Die wilden Siebziger - Review zur Serie

Foto:
Foto: Die wilden Siebziger - Copyright: Comedy Central
Die wilden Siebziger
© Comedy Central

Selten schafft es ein simples Comedy-Format mich durchgehend bei der Stange und am Fernseher zu halten und dabei auch noch wirklich gut zu unterhalten. Doch die herrliche Sitcom "Die wilden Siebziger" ist da irgendwie anders. Mit einer genialen Mischung aus grandiosen Darstellern samt tollen Rollenprofilen und einer doch immer relativ ähnlichen, aber trotzdem abwechslungsreichen Story, lässt mich die Serie immer wieder gerne in die Kleinstadt Point Place abtauchen. Leider habe ich bei Sitcoms immer das wiederkehrende Problem, sie in den ersten Folgen noch ganz toll zu finden, weil alles neu und anders ist, bin dann aber schon nach relativ kurzer Zeit genervt von den oftmals überdrehten Darstellungen. Bei "Die wilden Siebziger" wurde, meiner Meinung nach, ein prima Mittelweg gefunden. Die einzelnen Rollenprofile sind toll ausgearbeitet und ziemlich bunt gemixt, was auch ein Vorrankommen der Charaktere und Story möglich macht. Selbst nach diversen Staffeln und zahlreichen Wiederholungen schalte ich immer wieder gerne ein und kann mich teilweise mit den Geschichten identifizieren, was bei vielen gängigen Comedy-Formaten ja eher unmöglich ist. "Die wilden Siebziger" ist einfach gerade abgedreht genug, um viel lachen und schmunzeln zu können, aber eben doch so bodenständig, dass man sich nicht sofort satt sieht.

Foto: Die wilden Siebziger - Copyright: Comedy Central
Die wilden Siebziger
© Comedy Central

Besonders hervorheben kann sich diese außergewöhnliche Serie durch ihre fantastisch ausgearbeiteten Charaktere, denn ich liebe einfach jeden einzelnen von ihnen. Alle verschiedenen Rollenprofile sind so grandios durchdacht und herrlich sympathisch, dass ich nicht mal einen favorisierten Liebling habe, da die Jugendlichen sowie die Eltern alle komplett überzeugen können. Vom verbitterten Red über die leichtlebige Laurie bis hin zu Frauenheld Kelso sind alle einzelnen Charaktere wunderbar durchgeknallt und trotzdem nachvollziehbar aufgebaut. Alleine die grandiose Mimik der einzelnen Darsteller in diversen Szenen, was durch die Kameraführung und das Ranzoomen der Gesichter noch unterstützt wird, hätte des Öfteren einen Emmy verdient. Auch die sogenannten Circle Sessions, in denen die sechs Jugendlichen im Kreis zusammen sitzen und mehr als offensichtlich berauscht sind, sind jedes Mal wieder ein absolutes Highlight der Serie. Die Kamera zoomt dabei frontal in die einzelnen Gesichter der sechs Freunde, die ihre Dialoge direkt in die Kamera sprechen. Meistens kommt dabei zwar nur ein völlig zusammenhangloses Gespräch zustande, das aber oftmals einfach zum Brüllen komisch ist.

Unterstützt wird das Ganze natürlich durch die fabelhaften Kostüme und Frisuren der siebziger Jahre. Die Ausstattungen der Häuser, die Umgebung, die Autos, alles passt perfekt in diese vergangene Ära und ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Das komplette Feeling der 70er Jahre kommt grandios rüber, ohne aufgesetzt zu wirken. Auch das nebenbei Erwähnen bestimmter Ereignisse, Begebenheiten oder Erfindungen, die für uns mittlerweile normal sind, bringen das 70er Jahre-Flair komplett rüber und machen einem immer wieder bewusst, wie sehr sich die Welt in nur gut 30 Jahren geändert hat.

Nina V. - myFanbase

Zurück zur "Die wilden Siebziger"-Übersicht