DVD-Rezension: White Collar, Staffel 1

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Die erste Staffel von "White Collar" war für das USA Network ein großer Erfolg, sodass die Crime-Serie mittlerweile in ihrer vierten Staffel steckt. Ganz im Zeichen der "characters welcome"-Reihe konzentriert sich die Serie in erster Linie auf die Entwicklung der Charaktere, verbindet diese aber immer mit dem Fall der Woche, sodass sie ebenfalls in die Procedural-Schiene fällt. Mit Neal Caffrey (Matt Bomer) und Peter Burke (Tim DeKay) sind Serienmacher Jeff Eastin zwei Charaktere gelungen, die die Serie tragen, für Unterhaltung sorgen und ein besonderes Verhältnis zueinander haben, bei dem es Woche für Woche Spaß macht, einzuschalten.

In den USA lief die erste Staffel vom 23. Oktober 2009 bis zum 9. März 2010 auf dem USA Network. Die deutsche Ausstrahlung begann am 13. September 2011 auf RTL und ein halbes Jahr später erschien die erste Staffel auf DVD.

Inhalt

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Trickbetrüger Neal Caffrey wurde vor vier Jahren von FBI-Agent Peter Burke verhaftet. Kurz vor Ende seiner Haftstrafe flüchtet er aus dem Gefängnis, um seine Freundin Kate Moreau zu suchen, derer letzter Besuch für Verwirrung gesorgt hat. Neal ist es egal, ob ihn das FBI erwischt, sein einziges Ziel ist es, Kate zu finden. Doch er findet nur eine leere Wohnung und eine leere Weinflasche, die für ihn einen Abschied symbolisiert. In seiner Trauer wird er erneut von Peter geschnappt und verhaftet. Es warten weitere vier Jahre Gefängnis auf ihn, doch Neal kann sich aus dieser Situation retten. Mit dem Wissen, das er sich über Jahre als Betrüger angesammelt hat, schließt er mit Peter einen Deal. Er hilft ihm dabei, einen Fall zu lösen und muss in dieser Zeit nicht im Gefängnis bleiben. Peter zögert zunächst, merkt aber, dass er auf Neals Wissen vertrauen kann und seine Hilfe benötigt. Neals Leben ändert sich plötzlich schlagartig, denn er wird Berater für das FBI, muss aber mit einem GPS-Sender an seinem Fuß leben, der es ihm nicht erlaubt, einen bestimmten Bereich von New York zu verlassen. Neal ist über diese neue Situation mehr als erfreut, denn sie erlaubt ihm, so weiterhin nach Kate zu suchen, mit deren Abschied er nicht zurecht kommt und sogar vermutet, dass etwas anderes dahinter steckt. So lebt er sich in seiner neuen Wohnung ein, hilft Peter dabei, weitere Fälle zu lösen und konzentriert sich weiterhin auf die Suche nach Kate, die mit der Zeit für einige Schwierigkeiten sorgt.

Rezension

Foto: Matthew Bomer, White Collar - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Matthew Bomer, White Collar
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Mit #1.01 Agent mit Spitzbube ist den Autoren ein Pilot gelungen, der sofort Lust auf mehr macht. Dank der Überlänge schaffen sie es, die Story einzuleiten, einen Überblick zu schaffen und die Besonderheit dieser Serie hervorzuheben und das ist natürlich die Beziehung zwischen Neal und Peter. Bereits beim ersten Treffen der beiden nach Neals Ausbruch merkt man, dass mehr zwischen Peter und Neal ist, als nur Gut und Böse. Die beiden kennen sich nun einige Jahre und Peter weiß, wie Neal tickt und was in seinem Kopf vorgeht. Hier wurden die Weichen für eine besondere Freundschaft gelegt, die in den kommenden Folgen zwar immer enger wird, deren Vertrauen jedoch sehr auf die Probe gestellt wird. Peter weiß nämlich genau, dass Neal sich nur auf den Deal eingelassen hat, um nach Kate zu suchen. Dass Neal im deshalb auch Informationen vorenthält, ist nachvollziehbar. So beginnt ein kleines Spiel zwischen den beiden, in denen sie sich aufeinander einlassen wollen, jedoch nicht zuviel preisgeben wollen. Die Suche nach Kate gestaltet sich immer schwieriger, denn Neal kommt dahinter, dass sie sich gar nicht von ihm trennen wollte, sondern dass sie seine Hilfe benötigt. In #1.05 Laissez-faire erfährt Neal, dass Kate erpresst wird und Neal seine ganzen gestohlenen Schätze ausliefern soll, um sie zu retten. Dank weiterer Informationen schränk sich der Kreis der Menschen, die mit Kates Verschwinden zu tun haben, immer mehr ein. So kommt es am Ende von #1.07 Start frei für Agent Fowler zu der ersten großen Wendung der Serie, die eine große Überraschung ist. Neals Leben wird dadurch etwas auf den Kopf gestellt, denn er weiß nicht mehr, wem er vertrauen soll und wer ein falschen Spiel mit ihm spielt. Letztendlich bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu Handeln und sich auf Kates Seite zu stellen. Dies führt wiederum zu einigen Auseinandersetzungen mit Peter. Das Verhältnis ist angespannt, bleibt jedoch bis zum Ende des großen Staffelfinales besonders, weil man merkt, dass sich eine Freundschaft zwischen dem Ex-Betrüger und FBI-Agenten entwickelt hat. Irgendwie können sie noch nicht miteinander, aber es geht auch nicht ohne einander, was diese Beziehung so herausstechen lässt. Allein die Story der beiden sollte Grund genug sein, diese Serie zu verfolgen.

Foto: Matthew Bomer & Tim DeKay, White Collar - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Matthew Bomer & Tim DeKay, White Collar
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Doch dies ist nicht alles, was "White Collar" zu bieten hat. Auch die schauspielerische Leistung von Matt Bomer und Tim DeKay überzeugt von der ersten Minute, denn zwischen den beiden herrscht eine wunderbare Chemie, die zeigt, dass diese zwei auch privat gut miteinander können, was sich auch schön auf die Bildschirme überträgt. So gibt es bei fast jedem Fall der Woche etwas zu lachen, seien es die unterhaltsamen Konversationen der beiden oder das falsche und nicht den Regeln befolgte Handeln von Neal. Er findet immer seinen Weg, an die Informationen zu kommen, die benötigt werden. Dass er dabei manchmal illegal vorgeht, liegt in seinen Genen, doch das macht es nicht weniger interessant. Vor allem Peters Reaktionen und auch die Kompromisse die er eingeht, sind sehenswert und machen Lust auf mehr. Dennoch wird von Anfang an klar gemacht, dass Peter die Oberhand hat und nicht zögern wird, Neal zurück ins Gefängnis zu schicken, sollte dieser Mist bauen oder verschwinden. Diese Gefahr, die Neal droht, erhöht die Spannung und ist ein weiterer Grund dranzubleiben. Wie weit darf Neal gehen, damit er die Grenzen nicht überschreitet? Wann wird es Peter zuviel? An Unterhaltung und Spannung mangelt es in dieser Serie also nicht.

Foto: Matthew Bomer & Willie Garson, White Collar - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Matthew Bomer & Willie Garson, White Collar
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Ein letzter Grund sich die Serie unbedingt anzuschauen, sind neben Neal und Peter die anderen Charaktere. Da wäre zum einen Elizabeth Burke, Peters Frau, die immer einen Witz auf Lager hat, zu ihrem Ehemann steht und für ihn die Person in seinem Leben ist, auf die er sich immer verlassen kann und die Verständnis für seinen Job hat. Elizabeth sticht einem sofort ins Auge, weil sie sehr sympathisch ist und auch direkt eine Freundschaft mit Neal beginnt, die natürlich nicht auf Peters Zustimmung trifft. Und obwohl sich Elizabeth gut mit Neal versteht, ist sie in erster Linie für ihren Mann da und zögert auch nicht, ihre Intuition oder ihre Meinung von Neal mit ihm zu teilen.

Neben Elizabeth ist da noch Mozzie, ebenfalls ein Betrüger, der Neal schon einige Jahre kennt und ein guter Freund von ihm ist. Mozzie hat Fähigkeiten, die selbst Neal nicht aufweisen kann und er zögert nicht, diese einzusetzen, um seinem Freund zu helfen. Da er auf ständiger Flucht vor der Polizei und dem FBI ist, ist er verständlich, dass er Peter gegenüber misstrauisch ist und nichts mit ihm zu tun haben möchte. Neal hingegen liegt ihm sehr am Herzen und dank seiner Hilfe gelingt es Neal schließlich auch, herauszufinden, weshalb Kate festgehalten wird und was hinter der ganzen Situation steckt. Mozzie scheut ebenfalls nicht davor, seine Fähigkeiten einzusetzen, auch wenn das bedeutet, dass er manchmal oder auch öfters gegen das Gesetz verstoßen muss. Seine Freundschaft zu Neal ist besonders, doch sie macht nicht den Kern der Serie aus, da Neal und Mozzie auf der gleichen Seite stehen und ihr Vertrauen in Peter aufbauen müssen, der in jeder Minute eine Gefahr für sie darstellen könnte.

Specials

Foto: Matthew Bomer, White Collar - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Matthew Bomer, White Collar
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Die DVD-Box zur ersten Staffel hat einige Extras, die den Zuschauern zeigen, warum diese Serie sich lohnt. So sieht man in fast elf Minuten verpatzte Szenen der Schauspieler, die die besondere Chemie untereinander widerspiegeln. Die Darsteller haben Spaß am Set und toben sich aus, was auch die Chemie in ihren Rollen hervorbringt. Hier sind es nicht nur Menschen, die miteinander arbeiten müssen, hier sind es Freunde, die miteinander arbeiten.

Als weiteres Extra findet man einen Beitrag zum Cast von Matt Bomer und Tim DeKay. Serienmacher Jeff Eastin erklärt, was das Besondere an Neal und Peter ist und wie er zum dem Cast gekommen ist, mit dem er arbeitet. Außerdem erklärt er, was die Beziehung zwischen Neal und Peter ausmacht und wie die beiden Hauptdarsteller alle Erwartungen in dieser Richtung übertreffen.

Da das Aussehen und die Kleidung in "White Collar" eine große Rolle spielen, wurde diesem Thema ein eigener Beitrag gewidmet und ein Blick in die Arbeit der Kostümdesigner geworfen. Hier erfahren die Fans, wieso Neal Caffrey seinen Hut trägt und wieso ihn dieser so auszeichnet. Als weiteres Extra wird den Fans vermittelt, warum die Serie und vor allem Peter diese Glaubwürdigkeit haben. Der ehemalige FBI-Agent Tom Barden wurde von Jeff Eastin engagiert, um Einblicke in seine Arbeit zu geben und die Storys durch eigenes Wissen aufzupeppen.

Zuletzt gibt es einen Audiokommentar von Jeff Eastin, Matt Bomer und Tim DeKay zum Staffelfinale und einige gelöschte Szenen. Mit dieser Anzahl an Extras zeigt die DVD-Box, warum es sich lohnt, diese Crime-Serie anzuschauen. Der DVD-Box mangelt es an nichts und sie ist den Kauf sicherlich wert.

Technische Details

Veröffentlichungsdatum: 13. März 2012
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 540 Min.
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Die erste Staffel von "White Collar" sollte in keinem DVD-Regal fehlen. Hier sollte jeder Serienliebling zufrieden gestellt werden, seien es die Crime-Liebhaber, die Liebhaber von starker Charakter-Entwicklung oder den Fans von Procedurals. "White Collar" bietet von allem etwas und ist die Anschaffung alle mal wert. Einzig allein der Preis könnte eine große Abschreckung sein, denn der ist für 14 Episoden definitiv zu hoch angesetzt. Hier sollte man auf ein Sonderangebot warten und dann zuschlagen, denn Matt Bomer sollte man in dieser Rolle keinesfalls verpassen.

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Alex Olejnik - myFanbase