1600 Penn - Review des Piloten
NBC schickt mit "1600 Penn" eine Comedy-Serie an den Start, die im Weißen Haus spielt. Hierauf stützt sich die Geschichte der ersten Episode und sie macht sich das politische Leben als First Familiy zum Thema. Leider gelingt der Spagat zwischen politischem Ernst und familiärem Spaß die meiste Zeit über nicht, es entsteht konstant der Eindruck, dass sich hier über Politik und vor allem die Beziehungen zu den südamerikanischen Staaten lustig gemacht wird.
Die Storyline
Aufhänger ist der jüngste Sohn des Präsidenten, Skip Gilchrist. Skip ist seit ewigen Tagen Student und versucht mit seinen Looser-Freunden irgendeine Gemeinheit zu rächen, die ihnen von einer Studentenverbindung zugefügt wurde. Dabei steckt er das Verbindungsgebäude an und wird der Universität verwiesen. Zurück im heimischen Weißen Haus lässt auch hier die unfreiwillige Neigung zur Pyromanie nicht nach, was für den ein oder andern Lacher sorgt. Nun steht Skip vor den Trümmern seines Lebens, auch wenn er es selbst kaum so sieht, und muss beweisen, dass er nicht eine komplette Enttäuschung für seinen Vater ist. Hier finden sich nun noch ein Haufen Diplomaten ein und am Ende schafft es der tollpatschige Sohn alle zu vereinen und den Vater zufrieden zu stellen.
An sich ist die Geschichte, die erzählt wird, nicht spannend und kann auch keinerlei Interesse wecken. Mir ist es total egal, ob und wie der Präsident sein Leben im Weißen Haus meistert, ich habe kein Interesse die Familienmitglieder näher kennen zu lernen, da sie schon nach Sekunden wie totale Stereotypen wirken und anscheinend nichts zu erzählen haben, was ich nicht schon woanders einmal gesehen habe.
Die Darsteller: Top vs. Flop
Was mich begeistert ist einzig und alleine Josh Gad als Skip. Nicht, dass mich seine Entwicklung irgendwie fesseln würde, nein, es ist die Art, wie Gad dieser absolut lieblos gestalteten Rolle das beste einflößt, was möglich ist. Ich kannte den Schauspieler überhaupt nicht und bin einfach begeistert von ihm. Er schafft es innerhalb der ersten Episode eine Dreidimensionalität zu zeigen, die ich selten in einem Comedy-Piloten erlebt habe. So lebt man mit der Figur mit und erfreut sich trotz der Einfallslosigkeit an der Geschichte.
Ein absoluter Flop und nicht mit seinen vorherigen Glanzleistungen zu vergleichen ist Bill Pullman. Mein Gott, ich glaube eine Kartoffel hätte den Job besser gemacht. Vor fast zwanzig Jahren spielte Pullman bereits einmal den Präsidenten der Vereinigten Staaten und zwar in dem damals innovativen und häufig gelobten Science Fiction Thriller "Independence Day" an der Seite von Will Smith und Jeff Goldbloom. Die Dramatik dieser Rolle und seine letzte Glanzleistung in der vierten Staffel von "Torchwood" als gestörter Kinderschänder und -mörder ist nicht zu vergleichen mit dieser flachen Leistung, die hier in "1600 Penn" an den Tag gelegt wird. Da muss ich mich als Zuschauer ja fast schämen, wie verkrampft Pullman versucht witzig zu sein und dabei auf voller Länge versagt. Es ist eine Schande, ihn in dieser Rolle zu beobachten, denn sie scheint absolut nicht für ihn gemacht zu sein, denn ich kaufe ihm keine einzige Sekunde ab. Da ich in Pullman vor allem einen dramatischen Darsteller sehe und die Figur sehr langweilig konzipiert ist, kann er diese an sich als witzig ausgelegte Rolle nicht ordentlich umsetzen und spielen. Hier wäre eine andere Besetzung sicherlich besser gewesen, die der flachen Figur mit ihrer Ausstrahlung, wie bei Gad, mehr Aussagekraft verliehen hätte.
Fazit
Ich für meinen Teil empfand den Piloten von "1600 Penn" auf der einen Seite als witzig, auf der anderen Seite jedoch nur dadurch, dass eine bereits bekannte Art und Weise an den Tag gelegt wurde. Ein wirkliches Plus ist auf jeden Fall, dass die Serie keine Single-Camera Produktion ist. Das entspannt das Auge und distanziert rein filmtechnisch schon von anderen Familien-Comedys, die so auf den US-Bildschirmen mit einem ähnlichen Konzept unterwegs sind. Schlussendlich reizt mich die Geschichte aber nicht und ich glaube nicht, dass ich noch einmal einschalten werde, auch wenn es eine Schande ist Josh Gad nicht mehr als Skip zu sehen.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
Kommentare
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr