Partners - Review des Piloten

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Das neue Serienprojekt der "Will & Grace"-Macher David Kohan und Max Mutchnick hat eine lange Entstehungsgeschichte hinter sich, arbeiten die beiden Fernsehschaffenden doch schon länger an einer Comedyserie, die auf ihrer eigenen Freundschaft und Arbeitsbeziehung beruhen soll. Nach einigen Versuchen hat es nun geklappt und CBS hat die Beziehungscomedy "Partners" ins Programm genommen, die sich im Kern um drei verschiedene Beziehungen dreht: Einerseits geht es um die freundschaftliche Beziehung zwischen dem homosexuellen Louis (Michael Urie) und seinem besten Freund und Geschäftskollegen Joe (David Krumholtz), der wiederum mit der hübschen Ali (Sophia Bush) zusammen ist. Die dritte zentrale Beziehungskonstellation ist schließlich die zwischen Louis und dem Krankenpfleger Wyatt (Brandon Routh).

"Partners" ist also kurz gesagt eine recht klassische Sitcom, die sich im Kern um eine Gruppe von Freunden und dessen amourösen Verwicklungen dreht. Innovativ sieht anders aus. Trotzdem kann man aus einer solchen Prämisse mit gut aufgelegten Darstellern und pointierten Dialogen natürlich noch eine annehmbare Comedyproduktion machen, die bekannte Versatzstücke in einem neuen Licht erscheinen lässt. Doch dies geschieht hier leider genau nicht: "Partners" ist eine ungeheuer unfertig wirkende, komplett überraschungsfreie Sitcom, die so trivial, bedeutungslos und uninspiriert daherkommt, dass man sich wirklich fragt, warum die Entwicklung dieser Serie so viel Zeit in Anspruch genommen hat. Doch woran krankt die Pilotfolge von "Partners" im Detail?

Zunächst einmal an den Charakteren selbst, bei denen man sich dermaßen im Klischeebaukasten bedient hat, so dass selbst im Rahmen einer Sitcom keine Person wirklich menschlich erscheint, sondern eben wie eine eindimensionale am Reißbrett entworfene Sitcomfigur. So vereint Louis auch erst mal jedes Schwulenklischee und wirkt aufgrund seiner penetranten Überdrehtheit und zur Schau gestellten Selbstbezogenheit schlichtweg unsympahtisch und nervig. Auf der anderen Seite ist Joe im Grunde ein ziemlicher Langweiliger, bei dem im Piloten nie wirklich klar wird, was ihn wirklich auszeichnet. Da die Serie ja auf der real existierenden Freundschaft der Serienmacher beruht, hätte der Freundschaftsaspekt im Piloten auch stärker herausgearbeitet werden müssen: So fragt man sich die ganze Zeit, warum diese beiden so unterschiedlichen Personentypen überhaupt befreundet sind. Darstellerisch ist das Spiel der Serien-erfahrenen Mimen David Krumholtz und Michael Urie zwar durchaus solide, wirklich harmonieren wollen die beiden aber noch nicht miteinander, weshalb auch die meisten Gags nicht sitzen.

In Bezug auf den humoristischen Anteil dieser Auftaktfolge muss insgesamt herausgestellt werden, dass dieser - positiv ausgedrückt - äußerst harmlos daherkommt und nicht mehr als müde abgestandene Gags zu bieten hat, bei denen man das Gefühl hat, dass man diese schon irgendwo anders besser umgesetzt gesehen hat. Auch die Rahmenstory, die einen Hochzeitsantrag und konfliktreiche Missverständnisse zum Thema hat, kommt so belanglos und überaschungsfrei daher, dass man das eindeutige Gefühl bekommt ein unfertiges Drehbuch verfilmt zu sehen. Es passt einfach kaum etwas zusammen und es hapert an allen Ecken und Kanten: An der Dramaturgie, dem Humor, der Charakterarbeit und der Ideenvielfalt. Alles, was hier geboten wird, kann man anderswo, auch besser, sympathischer und durchdachter sehen, was dazu führt, dass dieser neuen Comedyproduktion im Kern die Daseinsberechtigung fehlt.

Da hilft auch eine wie immer ungeheru charismatisch und sympathisch wirkende Sophia Bush nicht, die nach neun Jahren Drama, sich nun an einer Comedyproduktion versucht, aber leider auch an der ihr gebotenen Materie scheitert. Im Gegensatz zu ihren blass wirkenden Kollegen kann sie immerhin noch mit ihrer einnehmenden Persönlichkeit kleine positive Stiche setzen.

Fazit

Die Quoten der ersten Folge von "Partners" waren milde gesagt schwach und dies ist bei dieser altbackenen, überaschungsfreien und kreativlosen, völlig belanglos vor sich hinplätschernden Pilotfolge auch kein Wunder. Einer aus Versatzstücken anderer und besserer Comedys zusammengewürfelter Produktion ohne wirkliches Herz will man auch nicht seine Zeit opfern, denn gute und vor allem bessere Comedys gibt es zu Hauf.

Moritz Stock - myFanbase

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