CSI: Cyber - Review des Piloten
Seit "CSI – Den Tätern auf der Spur" im Jahr 2000 bei dem amerikanischen Sender CBS auf Sendung ging, ist es eine Erfolgsgeschichte. Im selben Stil wurden zwei Spin-Offs entwickelt, das eine in Miami und das andere in New York, welche beide zehn beziehungsweise neun Staffeln erfolgreich liefen. Das Original, welches in der Stadt Las Vegas spielt, ging diese Season in die vierzehnte Staffel, löste seit der Entstehung einen richtigen Hype aus und war lange Zeit die meistgesehene Show im amerikanischen Fernsehen. Und auch wenn der Hype inzwischen etwas abgeflaut ist und die zwei Spin-Offs in den letzten Jahren abgesetzt wurden, hat man sich für ein weiteres, drittes Spin-Off entschieden. Eins das aber ein bisschen anders, als die vorhergehenden und das Original aufgezogen wird.
Any crime involving electronic devices is by definition cyber
So geht es in "CSI:Cyber" zwar auch um "normale" Verbrechen, wie Entführung, Mord und Vergewaltigung, doch stehen diese Verbrechen immer in Zusammenhang mit den sogenannten neuen Medien, vor allem dem Internet. Im Mittelpunkt steht nicht wie bei den bisherigen CSIs ein Mann, sondern das Team in "CSI:Cyber" wird von Avery Ryan (Patricia Arquette) angeführt, einer früheren Psychologin, die nach einem Cyber-Anschlag auf ihre Praxis zum FBI gewechselt hat. Ihr Team bestehend aus Agent Elijah Mundo (James Van der Beek), der vor allem für den Außendienst zuständig ist, Daniel Grummitz (Charley Koontz), der sich selbst als der beste White-Hat Hacker bezeichnet, Raven Ramirez (Hayley Kiyoko), eine Spezialistin für sozialen Medien und Brody Nelson (Shad Moss), ein Hacker, welcher verhaftet wurde und nun bei Cyber Crimes seine Taten wieder gut machen kann. Im Unterschied zu den herkömmlichen "CSI"-Serien ist das Cyber Team des FBI zwar in Washington stationiert, klärt aber Verbrechen in den ganzen USA auf, die im Zusammenhang mit Cyberkriminalität stehen.
In der ersten Folge untersucht das Team eine Entführung eines Babys und stößt dabei auf eine furchtbare Entdeckung. Das Babyphone konnte durch einen Fehler so manipuliert werden, dass gleich bei der Entführung das Bild des Babys zu potentiellen Käufern geschickt werden kann und diese so online ihre Angebote zum Kauf dieses Baby machen können. Während der ganzen Folge wird einem bewusst, was übers Internet alles so angestellt werden kann und welcher Gefahr man sich dadurch aussetzt. Natürlich ist sicherlich alles ein bisschen extrem dargestellt und die Gefahr besteht ja schließlich auch außerhalb des Internets, trotzdem finde ich diesen Einblick äußerst interessant und mir gefällt es, dass eine Crime-Serie mal in diesem Bereich angesiedelt wird. Ansonsten war die Folge spannend aufgebaut, so dass beim Zuschauer nie Langeweile aufgekommen ist. Der Schluss beziehungsweise die Szene in welcher Mundo ins Wasser springt um das Baby zu retten, fand ich ein bisschen übertrieben und hätte nicht sein müssen. Denn eigentlich hat es auch so an Action in dieser Episode nicht gefehlt.
Da es sich bei "CSI: Cyber" sehr wahrscheinlich auch um eine Procedural-Serie handelt, werden die Charaktere selber sicherlich nicht so sehr mit Tiefgang behandelt, wie in einer Serie, die mit episodenübergreifenden Storylines arbeitet. Trotzdem denke ich, dass gerade die Charaktere die Stärke dieser Serie sein könnten beziehungsweise das Merkmal, welches sie von anderen Crime-Serien abhebt. Denn im Gegensatz zu den herkömmlichen "CSIs" sind die Charaktere bei Cyber doch etwas anders, vor allem diejenigen, die sich nicht unbedingt im Außeneinsatz befinden. So sind zwar Computergenies, White-Hat Hacker und ehemalige Straftäter nicht unbedingt etwas Neues im Crime-Serien-Universum, doch dass sie die Hauptakteure sind und sich die Serie nur um Computerkriminalität dreht, ist noch nicht so oft da gewesen.
In der ersten Episode werden die meisten Charaktere oberflächlich beschrieben, einzig über Avery Ryan erfährt man ein bisschen mehr, indem ihre Vergangenheit, ihre Motivation in ihrem Job sowie eine ihrer Gewohnheiten erwähnt wird. Wirklich in die Tiefe ist man aber auch bei der Chefin des Teams noch nicht gegangen, genauso wie die Beziehung der Charaktere untereinander zwar in ein paar Szenen angeschnitten wurde, man sich dafür aber noch nicht wirklich Zeit genommen hat. Da aber bei "CSI: Cyber" sicherlich auch in Zukunft die Fälle der Woche im Mittelpunkt stehen, finde ich dies auch nicht weiter schlimm, wenn die Macher sich doch immer wieder ein wenig Zeit für die Charakterarbeit nehmen. Potential ist sicherlich bei den einzelnen Charakteren sowohl in deren Beziehung (persönlich und beruflich) vorhanden. Schließlich hat man mit der Einstellung des ehemaligen Hackers Brody Nelson bereits in der ersten Folge für Konfliktpotential gesorgt und mit der Hauptfigur Avery Ryan und ihrer Vergangenheit auch gleich einen interessanten Handlungsstrang aufgegriffen, mit dem ihr Charakter sicherlich vertieft werden kann.
Überrascht hat es mich, wie sehr mir James van der Beek in seiner Rolle als Elijah Mundo gefallen hat. Für mich, die ihn vor allem als Dawson Leery aus "Dawson's Creek" kenne und ihn dort nicht unbedingt mochte, war es doch eine positive Überraschung wie gut er sich als Agent in einer völlig anderen Serie als "Dawson's Creek" eingefügt hat. Auch der sonstige Cast scheint mir momentan gut gewählt, doch bleibt hier sicherlich abzuwarten, wie es ausschaut, wenn die Charaktere ein bisschen komplexeren Situationen entgegenstehen.
Fazit
"CSI: Cyber" hat mich, die ich nicht wirklich ein "CSI"-Fan bin, positiv überrascht. Die Cyberkriminalität in den Mittelpunkt zu stellen und weniger wert auf die Tatortermittlung zu legen, ist ein cleverer Schachzug, der sicherlich funktionieren könnte, da sich die Serie so von den anderen "CSIs" und Crime-Serien abhebt. Dessen sollte man sich aber auch bewusst sein und nicht plötzlich in die "normalen" Kriminalfälle abdriften. Außerdem ist es sicherlich sinnvoll etwas mehr mit den Charakteren zu arbeiten, da hier definitiv Potential besteht. Ich persönlich werde sicherlich bei der nächste Folge von "CSI: Cyber" wieder einschalten, den unterhalten hat die Pilotepisode allemal.
Maria Schoch - myFanbase
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