DVD-Rezension: Private Practice, Staffel 4
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Die vierte Staffel von "Private Practice" knüpft direkt an den Tod von Dell Parker an, denn seine Beerdigung steht im Staffelauftakt bevor. Doch trotz diesem tragischen Ereignis bedeutet das nicht, dass das Leben der Ärzte stehen bleibt. Charlotte King und Cooper Freedman haben sich verlobt und auch Pete Wilder und Violet Turner entscheiden sich dazu, zu heiraten. Das Leben der Ärzte der Oceanside Wellness Group geht also weiter und für einige von ihnen, wird es nicht gerade einfach. Ein Erlebnis folgt dem nächsten und keiner von ihnen bleibt verschont. Es stehen Veränderungen an, Schicksalsschläge und auch viele schöne Momente, die die Ärzte in der vierten Staffel von "Private Practice" erleben.
Die vierte Staffel lief in den USA vom 23. September 2010 bis zum 19. Mai 2011 auf ABC. Die deutsche Ausstrahlung begann am 23. März 2011 auf ProSieben und im Anschluss erschien die vierte Staffel auf DVD.
Inhalt
Bereits kurze Zeit nach Dells Tod konzentrieren sich die Ärzte auf ihr eigenes Leben. Charlotte und Cooper sind glücklich verlobt, doch die Hochzeit liegt noch in weiter Ferne, denn Charlotte muss erstmal ein tragisches Erlebnis überstehen, bevor sie wieder die Alte ist. Und auch die Eltern der beiden stehen ihnen im Weg, was sie jedoch nicht daran hindert, sich gegenseitig das Ja-Wort zu geben. Dieses geben sich auch Pete und Violet, nachdem sie wieder zu einander finden. Obwohl sie anfangs eine harmonische Ehe führen, wird auch diese bald gestört und die Schuld daran trägt Violet, denn sie entscheidet sich dazu, ein Buch über ihre tragischen Erlebnisse zu veröffentlichen. Dass dies nicht nur private, sondern auch berufliche Konsequenzen hat, damit hat auch Violet nicht gerechnet.
Mit Konsequenzen muss auch Addison Montgomery rechnen, denn sie entscheidet sich dazu, ein Baby zu bekommen. Dazu trägt sicherlich auch ihre Mutter Bizzy bei, denn Addison fühlte sich nie geliebt und in dem Moment, als die beiden wieder zu einander finden, werden sie auseinander gerissen. Um dieses Loch zu schließen, will Addison schwanger werden, doch ihr neuer Partner Sam Bennett möchte nicht noch einmal Vater werden, was für einige Probleme zwischen ihnen sorgt. Mit Problemen hat auch Naomi Bennett zu kämpfen, die am Ende der Staffel eine wichtige Entscheidung trifft, um endlich glücklich zu werden.
Rezension
Die dritte Staffel von "Private Practice" hat nicht wirklich mit einem großen Cliffhanger geendet. Dell ist gestorben, Addison und Sam sind zusammen gekommen und Cooper und Charlotte haben sich verlobt. Soweit so gut, doch dass dies nicht der Endzustand sein kann, ist selbstverständlich klar. Das Leben der Ärzte geht weiter und sie erleben auch in der vierten Staffel ihre Höhen und Tiefen. Dabei konzentrieren sich die Autoren auf die einzelnen Paare in der Serie und auch die Charaktere, die in keiner Beziehung sind. Man könnte fast sagen, dass es in dieser Staffel um Veränderungen im Leben geht.
So ist beispielsweise Addison diejenige, in deren Leben sich sehr viel verändert. Sie ist frisch mit Sam zusammen, doch auch hier läuft nicht alles am Schnürchen und das ist auch gut so, denn sonst wäre es ja langweilig. Sie hat durch ihre neue Beziehung Probleme mit ihrer besten Freundin und die beiden gehen sogar getrennte Wege, was einen Fan nicht besonders freut, wenn man die beiden von Anfang an kennt. Zuflucht sucht Addison bei Sam, doch die tolle Beziehung der beiden ändert sich ziemlich schnell. Zugegebenermaßen kommt es einem zu schnell vor, da sich die beiden nie richtig entscheiden können, ob sie nun zusammen sind, oder nicht. Mit der Zeit geht einem das auf die Nerven, doch man wird durch Addisons andere Storys auch gut davon abgelenkt. So muss sie sich in dieser Staffel auch mit ihrer Mutter Bizzy auseinandersetzen, die sie unter Druck stellt, weil ihre Verlobte Susan an Krebs leidet. (#4.11 Genies) Addison setzt ihre ganze Kraft ein und doch ist sie am Ende die Verliererin, weil ihre Mutter stirbt (#4.13 Blinde Liebe) und Addison genau dann verlässt, als die beiden quasi zueinander finden. Das war eine schöne Storyline, die zeigt, dass im Leben einfach nicht alles so läuft, wie man es gerne hätte. Das zeigt auch Addisons Wunsch nach einem Baby, dem Sam nicht entgegenkommen möchte. Dieser Wunsch nimmt bald Addisons gesamtes Leben ein, was leider auch Auswirkungen auf ihre Sympathie hat, weil sie damit ziemlich schnell nervt, da sich bei ihr bald alles nur noch darum dreht. Man kann sie zwar nachvollziehen, doch es wird mit der Zeit auch anstrengend.
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Anstrengend wird mit der Zeit auch Violet. Scheint sie am Anfang der Staffel noch sympathisch zu sein und man freut sich für sie und Pete, so fängt sie ab Mitte der Staffel an, zu nerven. Sie wird immer egoistischer und setzt damit nicht nur ihre Ehe aufs Spiel, sondern auch ihre Karriere. Das wirkt sich auch auf die anderen Ärzte aus, weil dadurch die Praxis bedroht wird (#4.22 Alles wird anders). An sich eine schöne Storyline, die jedoch durch den Auftritt von Violet etwas an Ausdruckskraft verliert. Man wünscht sich einfach, einen anderen Menschen zu sehen, der Pete und Lukas verdient. Und das hat Violet meiner Meinung nach in dieser Staffel nicht.
Was Charlotte in dieser Staffel verdient, ist großer Respekt. Ihre Storyline ist überwältigend und hat eine enorme Wirkung auf einen. Ihre Vergewaltigung (#4.06 Familiensache & #4.07 Was mit Charlotte King geschah) geht einem sehr zu Herzen und man sitzt gebannt vor dem Bildschirm und traut sich eigentlich nicht einmal, zu atmen. Diese Episode saugt einen fest und auch die darauf folgende Entwicklung von Charlotte und auch Cooper ist einfach nur gut geschrieben und überzeugt von Anfang bis Ende. Man leidet mit ihnen und später freut man sich für sie, denn sie schaffen es, über diese Tragödie hinweg und finden wieder zueinander, was einen sehr freut, weil dieses Paar einfach besonders ist. Die Hochzeit der beiden (#4.20 Etwas Altes, etwas Neues) geht einem ebenfalls zu Herzen, weil ihnen durch ihre Eltern auch Steine in den Weg gelegt werden, die man ihnen nach Charlottes Erlebnis einfach nicht wünscht. Doch sie überstehen das alles und stehen zu ihrer Liebe, wodurch sie zu einem Lieblingspaar werden, das man nicht mehr missen möchte und dem man kein Unglück mehr wünscht. Eine der besten Storylines in dieser Staffel, die es alleine schon wert ist, dass man sich diese DVD-Box zulegt.
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Wer in dieser Staffel etwas in den Hintergrund rückt, das ist Naomi. Durch all die Schwierigkeiten, die sie mit Sam und Addison hat, kann sie nicht länger in ihrer Nähe sein und geht deshalb öfters auf Reisen, unter anderem nach Afrika, wo sie glücklich ist. Dennoch kann sie Los Angeles nicht ganz den Rücken kehren, weil es immerhin ihre Praxis ist und ihre Familie dort lebt. Man erkennt jedoch ziemlich schnell, dass Naomi unglücklich ist und als dann auch noch Dr. Gabriel Fife auftaucht, um sie zurückzugewinnen, wünscht man sich selbst ein Happy-End für sie. Das findet sie auch, in dem sie sich mit Fife verlobt (#4.22 Alles wird anders), Betsey Parker bei sich aufnimmt (#4.21 Die richtige Entscheidung) und mit ihrer Tochter Maya und ihrer Enkelin Olivia nach New York zieht. Schweren Herzens sagt man "Tschüss" zu Naomi und bereits im Staffelfinale wird einem klar, dass man sie vermissen wird.
Die Aufmachung der DVD-Box unterscheidet sich farblich von den Vorgängern, ist aber im gleichen Stil und passt somit zu der gesamten Reihe. Im Gegensatz zur DVD-Box der dritten Staffel ist das Coverbild hier nicht verpixelt, sondern in guter Auflösung und schön erkennbar. Auch die Bilder auf der Rückseite sind in guter Auflösung und erkennbar, was einen zufrieden stellt. Die Box besteht aus sechs Discs, auf denen alle 22 Episoden der vierten Staffel zu finden sind. Alle Extras, die sich auf der Box befinden, sind auf der sechsten Disc zu finden.
Das Menü ist ebenfalls musikalisch animiert, was jedoch wieder einer heiteren Fahrstuhlmusik gleicht und etwas stört. Da die Musik bei "Private Practice" eher immer ruhig und melancholisch ist, wünscht man sich hier ebenfalls ruhigere Musik, weil man das mit der Serie verbindet.
Specials
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Wer die vierte Staffel gesehen hat, weiß sicherlich, dass Charlotte King darin vergewaltigt wurde. Die Episode nach ihrer Vergewaltigung war mit Sicherheit die emotionalste Folge der ganzen Staffel. Wenig Musik, unterschiedliche Emotionen, wie Wut, Angst, Verzweiflung und eine herausragende Leistung von KaDee Strickland. Als diese Episode ausgestrahlt wurde, gab es sicherlich keinen Menschen, dem dieser Moment nicht zu Herzen ging. Aufgrund dessen war die Neugier groß, ob Shonda Rhimes das Thema in einem Special auf der DVD-Box adressieren wird und das hat sie auch getan. In zwölf Minuten erfährt man, wie die Episode umgesetzt wurde, welchen Einfluss sie auf die einzelnen Schauspieler hatte und insbesondere was sich für Kadee Strickland dadurch verändert hat. Diese zwölf Minuten gehen einem ebenso zu Herzen, wie es die Episode getan hat. Es schießen einem die Tränen in die Augen und man bekommt Gänsehaut. Ein definitiv großer Pluspunkt für diese DVD-Box, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Doch auch für die Lachmuskeln wird gesorgt, denn es gibt auch auf dieser Box verpatzte Szenen der Darsteller, die einen zum Lachen bringen und zeigen, weshalb man diese Truppe so gerne mag. Denn sie sind auch nur Menschen, die Fehler machen und diese Fehler lassen sie noch sympathischer wirken. Leider sind die zwei Minuten ziemlich schnell vorbei und man wünscht sich, dass es noch ein bisschen mehr verpatzte Szenen gegeben hätte.
Das dritte Special auf der Box sind neun zusätzliche Szenen, die man in den Episoden nicht finden kann. Alle Szenen sind in englischer Sprache und mit deutschen Untertiteln versehen. Für jeden Fan der Serie ein toller Pluspunkt, weil man dadurch noch ein wenig mehr Einblick in die einzelnen Episoden bekommt.
Technische Details
Veröffentlichungsdatum: 27. Oktober 2011
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 986 Min.
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Fazit
Die vierte Staffel von "Private Practice" ist die Anschaffung auf jeden Fall wert. Das Liebesdrama rückt hier mehr in den Hintergrund, vielmehr stehen die einzelnen Charaktere, ihre Beziehung zueinander und die Entwicklung ihres Lebens im Vordergrund. Allein schon Charlottes Storyline ist die Anschaffung wert und wird sogar mit einem eigenen Special belohnt, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
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Alex Olejnik - myFanbase
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