DVD-Rezension: "Leverage", Staffel 2

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Leverage
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Nachdem das Team um Nathan Ford (Timothy Hutton) sich in der ersten Staffel gefunden hat, löst es sich am Ende der Staffel auch gleich wieder auf und die Mitglieder wollen nun eigene Wege gehen. Doch ein Verkehrsunfall bei dem Ford Zeuge wird, bringt alle wieder zusammen und sie beschließen erneut denen zu helfen, die von übermächtigen Institutionen oder Personen fast in den Ruin getrieben werden. So zeigt auch die zweite Staffel der Serie "Leverage", welche am 26. Oktober 2012 im deutschsprachigen Raum erschienen ist, diverse Fälle, in welchen Ford und sein Team ihre Gaunerkünste spielen lassen, um diejenigen zu bestrafen, welche andere versuchen zu ruinieren.

Inhalt

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Nathan Ford ist ein ehemaliger Versicherungsdetektiv, der seinem Arbeitgeber einst Zahlungen in Millionenhöhe erspart hat. Doch dann verweigert genau diese Versicherung eine Zahlung für eine aufwändige medizinische Behandlung seines Sohnes, woraufhin dieser stirbt. Nate wechselt daraufhin die Seite und macht es sich zur Aufgabe denjenigen zu helfen, die durch betrügerische Organisationen, Verbrecher oder skrupellosen Geschäftsmachern betrogen wurden und nun kurz vor dem Ruin stehen. Dabei wird er von vier Dieben und Betrügern unterstützt, die alle in ihren eigenen Bereichen einzigartig sind. So gibt es in Sachen Computerhacking kein besserer als Alex Hardison (Aldis Hodge), Parker (Beth Riesgraf) ist eine Meisterdiebin, die alles gewünschte beschaffen kann, Eliot Spencer (Christian Kane) streckt mit seiner Kampfkunst jeden nieder und die Betrügerin Sophie Deveraux (Gina Bellman) kann sich in jede beliebige Person verwandeln. Neben den diversen Fällen, welche das Team bearbeitet, müssen sie sich aber auch immer wieder mit ihrer persönlichen Vergangenheit auseinandersetzen, besonders Sophie braucht in dieser Staffel eine Auszeit von dem Team und schickt dem Team eine Vertretung in Form einer Freundin von ihr Tara Cole (Jeri Ryan). Diese ist auch zur Stelle als plötzlich wieder Jim Sterling (Mark Sheppard), ein ehemaliger Arbeitskollege von Nate, wieder in dessen Leben tritt und dem Team, insbesondere Nate ziemliche Schwierigkeiten bereitet.

Rezension

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Aldis Hodge, Leverage
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Nachdem am Ende der ersten Staffel das Team aufgelöst wurde und jeder wieder seine eigenen Wege ging, war ich gespannt darauf, wie man die erneute Zusammenführung arrangiert. Und mit der Einstiegsepisode, in der Nate wieder Willen in einen Fall verwickelt wird und das restliche Team sich schlussendlich gleich bei ihm in der Wohnung einquartiert schaffen es die Autoren, dass man als Zuschauer gleich wieder in das "Leverage"-Feeling eintaucht und sich auf zukünftige Fälle mit dem gesamten Team freut. Der erste Teil, die Fälle erfüllt die zweite Staffel hervorragend, indem sie uns wieder fünfzehn spannende Fälle präsentiert, in denen das ganze Einfallsreichtum des Teams zum Tragen kommt. So darf man auch in der zweiten Staffel von "Leverage" beobachten, wie die vier Betrüger unter der Führung von Nate diversen Menschen aus finanziellen Nöten helfen und die Betrüger, welche sie um ihr Geld gebracht haben, übers Ohr hauen und zur Strecke bringen.

Foto: Beth Riesgraf, Leverage - Copyright: TBS/Gavin Bond
Beth Riesgraf, Leverage
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Leider fehlt mir bei den ganzen einzelnen Fällen die staffelübergreifende Storyline, die so richtig erst gegen Schluss zum Einsatz kommt und dort dann gleich zwei volle Episoden in Beschlag nimmt. Natürlich ist da auch noch die Sache mit Sophie, die etwas Zeit für sich braucht und sich deswegen eine Auszeit vom Team nimmt, was ich eher als eine Auszeit von Nate interpretiere. Doch auch dieser Handlungsstrang, auf den ich später noch eingehen möchte, kann ich nicht wirklich als Staffelübergreifend bezeichnen, da er viel zu wenig thematisiert wird und außer, dass das ganze Team sie vermisst und ihre Nachfolgerin etwas gewöhnungsbedürftig ist, auch keine tragenden Konsequenzen hat. Dies bringt mich leider gleich zum nächsten negativen Punkt der Staffel. Alle Charaktere bekommen momentan noch viel zu wenig Profil und Tiefe. Ab und zu gibt es wieder eine Folge, die an der Oberfläche von einem der Charaktere kratzt, doch leider ist mir dies zu wenig, vor allem weil in der Folge darauf wieder nichts mehr davon zu spüren ist. Einzig Nates Charakter, von dem man aber sowieso schon am meisten weiß, wird in den zwei letzten Folgen noch vermehrt vertieft und ist für den grandiosen Cliffhanger am Schluss der Staffel verantwortlich, der zeigt, dass Nate im Bezug auf sein Team bereit ist, alles zu riskieren.

Foto: Gina Bellman, Leverage - Copyright: TBS/Gavin Bond
Gina Bellman, Leverage
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Sophies Auszeit habe ich zu Anfang gar nicht mal als so schlecht empfunden, da ich gedacht habe, dass anschließend das Rumtänzeln zwischen ihr und Nate ein Ende hat, weil sie gegenseitig bemerken, wie sehr sie einander brauchen und vermissen. In gewisser Weise war das auch der Fall, abgesehen davon, dass sie und Nate sicherlich auch in der dritten Staffel umeinander herumtänzeln werden, doch war mir die Auszeit zu lang und die Konsequenzen, welche Sophies Abwesenheit im Team hatte, wurden mir zu wenig thematisiert. Außerdem hatte ich meine liebe Mühe mit Tara, die mir sobald sie mir einigermaßen sympathisch wurde, durch ihr eigenes Handeln wieder unsympathisch erschienen ist. Deswegen war ich auch ungemein froh, dass Sophie wieder aufgetaucht ist und in der dritten Staffel hoffentlich das Team dazu antreiben wird, Nate so schnell als möglich wieder zurückzuholen, damit er wieder Robin Hood spielen kann und die Armen mit dem Geld der reichen beglücken kann. In diesem Sinne: "Manchmal sind die Bösen, die besseren Guten!"

Foto: Christian Kane, Leverage - Copyright: TBS/Gavin Bond
Christian Kane, Leverage
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Die DVD-Staffel enthält alle 15 Folgen der zweiten Staffel auf vier einzelnen DVDs, die ansehnlich mit Bildern aus Szenen der Serie bestückt sind. Auch die Plastikhülle ist mit einem Gruppenbild versehen. Das Hauptmenü wirkt durch die ständig wechselnden Szenen aus den verschiedenen Folgen, sowie der Titelmusik der Serie sehr einladend. Auf jeder DVD sind Bonusmaterialien wie Interviews oder Filmsetführungen vorhanden, was dem Zuschauer noch einen ganz anderen Einblick in die Serie verschafft.

Technische Details

Erscheinungstermin: 26. Oktober 2012
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 600 Minuten (15 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Extras: 50 min. exklusives Bonusmaterial (unter anderem: Interviews, Hinter den Kulissen – Special Effects, Filmsetführung)

Fazit

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Für Liebhaber von procedural Serien, welche mit einer gehörigen Portion Humor bestückt sind, ist auch die zweite Staffel "Leverage" ein Muss im DVD-Regal. Die Gaunerserie zeigt sich auch in dieser Staffel mit spannenden und trickreichen Fällen von ihrer besten Seite. Leider fehlt es etwas an episoden- oder staffelübergreifenden Handlungssträngen und das Potential von Sophies viel zu langer Abwesenheit wurde viel zu wenig genutzt, um die Konsequenzen ihrer Auszeit aufzuzeigen. Der Cliffhanger schafft es aber viel wieder gut zu machen und macht definitiv große Lust auf die dritte Staffel.

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Maria Schoch - myFanbase

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