Do No Harm - Review des Piloten

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Wer von euch die Pilotfolge von "Do No Harm" noch nicht kennt und nur in den Trailer reingeschaut hat, wird sich jetzt vielleicht fragen: Taugt das überhaupt was? In der Tat zeigt der Trailer nur geringfügig, was man im Piloten zu erwarten hat und man bekommt den Eindruck, alles gesehen zu haben, wenn man sich die Zusammenschnitte im Trailer angeschaut hat. Das ist aber ganz und gar nicht der Fall.

Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Die Serienmacher von "Do No Harm" haben sich tatsächlich viel bei der Geschichte von Robert Louis Stevenson abgeschaut. Auch hier geht es um einen Arzt, der aber schon sein ganzes Leben lang eine Art von multipler Persönlichkeitsstörung durchmacht. Dr. Jason Cole erscheint einen als durch und durch sympathisch und man ist sich sicher, dass er keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Anders als in der Erzählung von Stevenson, entwickelt er aber keinen Trank, um seine gute und seine böse Seite voneinander abzutrennen, sondern er setzt sich jeden Abend selbst unter Drogen, um in einen tiefen Schlaf zu fallen und damit das Auftauchen seiner Alternativpersönlichkeit Ian Price zu unterdrücken. Wir steigen zu einem Zeitpunkt in der Geschichte ein, an dem diese Methode langsam seine Wirkung verliert und Jason sich damit anfreunden muss, dass Ian wieder auf der Bildfläche erscheint und genau das Gegenteil von dem tut, das er selbst tun würde.

Besonders loben muss ich hier die Darstellung von Steven Pasquale, der es sehr überzeugend schafft, von einer Minute auf die andere zwei völlig unterschiedliche Charaktere zu spielen. Es ist wirklich spannend mit anzusehen, wie Ian in Jasons Leben herum zu pfuschen versucht und man dabei nichts mehr von dem liebenswürdigen Arzt sehen kann, dem man gerade noch begegnet war. Ian ist ein ziemlicher Macho, aber auch sehr aufbrausend und impulsiv. Er wird deshalb als die böse Persönlichkeit dargestellt, was er sicherlich ein Stück weit auch ist. Letztendlich hat Ian aber weniger Hemmungen als Jason und ist eher auf Partys aus, als auf eine erfolgreiche Karriere als Arzt. Seinen Ärger, für fünf Jahre quasi eingesperrt gewesen zu sein, kann man an der Stelle nachvollziehen. Und das ist das, was in der Pilotfolge so spannend dargestellt wird und was auch eine Menge Potential für die Zukunft bietet. Man hat richtig Lust darauf, beide Charaktere näher kennen zu lernen: wie sie miteinander umgehen, was sie unterscheidet, aber auch, was sie gemeinsam haben. Wenn man sich hier daran orientiert, beide Persönlichkeiten nicht zu kurz kommen zu lassen, dann kann sich die Serie in eine richtig tolle Richtung entwickeln.

Die anderen Hauptcharaktere treten in der ersten Folge meist nur bei Interaktionen mit Jason oder Ian auf und erscheinen dahingehend auch noch ein bisschen blass und unpersönlich. Hier sollte man beizeiten auch noch ein Augenmerk darauf legen, denn auch wenn der seltsame Fall von Dr. Jason Cole klar im Mittelpunkt steht, ist es unbedingt von Nöten, dass man auch mit den anderen Figuren mitfühlen kann. Das wird in einem Action-Arzt-Drama sicher nicht gerade leicht, aber ich drücke in jedem Fall trotzdem die Daumen.

Fazit

Die Geschichte ist nicht neu, aber trotzdem spannend umgesetzt. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Jason und Ian weitergehen wird und ich denke, man kann auf der Grundlage der sehr überzeugenden Pilotfolge auf weitere, tolle Episoden hoffen. Zudem bieten beide alternative Persönlichkeiten viel Potential und ich hoffe, dass dies ausgeschöpft wird.

Luisa Schmidt - myFanbase

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