DVD-Rezension: Robin Hood, Staffel 1.1
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Die Geschichte von "Robin Hood" kennt wohl jeder, nicht zuletzt dank der Adaptionen der Erzählungen in Film und Fernsehen. 2006 schickte auch der britische Sender BBC One ein eigenes Format an den Start, in dem die Sagen rund um den Helden von Nottingham gezeigt werden. Von Februar bis Mai 2012 lief die erste Staffel der Serie auch in Deutschland auf Super RTL; die ersten sechs Folgen gibt es seit April 2012 auf DVD und Blu-ray.
Inhalt
Die Serie spielt in England im Jahr 1192, in dem Robin von Locksley (Jonas Armstrong) nach fünf Jahren mit seinem Gefährten Much (Sam Troughton) aus dem Heiligen Land zurückkehrt. Er kämpfte an der Seite von König Richard I. in einem Kreuzzug; während seiner und des Königs Abwesenheit hat sich in seiner Heimat jedoch einiges verändert. Ein neuer Sheriff (Keith Allen) herrscht über die Grafschaft rund um Nottingham und beutet deren Bewohner aus. Als Robin beschließt, sich dies nicht mit anzusehen, wird er schnell als Aussätziger geächtet und wohnt von da an mit einer Gruppe anderer Verstoßener in den Wäldern. Nun versucht er von dort aus, dem Volk zu helfen und gleichzeitig das Vertrauen seiner Jugendliebe Marian (Lucy Griffiths) zurück zu gewinnen.
Rezension
Anhand von nur sechs Episoden eine Serie beurteilen zu müssen ist nicht leicht. Zwar gibt es immer wieder Kandidaten, die einen schon nach einer (sehr) kurzen Staffel von sich überzeugen können, aber generell braucht Qualität schon so seine Zeit. Bei britischen Serien ist es generell üblich, eine Staffel nur mit wenigen Folgen auszustatten und so wurde es auch bei "Robin Hood" gemacht, dessen komplette erste Season 13 Folgen umfasst und bei der Veröffentlichung merkwürdigerweise in zwei Teile geteilt wurde. Was erwartet nun also den Zuschauer, sollte er die Serie noch gar nicht kennen?
Die Serie ist im Großen und Ganzen wie eine Procedural-Serie mit Fällen der Woche aufgebaut, nur dass es sich bei diesen eben um Geschichten handelt, die zeigen, wie Robin und seine Gefährten den Menschen rund um Nottingham zu Hilfe eilen. Dazu sollte man zwar generelle Kenntnisse über die Serie, oder wenigstens schon mal von Robin Hood gehört haben, aber meiner Meinung nach ist es nicht so schlimm, wenn man mal eine Folge verpasst hat; man kann auch so gut wieder in das Geschehen einsteigen.
Bei den Charakteren wurde vor allem versucht, der Figur des Robin neues Leben einzuhauchen und das wird besonders durch die Darstellung von Jonas Armstrong erreicht. Sein Robin erscheint einem noch etwas jungenhaft, obwohl er einige Zeit in Palästina war und dort in einem Kreuzzug mitgekämpft hatte. Er ist aber ein guter Kerl und auch sein Sinn nach Gerechtigkeit war nicht zu dick aufgetragen. Was mich aber doch ab und an störte, war der Fakt, dass er manchmal zu sehr Ich-bezogen auftrat und sich über das gesunde Maß hinaus bemühte, dass sein ehemaliges Volk ihn vergöttert. Das schien in den sechs Folgen die Hauptantriebskraft dahinter zu sein, wieso Robin tut, was er tut und das passte bei mir nicht zu der Vorstellung, die ich von dem Helden hatte.
Im Gegensatz dazu sind aber die "Bösen" in der Serie sehr gut dargestellt. Neben dem Sheriff gibt es da noch den Gehilfen von ihm; Sir Guy von Gisborne, der von Richard Armitage dargestellt wird. Beide sind für mich das Salz in der Suppe, das die Serie unterhaltsam gestaltet. Den Sheriff kann man zwar meistens nicht sonderlich ernstnehmen, da er einen Hang dazu hat, sich alle paar Episoden lächerlich zu machen, aber Sir Guy ist einer der Figuren, die man mit Vergnügen verachten darf. Dabei wird vor allem viel Wert darauf gelegt, dass sein Charakter nicht komplett eindimensional gestaltet wird, denn durch sein stetes Werben um die Hand von Lady Marian lernt man schnell eine ganz andere Seite an ihm kennen. So ist er zwar oft kaltherzig, wenn es um die Nöte der Bevölkerung geht, aber es gibt dennoch etwas, das ihm wirklich wichtig ist.
Lady Marian stand ich zu Beginn etwas skeptisch gegenüber, unter anderem weil mir nicht erfolgreich vermittelt werden konnte, dass diese Frau erst 21 Jahre alt sein soll. Doch mit der Zeit mochte ich sie dann immer mehr und mehr, was vor allem an ihrer privaten Entwicklung liegt, die nicht im Zusammenhang mit Robin steht.
Mit den Extras sieht es leider etwas sehr mau aus, da man gerade mal zu zwei der Folgen einen Audiokommentar finden kann. Das war es dann auch schon – keine Trailer, keine Gag-Reels oder wenigstens einen kleinen Blick hinter die Kulissen. Das ist ein Punkt, den ich ziemlich schade finde, denn meiner Meinung nach hätte man bei bloß sechs Episoden schon einen größeren Kaufanreiz liefern müssen.
Technische Details
FSK: 12 Jahre
Laufzeit: 270 Minuten (6 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache: Deutsch Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch
Veröffentlichungsdatum: 5. April 2012
Fazit
An und für sich ist die Serie sehr gut, für meinen Geschmack allerdings etwas, das ich mir wohl eher im Fernsehen anschauen würde. Dass es nahezu kein Bonusmaterial gibt, finde ich ziemlich schade und deshalb würde ich den Kauf der DVD oder Blu-ray nur Personen empfehlen, die Fans der Serie geworden sind und sich die Folgen gern öfter ansehen wollen. Ansonsten denke ich nicht, dass man die Serie unbedingt im Regal stehen zu haben braucht.
Luisa Schmidt – myFanbase
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