Alf - Review
© Warner Bros. Entertainment Inc.
"Die Staatsbibliothek auf Melmac hatte zwei Bücher, als sie abbrannte. Und eines war noch nicht mal ausgemalt."
Obwohl die Fernsehserie "Alf" hauptsächlich Schulkinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren ansprechen sollte, bezauberte der pelzige Außerirdische Menschen in jeder Altersklasse. Nicht nur in Deutschland brach nach der Erstausstrahlung ein wahrer Hype um Alf aus, was diverse Ableger der Serie, Comics, Bücher, Hörspiele und eine Reihe nützlicher und weniger nützliche Merchandise-Produkte nach sich zog. Vom Alf-Kuscheltier bis zur Müslischale, alle erdenklichen Produkte zierten das Gesicht von Alf und brachten eine Menge Geld ein.
"Mir fällt auf, dass du einen Haufen Zeit mit Reparaturen verbringst, Willie."
"Nur weil du einen Haufen Zeit damit verbringst, alles kaputt zu machen, Alf."
Doch was machte das Geheimnis von "Alf" aus? Rein optisch betrachtet war Alf auf seine Art schon irgendwie süß und hatte was Kuscheltiermäßiges. Die dunklen Knopfaugen und sein wuscheliges Fell assoziierten den Vergleich zu einem Tier, das in seinem Verhalten aber wiederum sehr menschlich war. Alf war laut, rotzfrech, stinkendfaul und unverschämt, aber doch auch manchmal sehr verletzlich und schutzsuchend, was dann wiederum den Mutterinstinkt weckte. Besonders wenn Alf im Ganzen zu sehen war und durch die Gegend lief, weckte er in einem diesen "in-den-Arm-nehmen-wollen"- Impuls. Seine schlagfertigen und in der Regel ziemlich unverschämten Sprüche wurden legendär und sein oftmals ausgesprochenes "Null Problemo" ging in den deutschen Sprachgebrauch über. Alf war der personifizierte Macho-Mann im Kuscheltier-Look und bezauberte Kinder, wie auch Erwachsene gleichermaßen.
"Na Dorothy, was kann ich dir denn anbieten? Ein Taxi, ne Rikscha, einen Besen ..."
Doch nicht nur Alf als Hauptakteur der Serie weiß zu überzeugen, auch der restliche Cast muss hier definitiv positiv erwähnt werden. Willi, als leicht trotteliges Familienoberhaupt, der sich von Alf nur allzu gerne über den Tisch ziehen und um den kleinen Finger wickeln lässt. Gerade das Zusammenspiel von Willi und Alf macht die Serie zu einem wahren Highlight. Da es Willi ist, der immer, aber auch wirklich immer wieder völlig gutgläubig auf Alfs dusselige Ausreden reinfällt und schlimmer noch, meistens danach alles ausbaden muss. Somit schwangt der Zuschauer regelmäßig zwischen dem Mitleid mit Willi, der wirklich eine Sympathiefigur ist und einem Lach-Flash wegen Alfs Aktionen. Aber auch Kate, die ihren anfänglichen Ekel vor Alf kaum verbergen kann und ihn dann trotzdem lieben lernt, hat viele großartige Szenen mit dem proletenhaften Außerirdischen. Alleine die Aktionen in denen Alf versucht Kate zu verführen und ihr eindeutige Avancen macht, sind einfach zum niederknien. Doch auch die Nachbarn, Trevor und Rachel Ochmonek sind zum Brüllen komisch und runden diese großartige Sitcom perfekt ab, obwohl sie zum Ende der Serie hin leider nur noch selten zu sehen sind. Einzig die Kinder Lynn und Brian schaffen es nicht wirklich zu überzeugen und bleiben eher farblos und blass im Hintergrund. Trotzdem ist "Alf" wohl einige der wenigen Sitcoms, die zehn-wie auch dreißigjährige zum Lachen bringt und es schafft, selbst über zwanzig Jahre nach Entstehung der Serie einem immer noch die Tränen in die Augen zu treiben.
© Warner Bros. Entertainment Inc.
"Willie, ich möchte mit dir über meinen letzten Willen sprechen ... sprechen wir mal über die ewige
Ruhe. Ich stell mir eine Pyramide vor ... nichts Großes ..."
Alfs Gags und sein Charme überzeugen mich auch heute, über zwanzig Jahre später, immer noch und das kann man ja nun wahrlich nicht von allen Kindheitsserien behaupten. Oftmals kommt bei so was ja eher ein Ernüchterungsgefühl auf und man zweifelt an sich selber, wie man diese oder jene Serie jemals gut finden konnte. Aber alleine beim raussuchen dieser, in dieser Review enthaltenen, Zitate, habe ich das ein oder andere Mal Tränen gelacht. Mit Tommi Pieper als Synchronstimme von Alf wurde auch mal so gar nichts verkehrt gemacht und sein markantes "Ha Ha, Null Problemo" schallt mir jetzt noch in den Ohren.
Nina V. - myFanbase
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