Burn Notice - Review

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Die Burn Notice

Die Serie dreht sich rund um den, mit einer Burn Notice belegten, CIA-Agenten Michael Westen (Jeffrey Donovan). Mitten in einem Einsatz für sein Vaterland, wird er von der Agency kaltgestellt. Da man ihn nicht umbringen kann, wird ihm jede wirtschaftliche Lebensgrundlage entzogen. Die Bankkonten und Kontakte werden eingefroren, die Papiere werden vernichtet und der Ex-Agent wird völlig mittellos und alleine zurückgelassen. Mit dieser Situation sieht sich Michael Westen zu Beginn der Serie konfrontiert. Durch seine jahrelange Arbeit bei der CIA denkt Michael jedoch nicht ans Aufgeben. Im Gegenteil, er nutzt seine gelernten Fähigkeiten um herauszufinden, wer hinter seiner Burn Notice steckt. Dies ist sogleich auch der Handlungsstrang der sich über die ganze Serie hinzieht und den Zuschauer dazu verleitet keine Folge verpassen zu wollen. Denn abgesehen davon, dass einem in jeder Episode ein spannender Kriminalfall präsentiert wird, den Michael Westen als Privatdetektiv aufklären muss, bekommt man immer wieder häppchenweise Informationen über die verhängte Burn Notice zu sehen. Anfangs sind diese Informationen eher verwirrend und die Zusammenhänge sind kaum erkennbar. Doch je länger man sich damit befasst, desto neugieriger wird man, wieso und vor allem wer, Michael Westen kaltgestellt hat.

Charaktere und ihre Beziehungen untereinander

Genauso wie man zwei bis drei Folgen braucht um etwas Licht in den Handlungsstrang der Burn Notice zu bringen, braucht es auch etwas Zeit um mit dem Hauptcharakter zu sympathisieren. Denn Michael Westen wirkt vorerst auf den Zuschauer eher kalt und gefühllos. Doch schon bald wird klar, dass sich hinter der rauen Oberfläche von Michael ein weicher Kern befindet. Dies beweist beispielsweise das Verhältnis zu seiner Mutter, Madeleine Westen, gespielt von Sharon Gless. Trotzdem, dass sie ihren Sohn mit ihrer dauernden Fürsorge und ihrer obsessiven Art, fast in den Wahnsinn treibt, kümmert er sich doch dauernd um sie und will, dass sie glücklich und in Sicherheit ist. Auch in der Beziehung zu seiner Ex-Freundin Fiona Glennale (Gabrielle Anwar) offenbart Michael öfters seine weiche Seite. Obwohl Michael, im Gegensatz zu Fiona, die Beziehung nicht erneut auffrischen möchte, merkt man meiner Ansicht nach immer wieder, wie viel sie ihm immer noch bedeutet. Fiona ihrerseits, macht aus ihren Absichten Michael gegenüber kein Geheimnis. Sie will ihn mit allen Mitteln zurückgewinnen. Fiona wirkt auf den ersten Blick sympathisch und warmherzig. Schnell wird jedoch klar, dass dieser erste Eindruck überhaupt nicht der Realität entspricht. Ihre fünfzehnjährige Mitgliedschaft bei der IRA, hat aus ihr eine knallharte Frau gemacht. Einer der Streitpunkte zwischen ihr und Michael ist immer wieder, dass sie lieber zuerst zur Waffe greift und später die Fragen stellt. Schon zu Beginn der Serie wird klar, dass Fiona für ihren Ex-Freund durchs Feuer gehen würde. Obwohl sie eigentlich ziemlich wütend ist, da er sie, während eines Einsatzes, ohne ein Wort verlassen hat, beschließt sie in Miami zu bleiben und Michael zur Seite zu stehen. Natürlich verbirgt sich hinter dieser Handlung, die Hoffnung Michael als Lebenspartner zurückzugewinnen. Dann ist da auch noch Sam Axe (Bruce Cambpell), ein ehemaliger Navy-Seal und alter Bekannter von Michael. Sam, der seine Geheimdienstkarriere hinter sich gelassen hat und sich jetzt von reichen Frauen aushalten lässt, genießt sein Leben am Strand von Miami in vollen Zügen. Trotzdem ist er sofort bereit, Michael bei seinen Nachforschungen wegen der Burn Notice zu helfen. Auch wenn sich Sam manchmal schwer von seiner derzeitigen reichen Freundin oder von seinem Barhocker losreißen kann, wird schnell klar, dass ihm die Vergangenheit und der damit verbundene Nervenkitzel fehlt. So ist er natürlich gerne bereit, Michael bei seinen Nachforschungen beizustehen.

Die Fälle

Da Michael von der CIA völlig mittellos zurückgelassen wurde, benötigt er dringend einen Job um seine Nachforschungen sowie seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Was wäre da besser geeignet, als mit seinen gelernten Fähigkeiten, Menschen in Notlagen zu helfen. Die Situation, dass jemand, der von der Regierung kaltgestellt wurde, jetzt seine Fähigkeiten dazu nutzt anderen Menschen zu helfen, erinnert stark an die Serie "Das A-Team". Und tatsächlich lassen sich da gewisse Parallelen feststellen. Genau wie beim "A-Team" hilft Michael den Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht zur Polizei gehen können. Auch der Abschluss eines Falles weißt Parallelen zum "A-Team" auf. Denn genau wie in der 80er-Jahre-Serie, wird mit den Gangstern zum Schluss ein Deal ausgehandelt oder sie werden durch einen Trick von der Polizei geschnappt. Es fallen auch gewisse Ähnlichkeiten zu der Serie "MacGyver" auf. Michael, der sich wegen seiner dürftigen Finanzlage, die teueren technischen Mittel, die man heute in seinem Arbeitsumfeld benötigt, nicht leisten kann, hat immer eine zündende Idee, wie er aus einfachen Dingen die benötigten Utensilien herstellen kann. So überführt Michael Westen mit seiner witzigen und genialen Art eine Reihe von Verbrechern und hilft dabei seinen Klienten aus der Patsche.

Fazit

"Burn Notice" hat alles was eine gute Krimi- und Actionserie haben sollte. Spannende Fälle, eine gehörige Portion Witz und Schauspieler, die ihre Charaktere glaubhaft verkörpern. Die Parallelen zu älteren, sehr erfolgreichen Serien, wirken absolut nicht deplaziert, vor allem da Michael Westen sich auch immer wieder Decknamen aus Serien wie "Remington Steel" und "Cagney und Lacey" bedient und der Zuschauer damit versteckt auf die Parallelen hingewiesen wird. Durch den Handlungsstrang mit der Burn Notice sowie durch die Beziehung der Charaktere untereinander, vor allem derjenigen zwischen Michael und Fiona, bleibt die Spannung, trotz abgeschlossenen Fällen in jeder Episode, über längere Zeit erhalten.

Maria Schoch - myFanbase

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