Valentinstag in "Suburgatory"
#2.13 Blowtox and Bowel Chips

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Es ist Valentinstag, der kommerziellste aller Feiertage, der Gerüchten zufolge nur von der Schokoladen- oder Blumenindustrie, wahlweise jedoch auch von der Grußkartenindustrie erfunden wurde, um die Durststrecke zwischen Weihnachten und Ostern zu überstehen. Glücklicherweise hat dieser amerikanische Feiertag es noch nicht geschafft, sich hierzulande wirklich durchzusetzen (anders als beispielsweise Halloween), aber für Amerikaner ist der Tag der Liebenden ein unglaublich wichtiger Tag. Es werden romantische Pläne geschmiedet, Männer legen sich ins Zeug, um ihre Herzensdamen zu beeindrucken und Frauen genießen es, einmal im Jahr von ihren Männern auf Händen getragen zu werden. Klingt etwas klischeehaft? Na dann passt der Feiertag doch perfekt zu "Suburgatory".

"My Girl used to look at me just like that, made me feel like I'm Number One."

eorge legt sich mächtig ins Zeug und scheut keine Koste, um Dallas zu einem romantischen Dinner auszuführen. Zu dumm, dass sie gerade dann beschließt, eine neue Methode der Schönheitskorrektur auszuprobieren, die ihr einen Strich durch die Feiertagspläne macht, da ihr Gesicht unglaublich anschwillt. Kurzerhand sagt sie das Date mit George ab, schiebt jedoch ihre Tochter Dalia vor.

Geknickt beschließt George daraufhin, das Dinner alleine zu einzunehmen, betrinkt sich hemmungslos und belästigt andere Gäste damit, wie schrecklich er es findet, dass er den Tag nicht mit seiner Freundin verbringen kann. So süß das alles auch ist, die Tatsache, dass das Dinner mehr als ekelig ist und George am Ende sturzbetrunken die Innereien auskotzt, die er zuvor verschlugen hat, trübt die Freude an dieser Storyline doch etwas. Das Paar an sich ist wundervoll, hat aber leider viel zu wenig romantische Zeit zusammen.

Wesentlich schöner geht es da zwischen Malik und Lisa zu. Malik hat die Trennung von seiner Freundin noch immer nicht überwunden und setzt alles daran, sie zu überzeugen, ihm noch eine Chance zu geben. Lisa kann ihrer Mutter aber immer noch nicht verzeihen, dass sie sich so gut mit Malik versteht. Sheila erlebt schließlich am eigenen Leib, wie es ist, wenn sich die Mutter andauernd in die eigene Beziehung einmischt und schließt einen Pakt mit Malik und setzt so die Dinge in Gang, die dazu führen, dass am Ende Lisa bereit ist, Malik zu verzeihen. Mit einem Kuss am Valentinstag findet ein Paar zusammen, das ungeheuer harmonisch war und dem ich gerne zugesehen habe.

"Maybe that is what makes us a good couple. We're unpredictable"

Die dritte Geschichte dreht sich ganz um Tessa und Ryan. In den letzten Episoden ist den Autoren gelungen, uns eine ganz andere Seite von Ryan Shay zu präsentieren. Natürlich ist er ein selbstverliebter, dümmlicher Sportler, doch er hat sein Herz am rechten Fleck. Als Tessa ihm vorschlägt, eine Film zusammen anzusehen, ist er verständlicherweise nicht gerade begeistert, lässt sich aber breit schlagen, sie zu begleiten. Und wider Erwarten gefällt ihm der Arthouse-Filme so gut, dass er nicht fassen kann, dass im Gegenzug Tessa den Film als schrecklich langweilige Zeitverschwendung empfindet.

Man kokettiert in den letzten Episoden viel damit, dass Tessa und Ryan eigentlich ein vollkommen ungleiches Paar sind, das keinerlei Gemeinsamkeiten hat und trotzdem irgendwie eine Verbindung untereinander findet. Und trotzdem, auch wenn Tessa und Ryan, auf Papier keinen Sinn ergeben, wie sie so schön sagte, so ist es doch schön mitanzusehen, wie die beiden sich langsam annähern. Wie die letzten Male auch muss Tessa erkennen, dass hinter Ryans manchmal völlig überzogener Fassade mehr steckt als der dümmliche Kerl, der nur gerne über seinen Körper spricht. Er ist durchaus vielschichtig. Und er ist romantisch - nur eben auf seine eigene Art und Weise.

Leider ist es wieder Dallas, die ihrer Ziehtochter klar macht, dass es auf die Unterschiede nicht ankommt. Mir würde hier wirklich gefallen, einmal Georges Reaktion auf den Freund seiner Tochter zu sehen. Momentan gibt es zwischen den beiden nur noch minimale Interaktion, was ein wenig schade ist.

Nun gut. Man möchte jetzt meinen, dass es langweilig wird, mitanzusehen, wie Ryan und Tessa gegen Mitte der Episode schon wieder im Streit auseinander gehen und am Ende dann doch wieder zusammen finden. Aber jede einzelne Szene zwischen den beiden ist so herrlich konzipiert, dass es mir (noch) nichts ausmacht, wenn sich Woche für Woche die Storyelemente wiederholen. Es macht Spaß, zuzusehen, wie Tessa erkennt, dass Ryan ein großartiger Kerl ist und es ist wundervoll zu sehen, wie Ryan in einem Moment ein pubertierender Junge ist, im nächsten Augenblick jedoch unglaublich reif und erwachsen wirkt, Tessa liebevoll in die Augen blickt und anschließend küsst. Das ist Romantik. Das ist das Gefühl, das ich in einer Valentinstagsepisode erwarte. Emily Kanpnek: Mission erfüllt.

Melanie Wolff - myFanbase

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