Cougar Town - Review der ersten Staffel

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"Cougar Town" ist die neuste Serie aus der Feder von Bill Lawrence, der mit "Scrubs – Die Anfänger" Erfolge feierte. Wenn ich versuchen sollte mit nur einem Wort die Thematik der Serie zu beschreiben, dann wäre das Freundschaft. Genau das ist der Grund, neben dem grandiosen Humor, weswegen ich so süchtig nach der Serie bin und die erste Staffel förmlich verschlungen habe.

Jules ist eindeutig der Hauptcharakter der Serie und Courtney Cox spielt diese neurotische Frau mit so viel Leidenschaft, dass man einfach nur liebend gerne dabei zuschaut, wie zunächst eine 40-jährige Frau versucht noch mal ihre Zwanziger auszuleben. Dass das nicht so einfach ist, steht fest, genauso wie, dass die Idee nicht neu ist. Allerdings spielt das keine Rolle, da diese Comedy weitaus mehr ausmacht als das "Cougar" im Titel. Letztlich ist der Titel generell ein Griff ins Klo, denn man hat noch nicht einmal die Hälfte der Staffel erreicht, da hat die Serie nichts mehr mit einer Frau zu tun, die etwas mit jüngeren Männern anfängt. Jules hatte nur eine Beziehung zu einem wirklich jüngeren Mann, nämlich die zu Josh. Doch sobald dieser ihr seine Gefühle gesteht, ist das alles schon wieder vorbei. Danach war da noch Jeff, aber dieser Altersunterschied ist nicht gravierend und gibt dem Titel keine Daseinsberechtigung. Einzig und allein Barb rechtfertigt diesen, denn sie lässt keine Gelegenheit aus, um detailliert zu berichten, was sie mit diesen jungen Männern anstellt.

Das Besondere ist die Interaktion zwischen den Freunden untereinander, Big Joe inklusive. Dieses Glas, welches einer Vase Nahe kommt, dient Jules als Weinbehälter, denn wenn die Freunde eines tun, dann ist das Wein trinken. Egal an welchem Tag, egal zu welcher Tageszeit, es wird einfach immer Wein getrunken und der Zuschauer kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. Die Serie ist auf jeden Fall nicht dazu geeignet zu zeigen, dass Alkohol etwas Abscheuliches ist.

Die Beziehung zwischen Jules und Grayson ist ein wesentlicher Bestandteil von "Cougar Town", startet diese doch mit einer Art Hassliebe, entwickelt sich darauf folgend zu einer Freundschaft und endet in einer richtigen Beziehung. Dabei ist das alles zu keinem Zeitpunkt langweilig und nicht nachvollziehbar. Beide sind geschieden und sie verbindet diese kaputten Beziehungen, die sie hinter sich haben. Grayson, der zu Beginn noch damit prahlte eine junge Frau nach der anderen ins Bett zu bekommen, zeigt sehr schnell seine wahre Natur. Er ist ein anständiger Kerl, der Probleme dabei hat seine Gefühle zu zeigen, der Grund dafür ist jedoch glasklar. Er ist nunmal geschieden und ein Mann. Seine sanfte Seite kommt jedoch nie zu kurz.

Panik habe ich zu dem Zeitpunkt bekommen, als Grayson mit Laurie geschlafen hat. Zwar war er zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht mit Jules zusammen, nichtsdestotrotz ist das bei den meisten Serien ein Grund dafür, um künstlich Probleme zu erzeugen. Es kommt aber anders, denn Grayson und Laurie sehen ein, dass das ein Fehler war und gehen als gute Freunde aus dieser Sache heraus. Das wars. So einfach kann es sein.

Laurie ist einfach nur schrill und demnach auffallend. Aus diesem Grund ist sie vor allem in Kombination mit Ellie genial, denn die beiden können sich nicht ausstehen oder zumindest betonen und zeigen sie das die meiste Zeit. Bei den beiden kann man auch fast schon von einer Art Hassliebe sprechen und nicht selten werfen sie sich schlimme Beleidigungen an den Kopf oder duellieren um Jules Gunst, was für so einige Lacher sorgt. Letztlich ist das eine Freundschaft der ganz besonderen Art. Mit Travis ist es schön zu beobachten, dass Laurie und er Freunde sein können ohne, dass das in einer Beziehung endet. Travis war zwar in sie verliebt und wird das nicht vergessen, aber zum Glück wird auch hier auf künstliches Drama verzichtet. Gott sei Dank schaue ich eine Comedy!

Ellie entpuppte sich schon von Beginn an zu meinem Liebling, ist diese Frau einfach nur böse. Christa Miller ist eine Wucht und überzeugt auf ganzer Linie als Ellie, die kein Blatt vor den Mund nimmt und glaubt, dass Freunde auch dazu da sind, um sie in den Dreck zu ziehen. In der Ehe mit Andy hat sie ganz klar die Hosen an, doch nichtsdestotrotz gehört deren Ehe zu den besten, die ich bisher in der Serienlandschaft gesehen habe. Sie können sich richtig streiten, doch sie halten zusammen. Ja, auch Ellie hat eine sanfte Seite.

Andy und Bobby fabrizieren so einigen Mist zusammen und sind das chaotische Team in der Serie. Gleichzeitig sorgen sie für solche genialen Ideen, die einfach zu “Cougar Town“ dazugehören. Der Selbstvertrauen-Tanz ist unglaublich wichtig, genauso wie Penny Can. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass das Werfen mit einer Münze in eine Dose so eine Faszination bei mir auslösen kann. Dass Andy manchmal stärker an seinem besten Freund hängt als vielleicht üblich, wird dann klar, wenn er auf einen Hund eifersüchtig ist, der mehr Zeit mit Bobby verbringt als er.

Der schrägste Typ ist wohl Bobby, einerseits weil er auf einem Boot wohnt, welches sich nicht einmal im Wasser befindet und andererseits weil er einfach so vor sich hin lebt. Er ist ein großes Kind und manchmal habe ich mich darüber gewundert, wie Jules so lange mit ihm verheiratet sein konnte. Das klingt gemein, aber ich weiß ja, welches großes Herz er besitzt. Obwohl er von Jules geschieden ist, hängt er noch an ihr und das wird verstärkt, als die beiden miteinander schlafen. Für Jules war das ein einmaliges Erlebnis, welches sie nicht bereut, doch Bobby trifft es da schon härter.
Ein Highlight der Serie ist dann das Staffelfinale, in dem Jules und Grayson Bobby von ihrer Beziehung erzählen. Vorher haben sie ihn in Sand eingebuddelt, weil Bobby das so wollte, nichts ahnend, was ihm bevor steht. Auf diese Weise konnte er nämlich nicht fliehen, erfuhr die Wahrheit und akzeptierte sie. Das Finale, wo die Freunde einen Tag auf dem Strand verbringen, ist sowieso schön, zeigt es noch mal deutlich den Spaß und den Zusammenhalt, die diese miteinander verbindet.

Travis erscheint manchmal um so einiges reifer als seine Eltern und leidet nicht selten unter Jules Beschützerinstinkt. Am Ende steht dann das College bevor und Jules muss lernen loszulassen. Die Entwicklung von der klammernden Mutter bis hin zu derjenigen, die langsam akzeptiert, dass ihr Kind erwachsen geworden ist, wurde über die Staffel hinweg Schritt für Schritt auf sehr lustige Weise gezeigt und war essenziell für die ganze Serie.

Fazit

Wenn man sich die gesamte Staffel so anschaut, dann fällt einem auf, dass gar nicht so viel passiert. Die Serie ist nicht überladen mit Storylines und gravierenden Veränderungen. Es heißt einfach sich zurück zu lehnen und diese Comedy zu genießen, die diese Freunde zeigt, die allein schon innerhalb einer Folge gefühlte zehn Minuten Wein trinken. Nicht zu vergessen sind die Schauspieler, die diese großartige Unterhaltung erst möglich machen.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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