Don't Trust the B---- in Apartment 23 - Review des Piloten
Die Pilotfolge, ganz unkreativ als #1.01 Pilot betitelt, von "Don't Trust the B--- in Apartment 23" hinterlässt einen positiven Nachgeschmack, auch wenn man das Gefühl nicht los wird, dass es eine solche Sendung schon gibt. Das gescheiterte Mädchen strandet in einer verrückten WG in New York und versucht mit ihrem Leben klar zu kommen. Ja, all das erinnert doch ganz stark an "New Girl", doch "Don't Trust the B--- in Apartment 23" unterscheidet sich ebenso davon.
Chloe
Die wohl schillerndste Figur ist Titelheldin Chloe. Sie lebt in New York und ist eine abgebrühte "Bitch", die ihr Geld damit verdient, von neuen Mitbewohnern eine hohe erste Miete zu verlangen und diese nach kurzer Zeit wieder heraus zu ekeln. Krysten Ritter spielt ihre Rolle überaus überzeugend und vielschichtig. Obwohl Chloe nach Außen hin das taffe Mädchen ist, dem nichts zu nahe treten kann, erst recht nicht zerstörte Träume anderer, zeigt sie auf ihre Art schon Mitgefühl mit June. Doch erst nachdem diese ihr Parole bot und ihre Möbel verkaufte, um sich dafür zu rächen, dass Chloe sie mit der Miete abgezogen hatte. Chloe bringt durch ihre unbekümmerte Art und ihren Witz eine Frische in die Serie, die wundervoll mit Junes naivem Charakter kollidiert und so ein strahlendes Duo entstehen lässt.
James "Dawson" van der Beek
Es ist ja allseits bekannt, dass Schauspieler nach einer großen Rolle darum kämpfen, nicht immer nur als dieser eine Charakter aufgefasst zu werden. Obwohl James van der Beek unter anderem sehr überzeugend einen Serienmörder in "Criminal Minds" darstellte, ist es nicht zu leugnen, dass die Menschen ihn weiterhin als Dawson Leery aus der zwischen 1998 und 2004 laufenden Serie "Dawson's Creek" erkennen. In "Don't Trust the B--- in Apartment 23" spielt er eine fiktive Version seiner selbst, der es wenig ausmacht, als Dawson wiedererkannt zu werden. Es ist eine herrliche Parodie auf das Phänomen und der Zuschauer, der "Dawson's Creek" kennt, lacht sich umso mehr schlapp, als der, der nur aus der Handlung heraus ziehen kann, wer dieser James ist. Dass in diesem Durcheinander überaus deutlich wird, dass James nicht Dawson ist, war zu erwarten. Und doch werden immer wieder Kleinigkeiten mit eingeflochten, die den wissenden Zuschauer schmunzeln lassen. Zum Beispiel am Ende, als alle in Marks Café auftauchen und dieser James Dawson nennt. Es sind eindeutig die kleinen Dinge, die diese Pilotfolge so vielversprechend witzig machen.
June
Es ist wohl Schicksal, dass mir persönlich June nach 20 Minuten Pilotfolge schon auf den Geist geht. Noch ist es nicht soweit, dass ich sie nicht mag, sie ist einfach nur furchtbar uninspiriert und der typische naive, aber schlaue Stereotyp einer Person, die vom Land in die Großstadt flüchtet. Ebenso uninspiriert, wie ihre Person wirkt, ist auch die Geschichte um sie. Der Verlobte, der sie mit einem Dummerchen betrügt und dieses auch noch zu ihrem Geburtstag mit nach New York bringt? Das ist doch recht langweilig und abgetragen. Doch aus irgend einem Grund funktioniert die Geschichte auf ihre eigene verdrehte Art und Weise. Es passt in das Bild, dass in Kombination mit einer wortgewandten Betrügerin und einem Schauspieler ohne wirkliche Leistung in den letzten Jahren nach seinem großen Serienerfolg entsteht.
Die anderen
Zu diesem Trio treffen noch drei weitere Gestalten. Da ist der verrückte Eli von nebenan, der nichts besseres zu tun hat, als seine Nachbarn auszuspionieren. Was ich von diesem Charakter erwarten soll, wird nicht deutlich, was ihn zum erstem Mysterium macht, das wohl im Laufe der ersten Staffel ergründet wird. Hoffentlich, denn er ist schon faszinierend.
Dann ist dort die ehemalige Mitbewohnerin Robin, die im Apartment nebenan wohnt und ganz eindeutig einen Klatsch hat. Sie ist von Chloe besessen, lässt sich aber auch schnell von James beeindrucken. Sie wird sicherlich für den ein oder anderen peinlichen Moment sorgen.
Zuletzt gibt es noch Mark, der nicht wirkliche Ex-Kollege/Kollege von June. Nachdem June ihren Verlobten beim Betrug erwischt hat und sich Mark als nette Person entpuppt hat, die June hilft, ist hier wohl eine Beziehung im Busch. Das zumindest wäre das zu Erwartende. Man wird sehen, ob es soweit kommt.
Fazit
Mit der Comedy-Serie "Don't Trust the B--- in Apartment 23" hat ABC wohl einen Midseason-Hit geschaffen, der schon in der Pilotepisode überzeugend witzig und einfallsreich ist, wenn auch auf Strecken sehr stark Stereotypen entspricht. Doch gerade mit diesen Stereotypen wird gelungen gespielt und es entsteht eine schöne kleine Serie, die sich lohnt, weiter verfolgt zu werden. Spannend wird hier auf jeden Fall, wie sich die Freundschaft von Chloe und June weiter entwickelt. Bleibt Chloe die Person, die versucht June übers Ohr zu hauen oder etabliert sie tatsächlich eine ernste Freundschaft mit ihr, wie schon mit James. James an sich steckt ja schon durch seine selbst parodierende Rolle hohe Ansprüche. Ich hoffe, dass er seine Rolle weiter so selbstironisch spielt. Schlussendlich lohnt sich die Pilotepisode von "Don't Trust the B--- in Apartment 23" durchaus als kleines Schmankerl zwischendurch, auch wenn sicherlich kein all zu großes Kino geboten wird, was die Serie sicherlich auch nicht will.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
Kommentare
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr
23.11.2024 17:22 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Ich bin auf deine Meinung gespannt. Ob ich weiterschauen... mehr