zeit für eine Gastrolle in der Krankenhausserie "Emergency Room". Diese lief damals in der sechsten Staffel, welche eine Season großer Veränderungen war. Somit ist Weils Rolle darin nicht so unbedeutend, wie sie zunächst scheint. Sie spielt in den Episoden #6.14 Die Tat eines Wahnsinnigen, #6.19 Zeit des Abschieds und zwei Jahre später in der Episode #8.11 Unfreiwilliges Wiedersehen Samantha Sobriki, die Ehefrau des Patienten Paul Sobriki. Paul Sobriki wird von David Krumholz dargestellt, der zusätzlich noch in der Episode #6.13 Für immer mein Herz, nicht aber in #6.19 Zeit des Abschieds mitspielt.
Inhalt der Episoden
© Warner Bros. Entertainment Inc.
Paul Sobriki kommt am Valentinstag (#6.13 Für immer mein Herz) in die Notaufnahme des Chicago General Hospitals. Er wird der Studentin Lucy Knight zugeteilt, deren Vorgesetzter Dr. John Carter ist. Da Lucys und Johns Beziehung schon von Beginn an kompliziert war, sich aber durch andere Ereignisse verbessert hat, vertraut John Lucy in soweit, dass er sie selbstständig Diagnosen über Patienten erstellen lässt. Paul kommt mit stechenden Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit in die Notaufnahme, er ist ein 23-jähriger Jurastudent. Auch diesen Fall überlässt John Lucy, die sofort beginnt, Untersuchungen zu machen. Plötzlich wird John hinzugezogen, denn Paul ist desorientiert. John und Lucy untersuchen den Patienten daraufhin auf Enzephalitis und Meningitis. Diese Untersuchungen erfordern eine Lumbalpunktion. Hierfür wird Rückenmarksflüssigkeit benötigt, die in einem schmerzhaften Eingriff mit Hilfe einer Nadel aus dem Rücken des Patienten gewonnen wird. John und ein Pfleger müssen Paul während dieser Untersuchung festhalten, denn er entwickelt unglaubliche Kräfte und hält nicht still. So könnte Lucy das Rückenmark versehentlich verletzen, doch es gelingt ihr unter Johns Anleitung, Pauls Wirbelsäule zu punktieren und Lumbalflüssigkeit für Untersuchungen zu gewinnen.
Einige Zeit später kommen die Ergebnisse der Punktion. Lucy informiert Paul darüber, dass das Ergebnis negativ auf beide von John vermuteten Krankheiten ist. Außerdem sagt sie ihm, dass sie seine Frau Samantha nicht erreichen konnte. Paul ist enttäuscht darüber, meint aber, Samantha sei eventuell für ihn ein Valentinstagsgeschenk kaufen. Über das negative Ergebnis ist er hingegen sehr erbost. Er versteht nicht, dass die Untersuchung nötig war, und ist in erster Linie sehr wütend darüber, dass sie ihn gestochen haben. Plötzlich beginnt er davon zu erzählen, wie das Café, in dem er immer lernte, überfallen wurde. Seine Stimmung schwankt und er will nach Hause. Lucy ordnet noch ein Schädel-CT an, doch Paul muss sich noch etwas gedulden. Als er eingeschlafen ist, kommt ihn ein Studienfreund besuchen. Er erzählt Lucy, dass Paul sich in den letzten sechs Monaten sehr verändert hat. Er ist sauer auf diesen Studienfreund, er hat sein Verhalten geändert, er ist launisch und fühlt sich schnell verfolgt. Der Studienfreund will nicht, dass Paul sieht, dass er hier ist. Er erklärt, er habe sich nur Sorgen gemacht, als er erfuhr, dass Paul hier in der Notaufnahme ist. Er erklärt, dass Paul sehr wütend auf ihn ist und regelmäßig ausrastet. Leider begegnen sich die beiden auf dem Flur und Paul schlägt seinen Mitstudenten beinahe, doch John kann schlimmeres verhindern. Als John Lucy daraufhin zur Rede stellen will, wie es zu dem Kampf kommen konnte, nimmt sie ihm sehr schnell den Wind aus den Segeln und sagt, dass sie glaubt, Paul leide an Schizophrenie. John erwidert, dass Lucy den Psychiater rufen und sich dann um weitere Patienten kümmern soll. Doch Paul wandert weiterhin durch die Notaufnahme und Lucy muss ihn wieder einfangen.
Abends, als eine Valentinstagsparty steigen soll, sucht John Lucy, da sie noch immer einen Patienten nicht genäht hat. Die Party beginnt mit lauter Musik und alle feiern ausgelassen. John sucht Lucy und geht die einzelnen Räume durch. In einem Zimmer liegt eine Valentinskarte auf dem Boden und er bückt sich nach dieser. Als er wieder aufsteht, wird er von hinten mit einem Messer attackiert. Er bricht unter starken Schmerzen zusammen und ruft nach Hilfe. Auf dem Boden liegend entdeckt er Lucy in einer Blutlache. Sie schaut ihn an, während er langsam das Bewusstsein verliert.
In der nächsten Episode (#6.14 Die Tat eines Wahnsinnigen) findet die Chefin der Notaufnahme, Carrie Weaver, John und Lucy. In einer Not-OP versuchen die Ärzte beide zu retten. Paul Sobriki ist verschwunden, ohne seine Kleidung, nur im Kittel. Als die Polizei schon vor Ort ist, kommt Paul Sobrikis Ehefrau. Samantha wird befragt, kann aber nicht glauben, dass ihr Mann zu so einer Tat fähig ist. Ein Arzt erklärt ihr, dass Schizophrenie häufig erst mit Mitte Zwanzig auftritt. Samantha ist völlig aufgelöst und stellt die alles entscheidende Frage: Wie konnte es überhaupt dazu kommen? Warum war ihr Mann, wenn die Ärzte ihn für so gefährlich hielten, nicht fixiert? Niemand hat darauf eine Antwort.
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Während dieser Aufregung kommen weiter Notfälle in die Ambulanz. Einer davon ist ein verwirrter junger Mann, der unbekleidet von einem Lieferwagen angefahren wurde. Es ist der verschwundene Paul Sobriki, der nun völlig verwirrt ist und sediert werden muss. Nach der Notfallbehandlung spricht der Psychiater mit Paul und seine Frau will zu ihm. Derweilen stirbt Lucy an postoperativen Komplikationen. John überlebt den Überfall und kann durch den großen Einsatz eines befreundeten Chirurgen beide Nieren behalten, obwohl die eine sehr schwer verletzt wurde.
Im Sommer sucht John nach seiner Rehaphase Samantha Sobriki auf (#6.19 Zeit des Abschieds). Er erfährt, dass Paul behandelt wird und Samantha selbst im siebten Monat schwanger ist. John hat nach dem Überfall Probleme, zurecht zu kommen. Er leidet unter Schlafmangel und Angstzuständen. In seiner Pflichtsitzung bei einem Psychiater rät dieser ihm, sich mit den Problemen zu beschäftigen. John sieht darin eine Aufforderung den Täter zu treffen, kann sich aber nur überwinden, mit dessen Frau zu sprechen. Doch auch nach dem Gespräch fühlt sich John kaum besser. Mit der Zeit wird er süchtig nach Schmerzmitteln, was ihn beinahe seinen Job kostet. Nach einer Entziehungskur kommt er langsam wieder zurück in den Alltag. Trotzdem hat er weiterhin Probleme, sich mit dem Überfall auseinander zu setzen.
Zwei Jahre nach dem Überfall wird ein äußerst erregter Patient in der Notaufnahme eingeliefert (#8.11 Unfreiwilliges Wiedersehen). Er will nicht im County behandelt werden, doch die Rettungshelfer bringen ihn trotzdem dorthin. Auch die ihn begleitende Frau und das Kind wollen wieder gehen. Dr. Susan Lewis nimmt sich des Patienten an und versucht ihn zum Bleiben zu überreden. Erst als die Schwester Abby Lockhard hinzugezogen wird, erkennt man in dem Patienten Paul Sobriki. Trotz aller Versuche, John von dem Patienten fern zu halten und ihm das Trauma zu ersparen, seinem Angreifer zu begegnen, bemerkt John ihn. Während John vor seinem Angreifer steht, gelingt es ihm, die Fassung zu wahren, doch dann bricht er auf der Toilette zusammen und übergibt sich. Am Abend schreit er seine Mutter an und wirft ihr vor, nicht für ihn da gewesen zu sein. Nach dieser Begegnung aber geht es John nach und nach deutlich besser.
Rezension
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Liza Weil kann in der Rolle der Samantha Sobriki überzeugen. Durch die mit ihr verbundene Handlung wird die Wichtigkeit dieser Figur deutlich. Samantha und Paul Sobriki bilden einen ganz zentralen Punkt des Wandels innerhalb der Serie. Viele folgende Entwicklungen sind auf der Begegnung des Paares mit dem Hauptcharakter Dr. John Carter zurückzuführen. Auffällig ist, dass zwei Jahre später noch einmal dazu Stellung bezogen wird. Es ist schön zu sehen, dass Geschichten in "Emergency Room" anscheinend mit Beendigung der Staffel, in der sie passierten, nicht unter den Tisch fallen. Das muss betont werden, weil es doch etwas besonderes ist. Natürlich wird häufig in Serien auf bereits in vorherigen Staffeln Geschehenes zurückgeblickt, aber seltenst in der Form, dass nach zwei Jahren die Darsteller noch einmal wiederkehren, um die begonnene und seit dem aktuell gehaltene Storyline abzuschließen. Im Fall der Charaktere von Liza Weil und David Krumholz gelingt dieser Spagat sogar äußerst gut. Es ist überzeugend, dass Paul Sobriki wieder frei ist, da er bei seiner Tat psychisch gestört war. Es ist plausibel, dass er nicht in dem Krankenhaus behandelt werden will, in dem er sein Verbrechen begangen hat. Es ist außerdem gut nachzuvollziehen, dass er nach all den Personalwechseln der vergangenen Staffeln spät erkannt wird. Im Grunde ist es eine wundervoll erzählte Geschichte, wenn sie auch grausam für den Hauptcharakter ist.
Das beste an all dem ist, dass die als lebhafte, impulsive und großschnäuzige Paris Geller bekannte Liza Weil hier die Rolle einer zweifelnden, ruhigen Frau in den Zwanzigern übernimmt. Weil stellt Samantha als bedachte Person dar, die erst einmal nicht alles glaubt, was man ihr sagt, und das Gesagte einer kritischen Betrachung unterzieht. Ganz anders als ihr "Gilmore Girls"-Charakter analysiert sie die Dinge, denkt darüber nach und handelt nicht impulsiv. Es ist ein schöner Kontrast, der die Figur wirklich interessant macht und Weils Fähigkeit zum Schauspiel überaus deutlich werden lässt.
Auf der anderen Seite steht David Kumholz als Paul Sabriki ihrer Darstellung gegenüber. Auch Krumholz spielt eine komplementäre Rolle zu seinem bekanntesten Charakter. In "Numb3rs" ist Charlie ein Genie höchsten Grades. Er ist Mathematiker und Physiker, der mit beiden Beinen im Leben steht, auch wenn sein Weg dorthin nicht immer einfach war. In "Emergency Room" spielt er einen geistig sehr labilen Patienten, der seinem Verstand nicht trauen kann. Sobriki ist das totale Gegenteil zu Charlie Epps. David Krumholz kann sehr in seiner Rolle überzeugen. Man nimmt ihm jede einzelne Sekunde ab und bekommt am Ende sogar eine Gänsehaut, als er nach zwei Jahren noch einmal auftaucht. Denn der Zuschauer erkennt Paul Sobriki natürlich sofort.
Fazit
Wer Liza Weil und David Krumholz einmal in einer völlig anderen Rolle sehen will, als die, für die sie in Deutschland bekannt sind, kann dies in in den vier Episoden, die eine ganze Handlung umfassen, tun. Natürlich ist es schöner, die gesamte Serie zu sehen, doch die Handlung funktioniert auch eigenständig. Für mich persönlich wurden beide Rollen exzellent besetzt und noch besser gespielt. Ein wirklicher Gewinn für "Emergency Room".
Jamie Lisa Hebisch – myFanbase
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