DVD-Rezension: Beverly Hills 90210, Staffel 7
"Beverly Hills, 90210" gilt als Mutter aller Teenie-Serien und hat inzwischen Kult-Status erreicht. Das Leben von Donna, David, Kelly, Brandon, Dylan, Valerie, Steve, Clare und ihren Freunden steht auch im siebten Jahr der Serie ordentlich auf den Kopf und die Weichen für den beruflichen Alltag der Freunde werden gestellt.
Inhalt
Und wieder ist ein Sommer vergangen, welchen die einzelnen Personen aus der bekanntesten Clique von Beverly Hills vollkommen unterschiedlich verbracht haben. Am Ende des Sommers kommen sie alle wieder zusammen, um sich auf ihr Senior-Year am College vorzubereiten und sich allmählich dafür zu entscheiden, was sie in ihrem Leben beruflich erreichen wollen. David (Brian Austin Green) will in der Musikbranche endlich Fuß fassen und hat dafür nicht nur den Sommer über hart gearbeitet, sondern riskiert deswegen auch seine Beziehung zu Donna (Tori Spelling), mit der er gerade erst wieder zusammen gekommen ist. Doch hinter Davids komischen Verhalten steckt nicht nur das Verlangen nach einer Karriere, sondern vielmehr schimmert so langsam aber sicher durch, dass auch er wie seine Mutter manisch-depressiv ist. Der Tod seines Opas stürzt in außerdem immer mehr in die Alkoholsucht. Donna steht ihrem Freund in seiner schweren Zeit zur Seite, ist jedoch auch in ihr eigenes Privatleben mit dem attraktiven Feuerwehrmann Cliff Yeager (Greg Vaughan) eingespannt. Brandon (Jason Priestley) verfolgt weiterhin seine Karriere als Journalist und organisiert das College-Fernsehen, wo es jedoch immer wieder zu Problemen kommt. Er beginnt eine Beziehung mit Tracy (Jill Novick), doch seine ehemalige Beziehung mit und seine immer noch präsenten Gefühle für Kelly (Jennie Garth) überschattet die Beziehung immer wieder.
Kelly selbst arbeitet nebenbei in einer AIDS-Klinik, wo sie sich mit dem im totkranken Jimmy (Michael Stoyanov) anfreundet. Als sie schließlich wieder mit Brandon zusammen kommt, kocht ihre Rivalität zu Valerie (Tiffani Thiessen) noch einmal richtig hoch. Brandon steht zwischen den beiden Frauen und kann es keiner Recht machen. Valerie beginnt eine Affäre mit dem verheirateten Mark Reese (Dalton James), täuscht ihm eine Schwangerschaft vor und muss erneut erkennen, dass sie durch ihr Verhalten alle Menschen vor den Kopf stößt, so auch den attraktiven Schauspieler Rob Andrews (Jason Lewis), und keiner wirklich mit ihr befreundet sein möchte. Steves (Ian Zierung) und Clares (Kathleen Robertson) Beziehung wird derweil immer wieder auf die Probe gestellt, da sie vollkommen unterschiedlich sind und vor allem Clare sich nach jemandem sehnt, der sich erwachsener verhält.
Rezension
Der siebten Staffel merkt man deutlich an, dass die Serie so langsam aber sicher Themen aufgreift, die sich immer mehr von einem jugendlichen Publikum entfernen. Doch ob dies der Serie wirklich gut tut, bzw. ob sie dieser Thematik gewachsen ist, scheint eine ganz andere Frage zu sein. Denn leider konnte die siebte Staffel kaum noch überzeugen, hatte sehr viele Wiederholungen in sich und schaffte es nie so wirklich an die ersten, wirklich sehr unterhaltsamen Staffeln anzuknüpfen. Hinzu kommt, dass sich unsere beliebten Charaktere aus dem Ort mit der wohl bekanntesten Postleitzahl der Welt, gerade einmal Anfang 20 sind und dies dann auch wieder irgendwie nicht so ganz zu den Storylines passen mag.
Bedenkt man, dass Valerie erst 21 Jahre alt ist, jedoch bereits seit einiger Zeit Clubbesitzerin ist und sich nun in dieser Staffel mit einem verheirateten Mann einlässt, so passt da irgendwas nicht ganz zusammen. Ihr gegenüber haben wir den immer moralischen Brandon Walsh, der alles andere als Anfang 20 wirkt, außer wenn er sich mal wieder in einen heißen Flirt mit etlichen Frauen stürzt. Kurioser Weise erscheint es einem fast schon so, als würde Steve der einzige Charakter sein, der sich wirklich seinem Alter angemessen verhält, nur da haben wir einfach das Problem, dass Ian Ziering bereits in den ersten Staffeln der Serie weit älter aussah, als es sein Charakter einfach ist.
Wie dem auch sei, man kommt einfach nicht umher, gerade in der siebten Staffel von "Beverly Hills, 90210" einen extremen Qualitätsabfall bezüglich der Handlungsstränge und Charakterentwicklungen zu bemerken. Bei der Erstaustrahlung ging es mit den Quoten schon mit Beginn der fünften Staffel bergab, aber auch die siebte Staffel büßte damals in den USA noch einmal einen deutlichen Verlust zu den vorherigen Staffeln ein. Und das scheint auch nachvollziehbar, denn zwar wurde man als Zuschauer damals mit den Charakteren erwachsen, jedoch gestaltete sich das eigene Leben wahrscheinlich so vollkommen konträr zu den Problemen von Brandon, Donna, David, Kelly und den anderen, dass man sich einfach nicht mehr mit ihnen identifizieren konnte.
Dass wir uns in der siebten Staffel mal wieder im Kreis drehen, zeigt vor allem die Storyline um Brandon und Kelly. Bereits in der letzten Staffel hat Brandon eine Freundin gefunden, mit der alles wunderbar zu funktionieren scheint und mit der er eine Zukunft sieht. Doch seine Gefühle zu Kelly sind einfach immer noch präsent. Genau das gleiche Spiel haben wir auch diesmal. Kelly und Brandon empfinden immer noch sehr viel füreinander, reden sich ein, dass sie nur Freunde sind, haben beide Beziehungen, nur, um dann am Ende zusammen zu kommen. Dass man hier immer wieder das Spiel auf Anfang setzt, nervt einfach, ist aber leider kein Einzelfall, sondern Gang und Gebe in Serien.
Bei David haben wir es wieder mit Problemen zu tun, die den Charakter immer wieder an den Abgrund treiben. Seine Konstante ist - wie so oft - seine große Liebe: Donna. Bei Donna kann man nur immer wieder sagen, dass sie sich zu einem Charakter entwickelt hat, mit dem man sich wohl am meisten identifizieren kann und deren Handlungsstränge immer wieder interessant und nachvollziehbar sind. Leider hat man sich auch diese Staffel dazu entschieden Donna und David nicht in einer glücklichen Beziehung zu belassen. So enttäuschend es war, dass man die beiden zu Beginn der Staffel kurzerhand wieder getrennt hat, so schön ist es aber auch, dass man die Freundschaft und Liebe der beiden durch die Probleme von David nur hat stärker werden lassen. Und am Ende der Staffel verliert Donna schließlich nach all den Jahren ihre Jungfräulichkeit an David, was der ultimative Liebesbeweis der beiden ist.
Wirklich schade fand ich, dass man das ungleiche Paar Steve und Claire, welches in der letzten Staffel noch für den Humor in der Serie gesorgt hat, in dieser Staffel unglaublich stiefmütterlich behandelt hat bzw. ihre Beziehung ad absurdum geführt, sodass man sich einfach nur fragen musste, warum die beiden überhaupt zusammen sind und dann auch irgendwie traurig war, was man aus den beiden gemacht hat.
Die insgesamt 32 Episoden der siebten Staffel finden sich in der DVD-Box auf sieben Discs verteilt und zeigen inhaltlich, das letzte Jahr der ehemaligen Teenager auf dem College und die Phase, in der sie sich ernsthafte Gedanken um ihre Zukunft machen müssen. In dieser Umbruchsphase zeigt sich, wie wichtig die Menschen sind, auf die man sich verlassen kann, welche Personen immer für einen da sind und bei wem man sich einfach mal fallen lassen oder an der Schulter ausweinen kann. Specials beinhaltet diese Staffel leider erneut keine, was immer wieder aufs Neue sehr schade ist, denn Gag-Reels, Interviews mit den Darstellern oder einfach nur kleine Einblicke hinter die Kulissen wären einfach eine schöne Sache und man könnte nach all den Jahren noch einmal ganz anders in Erinnerungen schwelgen. Auch die Musik wurde für die DVD-Veröffentlichung in einigen Episoden verändert und kann sich entsprechend von den Originalepisoden unterscheiden.
Technische Details
FSK: 12
Laufzeit: 1349 Minuten (32 Episoden)
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Surround)
Untertitel: Deutsch
Produktionsjahr: 1997
Erscheinungstermin: 6. Oktober 2011
Fazit
Leider lässt sich der Qualitätsabfall von "Beverly Hills, 90210" mit der siebten Staffel nicht mehr leugnen. Kaum noch wirklich interessante Handlungsstränge, Charaktere, die immer wieder die gleichen Fehler begehen uns sich alles andere als ihrem Alter entsprechend verhalten, und nur sehr wenige Lichtblicke insgesamt. Die sechste Staffel konnte sich durch einige bahnbrechende Entwicklungen noch gut über Wasser halten, was wir in der siebten Staffel jedoch leider nicht haben. Einzelne Episoden stechen zwar hervor und einige brisante Thematiken werden behandelt, im Großen und Ganzen bleibt jedoch nicht wirklich viel Erinnerung, was einen vollkommen überzeugen konnte. Dennoch sollte natürlich für alle, die die Serie schon früher geliebt haben, klar sein, dass man sich auch die siebte Staffel anschaffen muss. Vor allem, wenn man das Paar David und Donna mag, die Rivalität zwischen Kelly und Valerie unterhaltsam findet oder einfach nur so in Erinnerung schwelgen möchte. Ein absolutes Defizit an der DVD-Box sind leider (mal wieder) die nicht vorhandenen Specials...
Annika Leichner - myFanbase
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