Call Your Mother - Review des Piloten

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Wenn man sich die Season 2020/2021 bezüglich der Sitcoms ansieht, ist diese ziemlich gut bestückt. Blickt man allerdings etwas genauer auf diese, so erkennt man, dass es einige Formate gibt, die gar nicht mal so gut sind und man sich am Ende der Piloten fragt, wie diese es hinbekommen haben, eine Serienbestellung zu erhalten. Wie "Call Your Mother" abgeschnitten hat, erfahrt ihr jetzt.

Mutter zieht um – zu ihren Kindern

Ich mag das Genre Comedy einfach und schaue gerne mal in die verschiedenen Serien rein. Besonders wenn sie mit Darstellern und Darstellerinnen besetzt werden, die ich vorwiegend aus Drama- und Crimeserie kenne, wie Kyra Sedgwick ("The Closer"). Wenn eine solche Darstellerin das Genre wechselt, macht mich das natürlich neugierig. Zumal hat ABC mit dem "Call Your Mother" einen Titel gewählt, der mich aufhorchen ließ. Denn er drückt ja doch irgendwie aus, dass man in gewisser Weise auf seine Mutter angewiesen ist.

Im Falle diesen Formats ist es etwas anders, denn Jeans (Sedgwick) Kinder Freddie (Joey Bragg) und Jackie (Rachel Sennott) sind nach Los Angeles gezogen, um aufs College zu gehen. Das wiederum heißt, dass Jean nun völlig alleine ist, da ihr Mann verstorben ist. Das klingt durchaus etwas traurig und man kann sie deshalb verstehen, dass sie sich an etwas klammert. Dazu kommt noch, dass Jean am Epmty-Nest-Syndrom leidet, also, dass sich eine Leere und Einsamkeit einstellt, wenn die Kinder ausgezogen sind - also das heimische Nest verlassen haben. Auch traurig und leider muss man hier schon sagen, wirkt das Witzige zu aufgesetzt wirkt, als wolle man auf Biegen und Brechen versuchen, aus etwas Traurigem etwas Lustiges zu machen. Es liegt auch gar nicht mal an Jean-Darstellerin Kyra Sedgwick, sondern wohl eher am Drehbuch, was letztlich plump wirkt.

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Denn auch im weiteren Verlauf des Piloten wird nicht nur plump weitergemacht, es werden auch viele Klischees erfüllt. So zum Beispiel als man Freddie und dessen Freundin Celia (Emma Caymares) kennenlernt. Celia ist eine Social-Media-Influencerin, die nur am Handy hängt und bei der nicht eine Szene witzig ist, wodurch sie nicht sehr sympathisch wirkt. Viel mehr erfüllt sie tatsächlich die Klischees, die man Influencern nachsagt: nervig, gekünstelt, unaufmerksam, ichbezogen. Genauso könnte man Celia beschreiben und letztlich fragt man sich, was Freddie mit so jemanden will. Denn Freddie selbst scheint ganz in Ordnung zu sein. Er hat zwar auch seine Momente, wo man denkt "Echt jetzt?" Aber sonst völlig okay.

Ganz ähnlich ist es mit Jeans Tochter Jackie – zumindest auf den ersten Blick. Sie ist gibt die Coole, ein bisschen Unnahbare, ist aber in ihrem Inneren eher verletzt, da sie sich von ihrem Freund getrennt und nichts gesagt hat. Stattdessen macht sie alles mit sich alleine aus und hat sich mit Lane (Austin Crute) einen neuen Mitbewohner gesucht. Dieser ist wirklich sympathisch, jedoch schwul und somit kein Mann für Tochter Jackie. Zudem, und das finde ich wirklich schade, erfüllt auch er sämtliche Klischees, die man Schwulen so nachsagt, was wirklich nicht sein muss, da Lane in meinen Augen auch so ein prima Typ ist.

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Apropos prima Typ. Wir haben da noch Danny (Patrick Brammal), den ich wirklich mag. Er ist Airbnb-Gastgeber und lernt Jean nach deren Anreise kennen und die Chemie stimmt sofort! Ich hoffe ja, dass daraus mehr wird, denn Jean würde ein neuer Mann gut tun und ehrlich gesagt, gibt das ihren Kindern wieder den nötigen Freiraum. Und, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt, findet auch Sharon (Sherri Shepherd), die ihre Freundin Jean am liebsten sofort verkuppeln würde. Warten wir ab, was passiert. Einen letzten Kritikpunkt habe ich allerdings doch noch: Die Versöhnung zwischen Mutter und Kindern. Ich mag es durchaus, wenn man sich schnell wieder versöhnt. Allerdings handelt es sich hier um eine knapp 20-minütige Sitcom, in der es mir zu schnell geht und ich mich frage, was man uns in den verbliebenen Episoden bieten möchte. Denn eines ist sicher: Friede-Freude-Eierkuchen ist sogar in einem solchen Genre auf die Dauer echt langweilig.

Fazit

"Call Your Mother" hat vielleicht einen interessanten und vielleicht auch humorvollen Titel, doch der Inhalt des Ganzen ist weder das eine noch andere wirklich. Die meisten Szenen des Piloten wirken klischeehaft, gekünstelt, gestellt und eben unlustig. Schade, denn ich hätte Kyra Sedgwick gerne länger in solch einer Rolle gesehen. Allerdings glaube ich, dass ABC spätestens nach dieser Staffel den Stecker ziehen wird.

Die Serie "Call Your Mother" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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