Cold Case - Review
Handlung und Episodenaufbau
Eine jede Folge hat mehr oder weniger den gleichen Aufbau. Zunächst eine Rückblende auf die Umstände des in der Folge behandelten alten Falls, dann eine Erzählung in der Gegenwart, wie dieser sogenannte Cold Case wieder aktuell wird (neue Beweise oder neue Aussagen zum Beispiel) und daraufhin folgt die Lösung, immer mal wieder unterbrochen von Rückblenden der erzählenden Personen (Zeugen, Bekannte des Opfers und ähnliches). Auch jede Folge endet gleich, die ermittelnden Beamten bringen einen oder mehrere weiße Kisten mit den Beweismitteln und Akten in die Archive und schreiben "Closed" auf den Deckel der Kiste. Der Fall ist gelöst. Meist hat daraufhin Lilly Rush noch eine Version des Opfers, wie es miterlebt, dass sein Fall gelöst wurde.
Trotz des immer gleichen Aufbaus der Episoden ist die Handlung durch die abwechslungsreichen Fälle meist fesselnd. Höhepunkte sind auf jeden Fall die sehr alten Fälle. Ich erinnere mich an einen Fall, bei dem nur noch die Enkelin der Getöteten lebte und der Fall wurde trotzdem gelöst.
Figuren und deren Dynamik
Lilly Rush und Scotty Valens bilden eines der beiden eher lockeren Ermittlerteams der Cold Case Unit. Sie unterscheiden sich sehr voneinander in ihrer Herkunft und ihrem Wesen. So hat Lilly nur eine Schwester, zu der sie kein sehr gutes Verhältnis hat, Scotty hingegen hat mehrere Geschwister. Während Lilly eher ruhig und besonnen ist, ist Scotty zu Beginn seiner Arbeit bei den Cold Cases sehr impulsiv. Das legt sich später etwas.
Will Jeffries und Nick Vera bilden mit Kate Miller den anderen Teil des Teams. Vera ist sehr aufbrausend und er führt meist die Zeugenbefragungen von Verdächtigen durch, da er eine sehr direkte Art besitzt. Jeffries ist ein ruhiger Typ, der für die Informationen über alte Fälle zuständig ist. Er ist am längsten in dieser Abteilung des Morddezernats tätig. Sein Verhältnis zu Vera ist symbiotisch. Kate ist das neuste Mitglied im Team. Sie war zuvor bei der Drogenfahndung, lieferte dort viele gute Informationen, sodass der Leiter der Abteilung, John Stillman, ihr einen Platz anbot. Nach einigem Zögern nahm sie diesen an und integrierte sich sehr gut ins Team. Sie sagt, was sie denkt, ohne dabei zu ausfallend zu werden. Insgesamt ist das Team gut eingespielt. Feste Ermittlerteams gibt es im Grunde nicht, trotzdem bildeten sich zwei Gruppen heraus. Lilly und Scotty stehen etwas mehr im Mittelpunkt als alle anderen Charaktere.
Musik, Darstellung und Anderes
Musikalisch hat "Cold Case" viel zu bieten. So werden in den Rückblicken immer zeitlich passende Musikstücke gespielt, oftmals sehr bekannte. Auch die die Handlung unterstreichenden Musikteile sind gut gewählt. Das Intro der Serie wird durch Geigen dominiert, die eine teilweise unheimliche und melancholische Stimmung kreieren.
Die Darstellung der einzelnen Zeitabschnitte erfolgt nicht nur chronologisch am Aufklärungsverlauf des aktuellen Falls, sondern ist häufig auch an die zeitliche Atmosphäre und damals mögliche Bilddarstellung angepasst (zum Beispiel Schwarz/weiß-Film). Kostüme und Kulissen sind überzeugend und passen sich, wie die Mode und das Make-Up der Figuren, an die jeweilige Zeit an. Ein weiteres Highlight in diesem Zusammenhang sind für jeden Auto-Fan die vielen alten Automodelle, die im Laufe der Serie Einzug in die Rückblenden erhielten.
Mit der Serie "CSI New York" wurde ein Crossover gedreht. Scotty Valens hatte einen Auftritt, als dieser Informationen zu einem alten Fall einer der Mitarbeiterinnen beim CSI einreichte.
Die Serie gibt es aus rechtlichen Gründen den Erwerb der gespielten Titel in der Serie betreffend nicht auf DVD zu kaufen. Ein Einkauf der Musik wäre zu teuer und so würde sich eine DVD-Veröffentlichung nicht rentieren.
Fazit
"Cold Case" zählt mit zum Format der Crime-Serien, aber innerhalb dieses Genres nimmt sie eine eigene Nische ein. Natürlich werden auch hin und wieder ältere Fälle in Serien wie "CSI" oder "Law & Order" behandelt, doch "Cold Case" beschäftigt sich durchweg mit solchen Fällen. Die Figuren erscheinen erst relativ eindimensional, erhalten aber nach und nach Tiefe, die zu ihnen passt. Es geht in der Serie kaum um den technischen Aufwand hinter einer Ermittlung, zum Beispiel durch DNA-Analysen, noch darum, wie die Täter bestraft werden. Vielmehr stehen die Opfer und die Findung der Wahrheit im Mittelpunkt. Sehr schön ist bei jedem Ende das Auftauchen des Opfers in einer Vision, meist von Lilly, das sich so im Grunde dafür bedankt, dass die Wahrheit gefunden wurde und Gerechtigkeit geübt wird.
Insgesamt übt die Serie eine Faszination aus, die selten ist. Doch leider kann der strikte Aufbau der Folgen mit der Zeit ermüdend sein, was der Serie aber keinerlei Spannung nimmt, hat man sich daran gewöhnt.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
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