DVD-Rezension: Lost, Staffel 5
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Auch im fünften Jahr der Serie "Lost" dreht sich wieder alles um die mysteriöse Insel und wie die restlichen Überlebenden sich nach großen Veränderungen dort zurechtfinden. Staffel fünf lief vom 21. Januar bis zum 11. März 2010 auf kabel eins in deutscher Erstausstrahlung und war zwei Wochen nach dem Staffelfinale auch auf DVD erhältlich.
Inhalt
Nachdem ein paar der Überlebenden des Flugzeugabsturzes von der Insel wieder nach Hause konnten, wird ihnen nach drei Jahren Abwesenheit von Ben Linus (Michael Emerson) klar gemacht, dass sie wieder zurück kehren müssen. Das birgt vieles an Konfliktpotential, denn einige von ihnen, allen voran Kate (Evangeline Lilly) und Sun (Yunjin Kim), haben sich in der Zeit ein solides Leben aufgebaut und haben nicht die Absicht, dieses wieder aufzugeben.
Auf der Insel sind die Zurückgebliebenen in einer Zeitschleife gefangen, die sie alle paar Stunden in eine neue Ära der Inselgeschichte bringt. Ungefährlich ist dies nicht, denn die Sprünge schaden dem menschlichen Gehirn und bringen jeden der Gruppe über kurz oder lang in Gefahr. John Locke (Terry O'Quinn) glaubt bald, eine Lösung für das Problem gefunden zu haben
Rezension
Die Handlung von "Lost" wird vermutlich konsequent spannend sein ich wage zu behaupten, da mag kommen, was wolle. Trotzdem muss man sich auch bei dieser fünften Staffel wieder darauf einstellen, dass es wieder Veränderungen im "Lost"-Universum geben wird. Das hatte mich ja bereits in der vierten Staffel etwas irritiert und auch diesmal saß ich bestimmt eine Folge lang mit einem skeptischen Blick vor dem Bildschirm.
Was passierte war, dass im Staffelfinale der 4. Season Jack (Matthew Fox), Kate, Hurley (Jorge Garcia), Sun, Sayid (Naveen Andrews) und Aaron nach Hause zurückkehren konnten und der Rest auf der Insel zurückblieb. Diese saßen nun aber in einem Zeitkreis fest, in dem sie immer wieder zwischen den Jahrzehnten hin- und hersprangen, da Ben zuvor ein Rad gedreht hatte, um die Insel zu bewegen. Dies führte nun dazu, dass es locker in der Verankerung hing und diese Zeitsprünge verursachte. Als John endlich dieses Rad festdrehen kann, landeten einige unserer Charaktere im Jahr 1974 und saßen von nun an dort fest. Zu dieser Zeit bewohnte die Dharma-Initiative noch die Insel und einige der Zeitreisenden schlossen sich ihnen an und werden über die drei Jahre, die die anderen Überlebenden von der Insel abwesend sind, zu einem festen Bestandteil der Gruppe. Das war für mich zunächst merkwürdig mit anzusehen, vor allem da Sawyer (Josh Holloway) er von allen Leuten! dort Fuß fasste und sich ein Bilderbuchleben aufbaute. Einerseits war das ja recht amüsant, aber auf der anderen Seite hätte ich auch gern wenigstens im Ansatz die Entwicklung dorthin mit verfolgt. So fühlt man sich ein bisschen ins kalte Wasser geworfen, besonders wenn man dann auch noch herausbekommt, dass er mit Juliet (Elizabeth Mitchell) liiert ist. Und obwohl viele, auch aus unserem Autoren-Team, von der Beziehung begeistert waren, hatte ich so meine Probleme, die Chemie zwischen den beiden zu finden.
Viel spannender fand ich dann aber den Einblick, den man in die Dharma-Gruppe bekam. Lange Zeit wusste man ja nur Bruchstücke, doch endlich lernt man sie besser kennen und bekommt auch einige neue Charaktere vorgestellt. Hier muss ich aber sagen, konnte mich emotional niemand so wirklich vom Hocker reißen und wenn dieser Handlungsstrang nun beendet sein sollte, bin ich da nicht unbedingt traurig drüber. Trotzdem war es gut, auch diese Zeit einmal gesehen zu haben und man kann so schließlich das ganze vergangene Geschehen in einen Zusammenhang bringen. Das hat mir gut gefallen und ich hätte mich auch gut und gern damit anfreunden können, wenn Hurley, Kate und Jack eben nicht im Jahr 1977 nach ihren zweiten Absturz landen und sich die Lage für unsere Dharma-Neuzugänge nicht so dramatisch zugespitzt hätte, dass zwei von ihnen ihr Leben lassen mussten.
Was uns auch gleich zu dem sehr fiesen Cliffhanger führt, der das Ende von Staffel fünf krönt. Ich saß wirklich mit einem offenen Mund da und konnte fast gar nicht glauben, dass es das für die fünfte Staffel schon gewesen sein sollte wo es doch gerade am spannendsten war und man nicht wusste, inwieweit nun Vergangenheit und/oder Zukunft durch das Zünden einer Bombe an der Schwan-Station geändert wurde. Hätte ich die Folge während der regulären Ausstrahlungszeit geschaut ich wäre wohl vor Aufregung und dem Frust, mehrere Monate auf eine Fortsetzung warten zu müssen, fast gestorben.
Ein weiterer, recht unangenehmer Cliffhanger steht mit dem ständig erwähnten Jacob (Mark Pellegrino) im Zusammenhang. Es wurde wirklich langsam Zeit, dass er einem endlich einmal vorgestellt wurde und kaum war das geschehen, war es das dann auch schon wieder mit dem Leben und Schaffen des Inselhüters. Hier dachte ich auch, ich gucke nicht richtig. So ein fieses Ende! In den Rückblenden, in denen wir Jacob mit schon bekannten Charakteren sehen, wurde man schon dazu gebracht, die Figur auf eine merkwürdige Art und Weise zu mögen, auch wenn man sich seiner Absichten ganz und gar nicht sicher sein konnte. Und nun sollte er einfach so tot sein?! Ich weigere mich noch immer, das zu glauben und setze meine Hoffnungen in die sechste Staffel.
Da die Staffel wieder eine geringere Anzahl an Episoden beinhaltet, diesmal sind es 17 Folgen, wurde auch bei den Extras wieder viel zusammengesammelt. Da sind neben dem üblichen Gag-Reel und den zusätzlichen Szenen wieder einige Making-Of-Montagen dabei. Auch diesmal hat man wieder eine Schein-Dokumentation erstellt, in der man versucht, der Dharma-Initiative auf den Grund zu gehen. Außerdem findet man noch ein paar versteckte Szenen und Montagen in und zwischen den Menüpunkten, wenn man ein bisschen zwischen den Überschriften herum klickt.
Technische Details
FSK: 16 Jahre
Laufzeit: 668 Minuten (17 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch
Veröffentlichungsdatum: 25. März 2010
Fazit
In dieser Staffel muss man sich wieder auf Neuerungen im allgemeinen Serienaufbau gefasst machen, die manch einem vielleicht mehr, vielleicht weniger gefallen könnten. Nach wie vor ist die Serie spannend und die Charakterentwicklungen interessant, trotzdem vermisse ich ein wenig das "Lost", das einem in den ersten drei Staffeln gezeigt wurde. Inwieweit das einen dann stört oder nicht, muss jeder selbst für sich entscheiden. Rein vom Bonusmaterial her ist die DVD-Box wieder sehr lohnenswert und mit Liebe zum Detail gemacht.
Luisa Schmidt myFanbase
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