American Crime - Review des Piloten

Mit "American Crime" testet der Sender ABC eine Anthologieserie aus, die sich, wie sollte es bei diesem Serientitel auch anders sein, um Kriminalität und Verbrechen und deren Aufklärung dreht. Für das Projekt, dessen Drehbuch aus der Feder von John Ridley stammt, wurde die ehemalige "Desperate Housewives"-Darstellerin Felicity Huffman an Bord geholt.
Zwar hat man mit dem Format von "American Crime" nicht unbedingt das Crime-Genre neu erfunden, dennoch ließ sich schon bei dieser Pilotfolge erkennen, dass man ein Tabuthema ansprechen möchte, indem man ganz besonders auf die Verhältnisse in einer rassistischen und mit Vorurteilen geprägten Gegend in den USA eingeht. Huffman spielt in der Serie die geschiedene Barb Skokie, die ihre beiden Söhne Matt und Mark allein in dieser schwierigen Umgebung aufgezogen hat, während ihr Mann Chuck (Timothy Hutton) immer mehr der Spielsucht verfiel und das Vermögen der Familie verzockt hat.
Barb Skokie erscheint dabei als eine Frau, die ihre Kinder nicht nur über alles liebt, sondern auch alles für sie tun würde. Nachdem ihr Sohn Matt, ein Ex-Soldat der vor einigen Jahren aus dem Einsatz zurückgekehrt ist und seine Freundin Gwen geheiratet hat, ermordet wird, versucht Barb alles, um hinter das Motiv der Tat zu kommen. Dabei werden auch immer wieder die Probleme zu ihrem Ex-Mann Chuck angesprochen und schnell wird klar, dass die beiden sich selbst über den Tod ihres Sohnes immer noch gegenseitig Vorwürfe machen und auch unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen nicht in der Lage sind, an einem Strang zu ziehen.
Neben den Eltern des Mordopfers widmet sich "American Crime" aber auch noch weiteren Charakteren, bei denen man erst nach und nach erkennt, wie sie mit dem zentralen Mord in Verbindung stehen. So kommt man nicht umhin, sich beim Schauen dieser ersten Episode, Gedanken zu machen, wie alles zusammenhängt, zumal Vieles bis dato auch nch sehr verwirrend erscheint. Außerdem bekommt man während dieses ersten Einblicks in die Geschichte das dumpfe Gefühl, macnhes wird über einen Kamm geschert, besonders die Protagonisten, die nicht eine weiße Haut haben und allein aufgrund ihrer Herkunft der Schuld am Verbrechen bezichtigt werden. So wird zunächst ein afroamerikanischer Jugendlicher unter Mordverdacht festgenommen.
Doch dieser Gedanke hält nur für eine kurze Zeit an und nach und nach fügen sich weitere Puzzleteile im großen Rätsel zusammen. Die Detectives, die hier erst einmal eine eher unwesentliche Rolle einnehmen, ermitteln im weiteren Verlauf, dass ihr Verdächtiger, der mit seinem Vater eine Autowerkstatt betreibt, zwar ein Auto gegen Geld verliehen hat und damit indirekt mitverantwortlich ist, dass man dieses als Tatfahrzeug nutzen konnte, aber so geraten auch mehr und mehr Leute in den Kreis der Mordverdächtigen.
Natürlich steht aber auch weiterhin die Frage nach dem Warum im Raum. Doch diese wird zumindest veroerst geklärt, als ein möglicher Verdächtiger, der die Kreditkarte des Opfers nutzt, zwei Drogenabhängige beschuldigt und wenig später auch die Polizei auf gut versteckte Drogen in der Wohnung des Ermordeten stößt.
Mit dieser neuen Erkenntnis legt man einen recht guten, wenn auch recht verwirrenden Grundstein für den weiteren Verlauf der neuen Crimeserie, die sich nun sicher in den folgenden Episoden damit beschäftigen wird, ob das Mordopfer ein Dealer gewesen ist. Ebenso wird sicherlich auch noch geklärt, ob Matts Frau Gwen, die nach dem Vorfall im Koma liegt, darin verwickelt war und wie Barb und Chuck mit diesem Wissen weiter umgehen werden.
Fazit
"American Crime" hat mit den Geschehnissen in dieser ersten Episode einen akzeptablen Grundstein für eine spannende Krimiserie gelegt und konnte vor allem durch die überzeugende darstellerische Leistung von Felicity Huffman punkten, die zunächst erst einmal unscheinbar wirkte, dann aber als eine Art Löwenmutter in Erscheinung trat. Mit einem Cliffhanger, der neue Fragen aufwirft, konnte es die Serie schaffen, den Zuschauer neugierig zurückzulassen und zum weiteren Einschalten zu bewegen und es wird sich zeigen, ob die Serie sich nach und nach endgültig zu einem spannenden Crime-Drama entwickeln kann.
Daniela S. - myFanbase
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