DVD-Rezension: Desperate Housewives, Staffel 7.1
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Am Ende der sechsten Staffel kehrte ein alter Bekannter in die Wisteria Lane zurück: Paul Young mietet das Haus der in einer finanziellen Krise steckenden Familie Delfino, die vorübergehend in ein kleineres Appartment in einem anderen Teil der Stadt ziehen müssen. Die Hausfrauen staunen nicht schlecht, als sie ihren neuen alten Nachbarn wiedersehen, ahnen jedoch, dass er mit seiner Rückkehr etwas im Schilde führt.
Inhalt
© 2010 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Paul klärt die überraschten Bewohner der Straße auf, dass man Felicia Tilman, die ihren eigenen Tod damals vorgetäuscht hatte, um Paul für den Mord an ihrer Schwester Martha Huber zu bestrafen, bei einer Polizeikontrolle aufgegriffen und hinter Gitter gebracht hat. Da seine Unschuld nun bewiesen war, hat man seine Strafe aufgehoben und er beschloss, wieder in seine alte Nachbarschaft zu ziehen.
Während Paul sich mit seiner neuen Frau Beth einrichtet und einen Plan entsinnt, sich an seinen ehemaligen Nachbarn zu rächen, die ihn vor Gericht nicht entlastet hatten, erhält Lynette Scavo Besuch von ihrer alten College-Freundin Renee Perry. Lynette schwelgt in alten Erinnerungen an ihre Freundschaft mit Renee, die sich dann jedoch bei jeder Gelegenheit über Lnyettes Leben als Hausfrau und Mutter lustig macht. Erst nachdem Lynette sie vor die Tür setzt, gesteht Renee ihr, dass sie von ihrem Ehemann Doug verlassen worden ist und in eine kleine Sinnkrise geraten ist. Um etwas Abstand von ihrem Leben in New York zu bekommen, zieht sie kurzerhand ebenfalls in die Wisteria Lane.
Bree versucht derweil, nach der Scheidung von ihrem Mann Orson als Singelfrau klar zu kommen und verliebt sich bald in ihren jungen Handwerker Keith Watson. Der große Altersunterschied schreckt sie zunächst ab, ihn um ein Date zu bitten, doch als sie bemerkt, dass auch Renee ein Auge auf ihn geworfen hat, beschließt Bree, um Keith zu kämpfen.
Carlos und Gabrielle erfahren derweil, dass ihre Tochter Juanita nach der Geburt vertauscht wurde und die Kleine gar nicht ihre leibliche Tochter ist. Während Carlos nicht daran interessiert ist, Kontakt zu den anderen Eltern aufzunehmen, die seine Tochter aufziehen, kommt Gabrielle nicht damit zurecht, nicht zu wissen, wo ihre Tochter ist und wie es ihr geht. Sie stellt selbst Nachforschungen an, die Familie ausfindig zu machen und ist überrascht, als sie sieht, wie ihre Tochter hätte sein können.
Rezension
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Die sechste Staffel endete ja mit einem durchaus interessanten Cliffhanger. Paul Young, der seit dem Ende der zweiten Staffel hinter Gittern sitzt, zog wieder in die Wisteria Lane. Seine Rückkehr versprach einiges an Zündstoff, denn wer erinnert sich nicht daran, dass er Martha Huber auf dem Gewissen hat. Nun ist er also offiziell von dem Mord an Felicia Tilman freigesprochen worden und sinnt auf Rache an Bewohnern der Wisteria Lane. Im Laufe der ersten Staffel versucht er eine Art Anlaufstelle für ehemalige Strafgefangene, die nun ihren Weg zurück in die Zivilisation suchen. Dass sein Vorhaben bei den Familien nicht gerade auf Gegenliebe stößt, ist sofort klar. Paul hingegen genießt es, zu sehen, wie seine Nachbarn erst allmählich dahinter kommen, was er eigentlich plant. Der Zuschauer ahnt sofort, dass Paul etwas im Schilde führt und auch seine neue Frau Beth wirkt auf den ersten Blick sehr naiv. Umso interessanter wird es für die Zuschauer dann, als man erfährt, dass Beth und Paul eigentlich nur eine rein plantonische Beziehung führen und Beth niemand geringeres als die Tochter von Felica Tilman ist.
Und während Paul unwissend, wen er an seiner Seite hat, mit fast schon stoischer Ruhe seinen Plan verfolgt, kämpfen die Hausfrauen mit ihren ganz eigenen Problemen.
Susan wird von Geldsorgen geplant und kommt mit ihrem einfachen Leben in einem kleinen Appartement kaum klar. Um Geld zu verdienen, lässt sie sich sogar von ihrer Vermieterin überreden, in die Erotikbranche einzusteigen und beschließt, sich selbst übers Internet zu vermarkten. Nach all den Jahren hat sich Susan kaum verändert und ist noch immer die Person geblieben, auf die man am ehesten in der Sendung verzichten könnte. Ihre peinlichen Auftritte als erotische Putzfrau sind eher lächerlich als amüsant und so tut es gut, dass man Susan bald wieder in die Geschehnisse der Wisteria Lane integriert, anstatt ihr eigenständige, langweilige Geschichten zu geben. Mike bekommt man hingegen kaum mehr zu Gesicht. Aus Geldnot nimmt er einen Job in Alaska an und ist einen Großteil der ersten Staffelhälfte kaum in irgendwelche Geschichten außerhalb der Mayer-Delfino-Familie involviert.
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Bree versucht nach dem Ende ihrer Beziehung mit Orson, als Single klar zu kommen und verliebt sich Hals über Kopf in ihren attraktiven Handwerker Keith. Der Konkurrenzkampf, der zwischen ihr und der neu in die Wisteria Lane gezogenen Powerfrau Renee Perry entsteht, ist über weite Strecken zwar nett anzusehen, doch so recht wollen einige Ideen der Autoren beim Zuschauer einfach nicht zünden. Und so machen sich die beiden Frauen am Ende mit ihrem Gerangel um den muskulösen Heimwerker nur lächerlich. Schließlich zieht renee den kürzeren und Bree kann in der Beziehung zu Keith endlich wieder etwas aufleben, wenn auch es ihr nicht leicht fällt, mit dem großen Altersunterschied zu Keith klar zu kommen. Und zu allem Überfluss kommt Bree dann auch noch in die Wechseljahre. Wie sooft gehören Bree damit die witzigsten Szenen im ersten Teil der Staffel.
Lynette hingegen hat mal wieder Probleme mit ihrem Ehemann Tom, der seit der Geburt der kleinen Paige unter Wochenbettdepressionen leidet und diese mit Marihuana zu lindern versucht. Man lässt Tom Scavo wirklich von einer persönlichen Krise in die nächste schlittern, stellt ihn wie eh und je als armen, unter der Fuchtel seiner Frau stehenden Mann an, der mit seinem Leben nicht so recht klar kommt. Die Eheprobleme zwischen Tom und Lynette ziehen sich wie ein roter Faden durch die Serie, doch bislang haben es die beiden immer wieder geschafft, sich zusammen zu raufen und irgendwie wir man das Gefühl nicht los, als könnte die beiden nichts trennen.
Dann jedoch erfährt Lynette dann auch noch ein sehr interessantes Detail, das ihr Mann ihr all die Jahre erfolgreich verschwiegen hatte. Während einer kurzen Trennungszeit während ihrer Verlobung, hat Tom eine Affäre mit, ja mit wem wohl - ihrer einst besten Freundin Renee. Nun kommt die Diskussion wieder in Gange, ob man während einer Auszeit mit anderen Partnern intim werden darf oder nicht – das klassische "Friends"-Problem, das auch schon Ross und Rachel staffelnlang begleitet hat. Lynette hat ihre ganz eigene Art und Weise mit Toms "Betrug" fertig zu werden und versucht sich mit kleinen Gemeinheiten an ihm zu rächen.
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Gabrielle gesteht man dieses Mal eine recht emotionale Geschite zu. Sie erfährt, dass man im Krankenhaus, kurz nach der Geburt, ihre Tochter Juanita vertauscht hat. Irgendwie eigenartig, hat man die übergewichtige Querulantin, die so ganz ander ist als ihre Mutter, doch mittlerweile schon ein wenig ins Herz geschlossen, gerade weil sie ihrer Mutte so gar nicht ähnelt. Natürlich versucht Gabrielle dahinter zu kommen, was mit ihrer leiblichen Tochter geschehen ist und macht bald die kleine Grace ausfindig, die ihr dann wiederum so ähnlich ist, dass man aus dem Lächeln nicht mehr herauskommt. Doch es kommt, wie es kommen muss. Ein unbedarfter Versucht von Gabrielle, ihre Tochter bei sich zu behalten endet in deren endgültigen Abschied. Gabrielle versucht so gut wie möglich den Verlust zu akzeptieren, verzweifelt jedoch daran und steigert sich in eine bizarre Welt voller Puppen hinein und verliert dabei fast Juanita aus dem Blick.
Der erste Teil der Staffel endet, wie man es von den "Desperate Housewives" nicht anders gewohnt ist, mit einem großen Kabumm, oder wie in diesem Fall mit einer Massenpanik, die unter den Bewohnern der Wisteria Lane, einigen Ex-Sträflingen und einer Bürgerwehr ausbricht. Susan wird dabei fast tot getrampelt büßt ihre einzig verbliebene, funktionierende Niere ein. Gabrielle kann gerade noch ihre kleine Tochter davor retten, vom wütenden Mob nieder gemacht zu werden und Paul Young sieht sich genüßlich an, wie die Straße der Moralapostel den Bach hinuntergeht.
Und während Paul am Ende zufrieden ist, seien Rache bekommen zu haben, fällt ein Schuss, der ihn niederstreckt. Zwar überlebt er den Schuss und landet "nur" im Krankenhaus, erfährt dann jedoch, dass Beth ihm nicht die Wahrheit gesagt hat und es so einige gibt, die ihm nach dem Leben trachteten.
Specials
Viele Extras hat die DVD zum ersten Teil der siebten Staffel leider nicht zu bieten. Lediglich auf der dritten DVD findet sich ein kurzes Special aus bislang nicht gezeigten Szenen. Es hat schon seinen Grund, dass die kurzen Sequenzen es nicht bis in die Enfassungen der Episoden geschafft haben und der Schere zum Opfer gefallen sind - sie sind allesamt nicht sonderlich aufschlussreich, weder spannend noch witzig oder gar für die Geschichte irgendwie relevant. Schade, dass man wohl erst wieder bis zur DVD zur Staffel 7.2 warten muss, um ein paar interessante Einblicke hinter die Kulissen der Housewives zu bekommen.
Ein kurzes Wort auch noch zur Aufmachung der DVD. Ein wenig schade ist es, dass man sich für das sehr düster wirkende Promofotos der Ladies entschieden hat, das Neuzugang Vanessa Williams so stark in den Vordergrund rückt. Da sie mit dem Staffelgeheimnis kaum etwas zu tun hat, hätte ich wohl eher ein anderes Bild ausgewählt, das Renee Perry als gleichberechtigte Hausfrau neben den anderen zeigt.
Technische Details
Erscheinungstermin: 27. Oktober 2011
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 500 Minuten (12 Episoden)
Bildformat: 1,77:1, 16:9
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch,
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Portugiesisch, Englisch für Hörgeschädigte, Niederländisch, Türkisch
Fazit
Fans der Serie sollten sich die DVD schon aus dem Grund zulegen, da mit dem Auftauchen von Paul Young und Felicia Tilman wieder ein bisschen Staffel 1-Flair in die Wisteria Lane zieht und man sehen kann, wohin sich die Serie in all den Jahren entwickelt hat. Leider bietet die DVD neben den sicherlich nicht immer grandiosen, oft aber sehr unterhaltsamen Episoden nicht viel Spannendes, aber das tut dem Spaß an der Serie sicher keinen Abbruch.
Melanie Wolff - myFanbase
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