Caprica - Review der 1. Staffel
© 2013 Universal Pictures
Meine Meinung über "Caprica" schwankt zwischen tiefem Respekt vor einer genialen Idee und dem Verdruss über das Scheitern der Umsetzung. Denn das Grundgerüst dass die Zylonen aus einer emotionalen Zuneigung entstanden sind, konnte im Großen und Ganzen schon überzeugen. Leider konnte "Caprica" aber in der Umsetzung nicht wirklich punkten und hatte folgenweise ziemlich tiefe Durchhänger. Die Serie hat es einfach nicht geschafft, die Spannung über die ganze Staffel zu halten und ist in regelmäßigen Abständen immer wieder eingebrochen. Leider gab es teilweise einfach viel zu viele verschiedene Handlungsstränge und immer wenn man sich gerade in eine Geschichte eingelebt hatte und anfing mit zu fiebern, wurde diese wieder an die Seite gelegt und der Fokus auf eine andere Story gelegt. Dabei waren alle Storys einzeln für sich gesehen durchaus interessant, gingen aber entweder zu sehr ins Detail, dass es schon wieder langweilte oder wurden nur so kurz angerissen, dass man keinen wirklichen Bezug zu ihnen finden konnte. Besonders gefallen hat mir an "Caprica" alles was sich um die Familie Adama drehte, da sie nach ihren eigenen Regeln gespielt haben und dem Zuschauer einen Blick in die Sitten und Gebräuche von Tauron geliefert haben. Leider kommen wir auch hier wieder zu einem Kritikpunkt, da mir der Einblick in eine der zwölf Kolonien einfach noch zu wenig war. Gerne hätte ich auch mehr über die anderen Kolonien erfahren und hier wurde meiner Meinung nach einiges an Potential verschenkt, da gerade das für alle "Battlestar Galactica"-Fans besonders interessant gewesen wäre. Denn klar weiß man einiges über die Kolonien und ihre Eigenarten, aber es ist eben doch was anderes ob nur darüber erzählt oder es einem wie hier am Beispiel von Tauron vorgelebt wird.
Und obwohl auch "Caprica" sich wie "Battlestar Galactica" um die existentiellen Fragen wie Religion und Macht dreht, sprang der Funke einfach nicht über. Pluspunkte gibt es allerdings wiederum bei den jeweiligen Charakterentwicklungen, da dem Zuschauer sehr realistisch und auch zugänglich dargestellt wurde, wozu jeder Mensch letztendlich fähig ist. Jeder der einzelnen Charaktere machte eine nachvollziehbare Weiterentwicklung durch und wurde von den Schauspielern glaubhaft dargestellt. Und eins ist klar, den Schauspielern kann man definitiv keine Schuld am Scheitern der Serie vorwerfen und hier hat sich besonders die junge Garde hervorgehoben. Magda Apanowicz als Lacy Rand und Alessandra Torresani als Zoe Graystone haben erfahrene Kollegen wie Eric Stoltz gnadenlos an die Wand gespielt. Aber auch die Adama Brüder, dargestellt von Esai Morales und Sasha Roiz waren auf den Punkt genau und haben den Konflikt zwischen emotionalen Bindungen und der Verpflichtung ihrer Kolonie gegenüber perfekt dargestellt.
Und obwohl mich "Caprica" nicht aus den Socken gehauen hat, beziehungsweise teilweise sogar eher gelangweilt hat, hat der Schluss trotzdem unglaubliche Lust auf eine zweite Staffel gemacht. Denn obwohl die Serie, trotz einer Staffel, relativ zufriedenstellend endet, war der Ausblick mit Clarice als Sprecherin der Zylonen und Lacya als heilige Mutter mehr als vielversprechend. Eigentlich bleibt nur noch die Frage offen, was mit Zoe passiert ist, da sie ja definitiv keins der zwölf bekannten Zylonen Modelle war, die wir aus "Battlestar Galactica" kennen.
Nina V. - myFanbase
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