Die enttäuschendsten Staffeln 2012/2013
Cult, Staffel 1
Eine der wohl enttäuschendsten Staffeln dieser TV-Season war die kurzlebige Serie "Cult". Vorab erregte sie aufgrund der Thematik Aufsehen und auch ich fand, dass der Plot ziemlich gut klang. Es sollte also um extrem fanatische Fans einer Serie gehen, die nach und nach anfangen Verbrechen zu begehen und eine geheime Organisation aufzubauen. Hier würde man doch sicher eine spannende Unterhaltung draus zaubern können.
Die Serie mit der Serie in der Serie
Oder auch nicht. Schon nach wenigen Episoden zeichnete sich ab, dass die Serienmacher einfach nicht wussten, was sie mit ihrem Material anfangen sollten. Die Thematik war soweit einwandfrei und mit Robert Knepper, Alona Tal und Matthew Davis hatte man drei sehr fähige Schauspieler engagiert, die die Serie gut und gerne tragen konnten. Alles Weitere ließ aber zu wünschen übrig.
Vor allem machte die Erzählstruktur keinen Sinn. Es war zwar gut zu sehen, worum es in der Serie in der Serie, die auch "Cult" hieß, überhaupt ging, aber letztendlich wurde dem hier zu viel Sendezeit gewidmet. Es ist zwar okay, Indizien zur Suche nach Jeffs Bruder Nate aus der Serie zu gewinnen, aber in dieser ging es letztendlich nur darum, dass Kelly immer und immer wieder auf ihren Widersacher Billy Grimm traf. Was soll daran denn bitteschön spannend sein? So wurde auch das Potential von Alona Tal und Robert Knepper viele Folgen lang nicht ausgeschöpft, da man von ihnen lange Zeit nicht einmal die Darsteller der "Cult"-Charaktere kennenlernte. Dies folgte erst später zu einem Zeitpunkt, an dem man sowieso schon verwirrt war, wer nun eigentlich worin verwickelt war. Ich für meinen Teil hätte gern schon früher mehr von Marti Gerritsen und Roger Reeves erfahren.
Ein weiterer schlimmer Fehler war die über das Knie gebrochene Suche nach Jeffs Bruder. Das fing ganz gut an, aber weshalb wollte der auf einmal nicht mehr gefunden werden? Das wurde einfach zu kompliziert und es wäre besser gewesen, diese Geschichte zu vereinfachen. Nates Drogeneskapaden waren zu viel und es wäre viel wirkungsvoller gewesen, ihn tatsächlich zufällig in den Kult hinter der Serie hineinstolpern zu lassen. Dieser war sowieso schon mysteriös genug, da musste man sich als Zuschauer nicht auch noch mit einem wankelmütigen Bruder herumschlagen.
Ein weiterer Punkt, der mir ein "Ist das euer Ernst?" entlockte, waren die aufkeimenden Gefühle zwischen Skye und Jeff. Wie käsig war das denn bitte? Das wurde komplett falsch inszeniert, denn eigentlich haben beide als Freunde besser funktioniert. Neben all der Spannung brauchte man nicht auch noch eine Liebesgeschichte, die zum Scheitern verurteilt war. Jeff war mit der Suche nach seinem Bruder beschäftigt und dort ist – auch im Ablauf der Serie – für mehr kein Platz gewesen. Schon gar nicht zwischen Jeff und Skye.
So wurde ich eher gelangweilt als alles andere, da die Serie in sich einfach nicht schlüssig war. Ich finde das furchtbar schade, denn man hätte definitiv etwas richtig Gutes aus den Zutaten zaubern können. Das wurde komplett verhunzt und deshalb landen die wenigen Folgen von "Cult" zurecht auf der Liste der enttäuschendsten Staffeln. Hat dieses Desaster überhaupt irgendjemand zu Ende geschaut?
Luisa Schmidt - myFanbase
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