Criminal Minds: Team Red - Review des Piloten

Foto:

Piloten haben schon allein damit eine Bürde zu tragen, dass sie dem Zuschauer komplett unbekannte Charaktere vorstellen muss und dann noch eine erste Geschichte aufbauen müssen. In diesem Fall kommt noch dazu, dass die Serie ein Abkömmling von "Criminal Minds" ist, eine Serie, die bereits in der Mitte der sechsten Staffel steckt und eine große Fangemeinde hat.

Ich war etwas enttäuscht von dem Spin-Off. Vielleicht lag es auch daran, dass ich erhofft hatte, dass der Pilot besser wird, als der Kurzbesuch beim Original in der letzten Staffel, denn ehrlich gesagt konnte ich mich an das helfende Team absolut nicht mehr erinnern. Der Fall war mir allerdings noch im Kopf geblieben. Allerdings bin ich schon lange ein Fan von "Criminal Minds" und kenne die Arbeit. Vielleicht ist das auch gerade der Grund, warum ich die Folge ziemlich langweilig und vor allem auch als langsam empfand. Meine Gedanken waren immer schon einen Schritt voraus und ich habe mich gefragt, warum sie bestimmte Spezifika, die ich schon aus der Mutterserie kenne, nicht benutzen, um näher an den Täter heranzukommen. Doch der Gedanke, der hinter dem Fall stand, dass es mehr Aufsehen erregt, wenn ein weißes Mädchen entführt wird, als wenn ein schwarzes Kind vermisst wird, war sehr interessant und ein guter Hintergrund.

Man kann jedoch behaupten, dass das Spin-Off sich als selbstständige Serie sehen kann und nicht nur im Schatten ihrer Mutterserie zu stehen braucht. Denn der Aspekt, dass das Red Cell-Team außerhalb der Bürokratie agiert, baut eine Mauer zwischen die Serien. Im Gegensatz zu "Criminal Minds" gibt es hier kein schönes, sauberes und geordnetes Büro, sondern zwei Räume und einer davon ist eine Sporthalle. Auch die Kleidung der jeweiligen Teams ist vollkommen verschieden. In der neuen Serie gibt es den FBI-Dresscode nicht und die Agenten laufen auch in abgetragener Lederjacke und verwaschenen Jeans rum. Man könnte fast meinen, dass die "Criminal Minds"-Schreiberlinge sich ein Beispiel an dem erfolgreichen "NCIS: Los Angeles" genommen haben, denn die Strategie kommt mir doch sehr bekannt vor.

Bei den Darstellern bin ich mir noch etwas unsicher: Es gibt einige Schauspieler, die von der großen Leinwand den Sprung zurück ins Fernsehen gewagt haben und damit erfolgreich waren, Tim Roth ("Lie to Me") ist einer davon. Ob Forest Whitaker dazugehört, weiß ich noch nicht, aber der Anfang einer TV-Karriere ist getan, denn seine Darstellung des Sam Coopers ist überzeugend, auch wenn mir sein Schnaufen etwas auf die Nerven gegangen ist. Er ist ein Chef, der alles unter Kontrolle hat, und wenn es mal nicht so läuft, wie abgesprochen kann er auch laut werden und seine Autorität voll durchsetzen.

Wie auch in dem Spin-Off zu "NCIS" gibt es auch bei "Criminal Minds: Suspect Behavior" einen Charakter aus der Mutterserie, der das Team unterstützt. In diesem Fall ist es die eigentlich lebensfrohe und emotionsreiche Penelope Garcia (Kirsten Vangsness). Doch im Piloten gab es keine persönlichen Austausche, aber immerhin ihre schnellen Auskünfte und ihre voraussehende Arbeit.

Fazit

Ich würde jeder Serie eine Chance geben, wenn mir auch nur ein Teil des Piloten gefallen hat und das hat es mir in diesem Fall. Die Charaktere brauchen noch eine Weile, um sich vorzustellen und an Tiefe zu gewinnen und auch die Fälle müssen besser und schneller werden. Oder es muss eine andere Arbeitsweise her, denn für meinen Fall wurde zu wenig geredet, zu wenig Fakten gesammelt, um sich ein Bild von dem Täter zu machen. Theoretisch hat die Serie Potential, doch ich glaube kaum, dass ich sie weiter verfolgen werde, da ich genug anderer Serien in diesem Format verfolge und gegen die kommt "Criminal Minds: Suspect Behavior" einfach (noch) nicht an.

Anna Sörries - myFanbase

Zurück zur "Criminal Minds: Team Red"-Übersicht

Kommentare