Downton Abbey - Review Staffel 1

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Foto: Downton Abbey - Copyright: 2011 Universal Pictures
Downton Abbey
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"Downton Abbey" ist ein Hochgenuss britischer Fernsehgeschichte und hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Einfach eine rundum tolle Serie, bei der alles bis ins kleinste Detail passt und stimmig ist. Julian Fellowes schaffte es, den Zuschauern die Werte einer vergangenen Epoche näher zu bringen, ohne dabei mit dem Zeigefinger eine Seite anzuprangern, sondern die Adeligen, wie auch die Bediensteten als gleich wichtig darzustellen. Und das ist es, was mich an der Produktion so gefesselt hat, das Zusammenspiel der Herrschaften und ihrer Dienstboten. Beide haben ihre eigenen Sorgen und Nöte, sind aber miteinander verkoppelt, agieren und funktionieren auch nur gemeinsam. Die grandiosen Darsteller machen das Ganze zu einer sehenswerten Fernsehunterhaltung und jede Rolle ist perfekt besetzt. Von der kleinen unerfahrenen Küchenhilfe Daisy über die selbstbewusste Lady Mary bis hin zur versnobten Altgräfin Violet Crawley. Obwohl einem direkt von Anfang an wahnsinnig viele Hauptcharaktere präsentiert werden, ist es nicht verwirrend, sondern gut strukturiert und direkt ersichtlich, wer wohin gehört und was zu tun hat. Klar muss man eingestehen, dass bei der geringen Folgenanzahl der einzelnen Staffeln und an dem Zeitraum gemessen, über den eine Staffel spielt, die Charakter nicht alle eine wahnsinnige Weiterentwicklung erfahren. Aber im Großen und Ganzen finde ich auch das gut gelöst, da die, für die Geschichte wichtigen Charaktere, durchaus eine Veränderung durchleben, wie zum Beispiel Lady Mary. Und auch wenn einige Charaktere in ihrer Entwicklung nur kurz angerissen werden, finde ich das durchaus in Ordnung und absolut nicht störend für den weiteren Handlungsverlauf.

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Die einzelnen Handlungsstränge ziehen sich, wie ein roter Faden, durch die ganzen Folgen und werden zwar oftmals relativ kurz abgehandelt, was aber nicht nachteilig ist. Wie zum Beispiel der Geschwisterstreit zwischen Lady Mary und Lady Edith, der zwar immer wieder aufkeimt, aber nie zum Eklat führt, ebenso wie die privaten Angelegenheiten der Dienstboten. Ehrlich gesagt finde ich es teilweise sogar sehr erfrischend, dass nicht jede Handlung, wie oft in anderen Serie, bis zum erbrechen ausdiskutiert wird. Sehr amüsant sind auch die einzelnen Erfindungen die immer mal wieder aufblitzen, wie zum Beispiel die Einführung der Elektrizität und des Telefons. Oder Lady Sybils Interesse am Feminismus, als sie eines Abends ihre erste Hose präsentiert. Alle wichtigen Themen werden aufgegriffen, ohne dass sie penetrant aufgedrängt werden, sondern oftmals mit einem Augenzwinkern behandelt. Und auch die geschichtlichen Ereignisse, wie der Untergang der Titanic oder der erste Weltkrieg werden thematisiert, aber nie in den Vordergrund gestellt.

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Die ganze Geschichte um die Crawleys ist unterhaltsam, kurzweilig und unkompliziert erzählt, was die ganze Serie zu einem wahrhaften Genuss macht. Sieht man jetzt mal von dem Tod des türkischen Botschafters ab, was mir persönlich etwas zu unglaubwürdig war, sind alle Storylines sauber ausgeführt und spannend dargestellt. Es wird intrigiert bei Lady Mary und Lady Edith, es werden kleine Feind- und Freundschaften geschlossen bei der Altgräfin Violet und Matthews Mutter Isobel, es bahnen sich zarte Liebeleien zwischen Mary und Matthew und John und Anna an und es stockt einem der Atem, als Sarah O`Brian die Seife unter Gräfin Coras Badewanne liegen lässt. Alles in allem ist "Downton Abbey" eine wahnsinnig gelungene runde Sache, bei der es Spaß macht, sich in vergangene Zeiten und eine andere Welt entführen zu lassen.

Nina V. - myFanbase

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